Im Internet kursiert ein Bild von einem Router, der mit Aluminiumfolie umgeben ist. Der Trick dahinter soll bei Internetproblemen helfen. Wir verraten euch, was wirklich dahinter steckt.
Um welches Bild geht es? Am 19. April 2025 sorgte ein Post auf X für Aufsehen: Zu sehen ist ein Bild von einem Netgear-Router, der auf einer Unterlage aus Alufolie steht, außerdem ist Aluminiumfolie hinter dem Gerät angebracht. Dazu die Aufforderung: „Legt Aluminiumfolie hinter euren Wi-Fi-Router und dankt mir später!“
Über 59 Millionen Menschen haben den Beitrag gesehen. Drei Monate später stellte ein anderer Nutzer auf X die Frage: „Wozu soll das eigentlich gut sein?“, und brachte das Thema damit erneut ins Gespräch.
Wenn ihr schon mal mit WLAN-Symbolen und Verbindungsproblemen kämpft, habt ihr euch bestimmt auch gefragt, was das N-Symbol auf eurem Handy bedeutet. Wir klären das für euch in folgendem Video.
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Unsichtbare Wellen und die Kunst der Reflexion
Kann Alufolie das WLAN verbessern? Tatsächlich steckt in der viralen Idee ein Funken Wahrheit, sogar im wörtlichen Sinn. WLAN-Signale sind elektromagnetische Wellen, ähnlich wie Radiowellen oder Licht. Wie die Technikseite HowStuffWorks erklärt, werden Daten bei WLAN über Funkwellen übertragen, die sich – genau wie Licht – reflektieren lassen. Diese Signale können von Metalloberflächen wie Aluminiumfolie reflektiert und so umgelenkt werden.
Ein Reflektor bündelt das Signal gezielt, statt es unkontrolliert in alle Richtungen streuen zu lassen. Platziert ihr die Folie hinter dem Router oder den Antennen, lenkt sie das Signal dorthin, wo ihr es braucht, etwa zu PC, Konsole oder Fernseher.
Wie erfolgreich ist der Effekt? Ein Forschungsteam vom Dartmouth College in den USA hat den Effekt getestet. In ihrem Video auf YouTube zeigt das Team, wie es 3D-Druck und Aluminiumfolie kombiniert, um maßgeschneiderte Reflektoren zu bauen. Mithilfe eines Algorithmus berechneten sie die perfekte Form, basierend auf einem Gebäude-Grundriss. Das Ergebnis: Bis zu 55 % besserer Empfang in gezielten Bereichen, wissenschaftlich messbar.
Dass der Trick nicht nur auf Social Media funktioniert, zeigte ein Test von CHIP Online. Die Redaktion baute einen Reflektor aus Papier, Pappe und Alufolie und konnte damit die Signalstärke um bis zu 166 % steigern. Besonders bei größeren Entfernungen und durch Wände war der Effekt spürbar.
Wie wird der Trick in der Praxis umgesetzt? Um das Signal eures Routers zu verbessern, müsst ihr etwas beachten. Die Aluminiumfolie sollte nicht einfach wahllos um den Router oder Antennen gewickelt werden. Besser funktioniert der Trick, wenn ihr die Folie gezielt wie einen Parabolspiegel hinter den Antennen platziert.
Besonders sinnvoll ist der Kniff immer dann, wenn euer Router ungünstig steht – etwa in einer Ecke, hinter Möbeln oder direkt an einer Wand. Ein gezielter Reflektor kann das Signal dann zur gewünschten Stelle lenken. Steht der Router hingegen bereits zentral und frei, kann Alufolie sogar stören und die Reichweite verschlechtern.
Mit Alufolie als DIY-Hack lässt sich das WLAN-Signal gezielt lenken, ein simples Experiment mit überraschendem Effekt. WLAN-Probleme lassen sich mit etwas Alufolie vielleicht noch lösen. Doch was passiert, wenn man grundlegende Sicherheitsregeln komplett ignoriert? Ein Experiment zeigt eindrucksvoll, was passiert, wenn man einen veralteten PC einfach ungeschützt mit dem Internet verbindet.
Der Beitrag Alufolie um den Router wickeln – was hinter dem viralen Internetmythos steckt und ob er wirklich hilft erschien zuerst auf Mein-MMO.
