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Wheelman-Star Vin Diesel und Hersteller Midway haben harte Zeiten hinter sich: Während beim einen die Filmkarriere stockt, droht dem anderen der Bankrott. Immerhin schafft es das gemeinsame Projekt endlich in die Läden, wenn auch nur mit tatkräftiger Unterstützung von Ubisoft.
Der Glatzkopf mit der markanten tiefen Stimme schlüpft in die Rolle von Milo Burik, der sich als Undercover-Fluchtfahrer in Barcelona verdingt. Dort nehmt Ihr Aufträge von verschiedenen Gangsterbanden an, die meist nach dem Standard-Schema ablaufen: Fahrt zu bestimmten Punkten und lasst Euch von gegnerischen Vehikeln nicht aufhalten. Auf die Blechfeinde schießt Ihr bei voller Fahrt, effektiver (und unrealistischer) sind Aktionen wie übertrieben starke Rempler per rechtem Analogstick. Durch schnelles Tempo und das Verursachen von Schäden füllt Ihr eine Fokus-Leiste, mit der Ihr Euren Turbo befeuert oder Zeitlupen-Moves aktiviert: Ballert dann per Zielkreuz exakter oder dreht Euch um 180 Grad, um Feinde hinter Euch aufs Korn zu nehmen. Ist Euer Fahrzeug zu stark beschädigt, nutzt Ihr den ’Airjack’: Fahrt auf ein anderes Vehikel auf und kapert es durch einen herzhaften Sprung.
Gelegentlich lässt Milo seine Karre stehen und marschiert zu Fuß durch die Kulissen. Natürlich habt Ihr dann Bleispritzen dabei und erledigt heranstürmende Bösewichte mithilfe einer großzügigen Zielaufschaltung. Ihr verkraftet viele Treffer, trotzdem solltet Ihr gelegentlich Deckung suchen.
Neben der Hauptstory öffnet Ihr eine Reihe Nebenaufgaben, die in ganz Barcelona verteilt sind: Agiert als Taxifahrer, flüchtet vor hartnäckigen Polizeikräften, liefert unter Zeitdruck Pakete ab oder erzielt bei einer Chaosfahrt ein Minimum an Kollateralschäden. Geld verdient Ihr damit nicht, dafür bekommt Ihr u.a. neue Waffenverstecke oder Euer Fokus-Vorrat vergrößert sich.
Grafisch werden die bekanntesten Schauplätze von Barcelona schick in Szene gesetzt. Der virtuelle Vin Diesel kommt seiner Vorlage sehr nahe, während die anderen Charaktere abfallen und teilweise arg künstlich wirken. Bei den Verfolgungen fliegen oft die Fetzen, trotzdem bleiben Ruckler die Ausnahme. Somit geht das Rezept auf: Wheelman ist ein schnörkelloser Nachfahre von Driver, der sich ein paar der weniger ambitionierten GTA-Ideen geborgt hat.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Wheelman – das spielerische Gegenstück eines B-Movies: Schraubt Ihr Eure Ansprüche nicht zu hoch, wird gute Unterhaltung geboten. Das virtuelle Barcelona ist ein ansehnlicher Gegenpol zu den sonst üblichen düsteren Großstädten. Die Vehikel lenken sich wenig realistisch, dafür geht durch das Arcade-artige Rempeln und die übertriebenen Superfähigkeiten immer mächtig die Post ab. Dem ständigen Vollgas- und Ballereinsatz mangelt es jedoch auf Dauer an Ideen: Spätere Einsätze werden länger, aber nicht origineller, die Nebenaufgaben bringen nur teilweise Pfiff ins Geschehen – da hilft Vin Diesels Coolness nur begrenzt.
Wertung
Barcelona als weitläufiger Schauplatz
Rempelattacken mit Auto ausführbar
übertriebene Zeitlupen-Moves
Nebenaufgaben verbessern Autos und Held
installiert 3 GB auf Festplatte (PS3)
Unterhaltsam überzogene Autoraserei mit Ramm- und Ballereinlagen: trotz wenig Tiefgang ansehnlich und kurzweilig.
Singleplayer75MultiplayerGrafikSound