Benutzt Blizzard inzwischen KI anstelle von Game Mastern in World of Warcraft? Ein Beispiel lässt Schlimmes erahnen.
Wenn man in World of Warcraft ein Problem hat, dann kann man die Antwort meistens irgendwo auf Community-Seiten finden. Oder aber man wendet sich an den Support im Spiel, also an die Game Master, die man über Tickets erreicht. In der Vergangenheit genossen diese Game Master einen guten Ruf, waren für viele sogar eines der Aushängeschilder von WoW.
Inzwischen hat der Support deutlich nachgelassen – zumindest liefert die Community immer wieder Beispiele, die das mal auf amüsante und mal auf bittere Art und Weise belegen.
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Antwort des Game Masters lässt KI vermuten – Und alles ist falsch
Was war das für ein Vorfall? Im Subreddit von WoW zeigt der Spieler rivix1625 die Antwort eines Game Masters. Er hatte laut eigenen Aussagen ein Problem mit der Waffe „Thori’dal, Furor der Sterne“ – der legendäre Bogen aus dem Sonnenbrunnenplateau. Der Spieler konnte das Design nicht für die Transmog-Vorlagen einlesen und wollte daher von einem Game Master wissen, was er falsch mache.
Die Antwort des Game Masters kam auch rasch und man erklärte:
Ich will dir versichern, dass Thori’dal von mehreren Klassen ausgerüstet werden kann, darunter Jäger, Schurken, Druiden (vor allem Treffsicherheit), Hexenmeister, Priester, Schamanen und Krieger. Wenn du einen Charakter dieser Klassen hast, dann kannst du die Transmog-Vorlage nach dem Anlegen und Erreichen des entsprechenden Erfolges lernen.
Was ist daran falsch? An der Antwort vom Support ist so ziemlich alles falsch. Denn der Bogen kann nur von Jägern, Schurken und Kriegern angelegt werden und nicht von Hexenmeistern, Magiern, Priestern oder Schamanen. Auch gibt es keine Treffsicherheit-Spezialisierung für Druiden – das wären eigentlich Jäger.
Die Vermutung der Community: Da ist gar kein Mensch mehr, sondern nur noch eine künstliche Intelligenz, die sich irgendeine Antwort zusammenfantasiert. Anders lässt sich kaum erklären, wie so viele Falschinformationen gleichzeitig in eine offizielle Antwort kommen.
Community schwelgt in Erinnerungen: Dass der Kundendienst von World of Warcraft in den letzten Jahren drastisch abgenommen hat, ist keine neue Information. Viele Anfragen werden nur mit langer Verzögerung und häufig unzureichend beantwortet. Früher war das anders – finden zumindest viele in der Community. Denn sie schreiben in den Kommentaren:
„Es ist einfach verrückt, wie sie abgestürzt sind. [Der Kundendienst] war mal so fantastisch. Ich weiß noch, ich hab sie in 2008 mal angerufen und mein Problem wurde sofort behoben, während ich mit einem GM am Telefon war.“ – Kaoswarr
„Das ist so abstoßend, Blizzard und Microsoft sollten sich richtig schämen.“ – Wild-Raspberry-2331
„Gier der Konzerne ruiniert buchstäblich alles. Ich hasse diese Zeitlinie.“ – derpderp235
Allerdings merken auch einige an, dass sie auch jetzt noch gute Erfahrungen mit dem Kundendienst haben. Denn wenn es doch mal zu Chat-Gesprächen kommt, hat man zumeist einen kompetenten Menschen auf der anderen Seite. Das lässt sich allerdings für diese Antwort wohl nicht sagen.
WoW löscht übrigens nicht nur beim Support, sondern auch im Spiel – das Leerenlager wird entfernt, aber es gibt einen mehr als guten Ersatz.
Der Beitrag Mieses Beispiel zeigt, wie schlecht der Kundensupport bei WoW ist: „Das muss doch KI sein“ erschien zuerst auf Mein-MMO.
