Eine neue Regelung von Steam bezüglich der Zahlungsabwickler im Zusammenhang mit dem Inhalt mancher Spiele sorgt dafür, dass wieder einige Titel aus dem Shop verschwinden.
Um welche Regel geht es? Steam hat eine neue Regel eingeführt, die Inhalte verbietet, die den Standards von Zahlungsanbietern wie Visa oder PayPal widersprechen könnten. In den Richtlinien (siehe partner.steamgames.com, Stand 16. Juli 2025, 17:30 Uhr) heißt es:
„Inhalte, die möglicherweise gegen die Regeln und Standards der Steam-Zahlungsabwickler und der zugehörigen Kartennetzwerke und Banken sowie Internet-Netzwerkanbieter verstoßen. Dies gilt insbesondere für bestimmte Inhalte, die nur für Erwachsene bestimmt sind.“
Problematisch ist dabei, dass Valve, die Firma hinter Steam, abseits des Hinweises am Ende nicht genau erklärt, welche Inhalte betroffen sind. Inhalte für Erwachsene könnte bekanntermaßen auf vielerlei Spiele zutreffen und es gibt keine klare Abgrenzung, was einen Inhalt zu einem solchen macht.
Ebenso bedeutet der Wortlaut dieser Regel vor allem: Entwickler haben sich auch an Vorgaben der entsprechenden Zahlungsabwickler zu halten, nicht nur an die Richtlinien von Steam. Entwickler müssen daher ebenfalls beachten, welche Regeln und Standards beispielsweise Visa, Mastercard oder PayPal aufstellen und sich daran halten, wenn sie ihre Spiele auf Steam bringen oder behalten wollen.
Zusätzlich hat die neue Regel dazu geführt, dass etliche Spiele fast zeitgleich aus dem Store entfernt wurden, die augenscheinlich genau in die Schublade „Erwachsenenspiele“ passen, wie SteamDB via Bluesky feststellt.
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Etliche Spiele aus dem Store entfernt
Welche Spiele wurden laut SteamDB entfernt? Wie SteamDB via BlueSky berichtet, wurden insbesondere viele Spiele entfernt, die explizit Sex im Fokus hatten und deren Gameplay sich vor allem darauf konzentrierte. Etliche von ihnen hatten auch gezielt Inzest als offensichtliche Thematik, sodass es an dieser Stelle weniger verwunderlich ist, dass diese Spiele den Store verlassen mussten.
Spiele, in denen Sexszenen zwar vorkommen und die deshalb häufig als Erwachsenenspiele betitelt werden, scheinen also von der neuen Regelung nicht betroffen zu sein. Auch andere Faktoren, wie Gewaltdarstellungen oder schwierigere Thematiken scheinen zumindest derzeit in die Löschungen nicht reinzuspielen.
Ob künftig noch mehr Spiele aufgrund dieser neuen Regelung gelöscht werden und ob es dann auch Spiele mit anderen Thematiken treffen wird, bleibt abzuwarten.
In den Kommentaren unter Steam DBs Post finden sich zusätzlich Stimmen, die das Vorgehen seitens Valve als seltsam empfinden, weil ihnen nicht klar ist, warum die Zahlungsabwickler über die Inhalte der Spiele mitentscheiden können sollten:
@gtrunner schreibt: „Zahlungsabwickler sind die wahren Eigentümer des Internets.“
@snirkely meint: „Es ist ganz sicher nicht die Aufgabe von Zahlungsabwicklern oder Internetanbietern zu entscheiden, welche Kunst verbreitet werden soll, ganz gleich, was Sie über den Inhalt selbst denken.“
@garlic-raspberry gibt zu denken: „[…] Was ist, wenn Paypal beschließt, dass es keine Gewalt mag? Oder wenn Visa entscheidet, dass es keine Banküberfälle in GTA mag? Warum dürfen diese Unternehmen entscheiden, welche legalen Dinge wir kaufen?“
Es ist nicht das erste Mal, dass Regelungen von Valve zu Diskussionen führen. Zuletzt löschte ein etablierter Modder nach 20 Jahren seinen Steam-Account und bezichtigte Valve neben einigen weiteren Anschuldigungen der Lüge: Nachdem er 20 Jahre lang PC-Ports repariert hat, löscht ein Modder seinen Steam-Account und erhebt Vorwürfe gegen Valve
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