South Park hat 2006 eine seiner besten Figuren verloren, der Sohn sagt: Seine Sekte hat für ihn gekündigt

South Park gilt als absoluter Kult und ist eine der beliebtesten Satire-Serien überhaupt, oft mit düsterem Humor und dem Anspruch, sich über wirklich alles lustig zu machen. 2006 haben die Macher angeblich übertrieben und einen ihrer Mitarbeiter vergrault. Der Sohn sagt nach dem Tod des Sprechers: Das stimmt gar nicht, sein Vater wäre niemals freiwillig gegangen.

Um welche Figur geht es?

Jerome „Chefkoch“ McElroy ist eine der wenigen Figuren in South Park, die als eine Art Anker der Vernunft agiert. In einer Welt, in der alle irgendwie abdrehen, ist Chefkoch geerdet.

Die Kinder, die Stars der Show, kommen oft zu Chefkoch, wenn sie etwas brauchen oder Fragen haben – und der robuste Koch hilft immer. Selbst, wenn er gerade… „beschäftigt“ ist.

Gesprochen wurde Chefkoch vom Jazz-Musiker Isaac Hayes. In der Folge „The Return of Chefkoch“ (Staffel 10, Folge 1), stirbt Chefkoch einen sehr brutalen und überzeichneten Tod, selbst für South-Park-Verhältnisse. Die Figur tritt danach nie wieder auf.

Was war damals mit South Park los? Das Verschwinden von Chefkoch war damals mit einer großen Kontroverse verbunden und folgte der Ausstrahlung der kontroversen Folge „Schrankgeflüster“ (orig. „Trapped in the Closet“, Staffel 9, Folge 12).

In dieser Folge macht sich South Park ausgiebig über Scientology lustig, einer Kirche oder Sekte, die insbesondere in den USA verbreitet ist. Kern der Lehre ist, dass das menschliche Wesen eigentlich zu viel mehr fähig sein soll, aber vor langer Zeit durch traumatische Erlebnisse eingeschränkt wurde.

Isaac Hayes war ebenfalls Anhänger von Scientology und damals hieß es in seiner Stellungnahme via The Guardian: „Es gibt eine Zeit, an der Satire endet und Intoleranz und Bigotterie gegen die religiösen Ansichten anderer anfangen.“ Selbst Hautfarbe war häufiger ein Grund für satirische Aufhänger.

Speziell mit Blick auf den brutalen Tod von Chefkoch gab es damals eine Kontroverse um die ganze Situation. Viele Fans fanden es seltsam, dass Hayes nun ausgerechnet diesen Punkt als „zu viel“ ansehen sollte, wenn die Serie davor schon über die Stränge geschlagen hat. Hayes’ Sohn, Isaac Hayes III, stimmt dem zu und sagt: Sein Vater wäre gerne geblieben.

„Bis zum heutigen Tag wäre er noch bei der Show“

Bereits in einem Interview von 2016 erklärte Isaac Hayes III dem Hollywood Reporter, dass sein Vater South Park niemals freiwillig verlassen hätte. Er habe die Show geliebt, hatte aber aufhören müssen, weil ein Schlaganfall ihm die Fähigkeit zu sprechen genommen habe.

Chefkochs Sprecher sei gar nicht in der Lage gewesen, eigenständig zu kündigen, der habe erst einmal wieder lernen müssen, zu sprechen, zu gehen, zu „sein“. Die Kündigung hätten irgendwelche seiner Scientology-Kollegen erledigt.

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In einem neuen Interview mit Cracked geht Isaac Hayes III noch weiter auf die ganze Sache ein. Dort heißt es: Sein Vater habe die Show geliebt, er habe einige der schlüpfrigen Songs aus der Show sogar auf seinen Konzerten oder auf der Straße geträllert, allen voran „Chocolate Salty Balls“:

Mein Vater liebte Matt und Trey [die Macher der Show]. Er liebte den Charakter. Er liebte die Show. Er liebte, was sie bedeutete. Er wäre bis jetzt dabei geblieben. Bis zum heutigen Tag wäre er noch bei der Show. Das ist der Teil, der mich frustriert.

Ich denke nicht, dass Matt und Trey das damals wussten. Denn selbst seine eigene Familie, wir durften noch in diesen inneren Kreis. Jeder, der ein berühmtes Elternteil hat, für den kann das Kern-Team – Scientology oder nicht – eine Barriere sein für Familie und persönliche Beziehungen.

Bis heute wisse sein Sohn nicht, wer es war, der Chefkochs Karriere beendet habe. Aber dadurch sei viel Einkommen verloren gegangen und Isaac Hayes sei gezwungen zu gewesen, wieder auf Tour zu gehen – deutlich früher, als es sein gesundheitlicher Zustand erlaubt hätte. Isaac Hayes III ist überzeugt, dass sein Vater mitunter deswegen bereits 2008, vermutlich Folge eines erneuten Schlaganfalls, verstarb.

Einer der berühmtesten Scientologen ist übrigens Tom Cruise, der Star aus Mission Impossible. Auch bei dem war seine Religion schon häufiger Thema für Kontroversen – und bei mindestens einer Situation auch der Grund für Ärger mit einem anderen Promi: Die Tochter von Elvis mochte Tom Cruise nicht, wollte „nie wieder mit ihm in einem Raum sein“

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