Der Rechtsstreit zwischen Nintendo und den Entwicklern von Palworld ist intensiver denn je. Nun scheint Nintendo eines seiner Patente ändern zu wollen, um den Prozess zu beeinflussen.
Was soll Nintendo geändert haben? Der Rechtsstreit zwischen Nintendo und Pocketpair, den Entwicklern hinter Palworld, betrifft vor allem einige Patente, darunter zwei, die das Fangen von Charakteren betreffen und eines, das sich auf die Gleiten-Fähigkeit der Reittiere bezieht.
Viele betreffende Punkte hat Entwickler Pocketpair bereits in der Vergangenheit angepasst, um dem Rechtsstreit entgegenzuwirken und dabei wichtige Features verändert oder entfernt. Dadurch konnten Nintendo bislang keine US-Patente gegenüber Pocketpair geltend machen und der Prozess geriet ins Stocken.
Laut Gamesfray.com hat Nintendo in Reaktion darauf im Frühjahr eine Änderung eines seiner drei Streitpatente beim japanischen Patentamt (JPO) beantragt. Gamesfray wertet dies als Zeichen, dass Nintendo sein ursprüngliches Patent für stark gefährdet hält, für ungültig erklärt zu werden.
Dem Antrag wurde beim JPO stattgegeben, wodurch das Patent geändert wurde. Die Änderung betrifft das Patent mit dem reibungslosen Wechsel von Reitobjekten. Hier wurden einige Formulierungen angepasst, die jedoch „seltsam“ seien, beispielsweise durch hinzugefügte Phrasen wie selbst wenn oder selbst falls.
Die Änderung sei laut Gamesfry an sich wenig erfolgversprechend. Ob diese nachträgliche Änderung eines der Patente deutliches Auswirkungen auf den Prozess haben wird, bleibt jedoch abzuwarten.
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Ein Fall, der auch die gesamte Industrie beeinflussen könnte
Warum befinden sich Nintendo und Pocketpair überhaupt im Rechtsstreit? Nintendo und Pocketpair befinden sich in einem Rechtsstreit aufgrund von Patentverletzungen, die Nintendo Palworld vorwirft. Obwohl Palworld oft wegen seiner Ähnlichkeiten zu Pokémon als „Pokémon mit Waffen“ bezeichnet wird, konzentriert sich die Klage von Nintendo nicht auf Urheberrechtsverletzungen (etwa durch direkt kopierte Charakterdesigns), sondern auf die Verletzung von mehreren japanischen Patenten.
Diese Patente sollen bestimmte Spielmechaniken schützen, die in Pokémon-Spielen vorkommen. Dazu gehören unter anderem:
Das Fangen von Kreaturen durch das Werfen von Objekten (ähnlich einem Pokéball)
Das Reiten auf Kreaturen und der reibungslose Wechsel zwischen verschiedenen Reitobjekten
Mechaniken zur Verwaltung gesammelter Kreaturen
Nintendo strebt mit der Klage, die im September 2024 eingereicht wurde, eine Unterlassung des Verkaufs von Palworld sowie Schadenersatz an. Pocketpair hat sich jedoch verteidigt und argumentiert, dass Nintendos Patente ungültig sein sollten, da ähnliche Konzepte bereits vor Nintendos Patentanmeldungen in anderen Spielen existierten.
Es ist ein komplexer Fall, der auch Auswirkungen auf die gesamte Videospielbranche haben könnte, da es um die Patentierbarkeit von grundlegenden Spielmechaniken geht.
Palworld lässt sich unterdessen nicht beirren und bringt weiter fleißig Updates, die Spieler begeistern und den Titel mit immer neuen Inhalten versorgen. So sorgte das letzte Update dafür, dass mehrere Tausend Spieler ins Spiel zurückkehrten. Und Grund dafür ist ein Crossover mit einem der beliebtesten Spiele auf Steam: Steam: Ein Crossover beflügelt Palworld, plötzlich spielen wieder über 100.000
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