Die meisten Fans von Star Wars sind sich einig, dass die Filme, die unter der Kontrolle von George Lucas entstanden sind, zu den besten gehören. Das liegt vor allem an einem Geheimnis, das der Filmemacher immer befolgt hat.
George Lucas erfand Mitte der 1970er Jahre seine große Weltraum-Saga Star Wars. Unter anderem deshalb, weil er ein anderes großes SciFi-Franchise nicht verfilmen durfte. Beim ersten Film führte er selbst Regie, danach gab er diesen Posten ab – bis zu den Prequels, die ab 1999 eine neue Trilogie brachten.
Vor allem diese drei Filme stehen bis heute in der Kritik. Sie seien schlecht geschrieben, nicht sonderlich gut inszeniert und gespielt. Mit den Jahren wurde die Meinung vieler Fans positiver. Ein Aspekt machte die Filme von Lucas aber schon bei ihrem Erscheinen sehenswert: das Zusammenspiel aus den Bildern und der Musik von John Williams.
Dahinter steckt eine Regel, die George Lucas befolgte, und die später, bei den Filmen von Disney, vernachlässigt wurde.
Autoplay
Eine alte Tugend aus der Frühzeit des Kinos
Wie lautet die Regel? George Lucas kennt die Filmgeschichte gut und verweist in seinen Werken immer wieder darauf. Allein in Star Wars finden sich viele Anspielungen, etwa auf alte Kriegsfilme. Besonders angetan scheint Lucas jedoch von der Stummfilmära des Kinos. Deren Regel: Da es keine Dialoge gibt, sind Bild und Musik umso wichtiger.
Im Buch „The Making of Episode 1 – The Phantom Menace“ (via fandomwire.com) erklärt der Regisseur, wie groß der Einfluss von Stummfilmen auf Star Wars war:
Die Star-Wars-Filme sind im Wesentlichen Stummfilme, da es sich um Geschichten handelt, die visuell erzählt werden. In Stummfilmen ist die Beziehung zwischen Bild und Musik alles. Ein Großteil der Geschichte und der Emotionen wird durch die Musik vermittelt.
George Lucas
Sieht man sich Star Wars an, wird klar, was Lucas meint. Viele Sequenzen verlassen sich auf die gelungene Mischung aus starken Bildern und mal packender, mal berührender Musik. Die Melodien von John Williams sind weltberühmt, und fast jeder kann sie mitsummen.
Dagegen sind die Dialoge von Lucas eher dafür berüchtigt, nicht sonderlich gut geschrieben zu sein. Häufig klingen sie hölzern, und die Figuren wirken beim Sprechen nicht wie echte Menschen. Luke-Darsteller Mark Hamill hat deswegen einmal dagegen protestiert.
Glücklicherweise lässt Lucas die Figuren in vielen wichtigen Momenten schweigen und macht diese Szenen zu Stummfilmen, die von Musik begleitet werden.
Ein Paradebeispiel dafür ist die Zerstörung des Jedi-Tempels in Episode 3, oder das Duell zwischen Obi-Wan und Anakin. In beiden Szenen wird nur wenig gesprochen, stattdessen überwiegt das Zusammenspiel aus Bildern und Musik.
Böse Zungen würden nun behaupten, dass diese Regel nach dem Verkauf von Star Wars an Disney vergessen wurde. In den Episoden 7-9 wird vieles zerredet und die Handlung hetzt häufig von einem Action-Höhepunkt zum Nächsten. Anstatt die Bilder und die Musik wirken zu lassen, wird zu viel erklärt, was eigentlich keine Erklärung gebraucht hätte.
Am Ende ist es natürlich Geschmackssache, was einem selbst besser gefällt. Kennt man den Zugang von George Lucas zur Inszenierung seiner Filme, versteht man seinen Stil aber besser. Was denkt ihr darüber? Mögt ihr lieber die alten oder die neuen Episoden von Star Wars? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Unter anderem hatte einer der Schauspieler aus den Sequels ein großes Problem: Mark Hamill mochte Luke in Star Wars 8 nicht, erfand eine eigene, düstere Geschichte, die aber trotzdem wenig Sinn ergibt
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