Little King’s Story – im Klassik-Test (Wii)

Seite 1

Spiel:Little King’s StoryPublisher:MarvelousDeveloper:MarvelousGenre:StrategieGetestet für:WiiErhältlich für:WiiUSK:6Erschienen in:6 / 2009

Plötzlich König: Als verträumter Junge stolpert Ihr über eine Krone, die Euch unvermittelt zum Oberhaupt eines kleinen Reiches macht. Um die Geschicke des Staats zu lenken, stehen Euch Berater zur Seite. Da wäre zunächst der erste Ritter Hauser, der anstehende Planungen und Aufgaben vorträgt. Der Minister für alles Liam erklärt dagegen gerne die ungewöhnlichen Spielprinzipe, während sich Speicherministerin Verde um den Spielstand kümmert.

Nach der Flut an Informationen seht Ihr Euch im Königreich um. Auf Knopfdruck rekrutiert Ihr herumlaufende Bürger, die Euch auf Schritt und Tritt folgen. Vor großen Abenteuern heißt es erst einmal Geld auftreiben: Sucht Löcher und animiert die Untertanen mittels A-Knopf zum Graben nach Schätzen. Dabei wird die Ähnlichkeit zu Pikmin deutlich: Auch in Little King’s Story werft Ihr das Gefolge in Richtung eines bestimmten Ziels. Doch ganz so ungestüm solltet Ihr mit den Einwohnern nicht umspringen. Zum einen ist das Gefolge anfangs auf nur fünf Mann begrenzt (was sich im Laufe des Abenteuers steigert), zum anderen gibt es für jeden Zweck (Kämpfe, Ausgrabungen oder Bauarbeiten) spezielle Einheiten.

Um Spezialfähigkeiten zu ergattern, braucht Ihr die entsprechenden Gebäude, die Ihr für viel Geld errichtet. Werft Ihr einen Bürger in ein Wachhaus, wird dieser zum Knappen ausgebildet und erhält bessere Kampfwerte. Ebenso errichtet Ihr Jägerhütten für neue Bogenschützen sowie Bauernhöfe, damit Bauern mehr Löcher graben können. Mit einem Marktplatz holt Ihr Euch über die Petitionskiste täglich Meinungen, Ratschläge oder sogar Fanpost der Bürger ein. Daneben errichtet Ihr Wohnhäuser, damit die Bevölkerung wächst.
Bei diesem Wachstum erreicht Ihr schnell die Grenzen Eures Gebiets. Spätestens jetzt macht sich die ­ausgebildete Gefolgschaft bezahlt. Denn allerlei Bedrohungen blockieren die Wege. Wie in ”Pikmin” werft Ihr taktisch klug Eure Kämpfer auf den Feind oder Bossgegner wie die untote Kuh oder die Riesenkröte. Erschlossene Gebiete fügen sich an Euer Königreich. Auch hier dürfen Gebäude und Erweiterungen gebaut werden. Natürlich verlaufende Grenzen behindern Euch: Flüsse überquert Ihr nur mit Brücken, die von Handwerkern errichtet werden. Das benachbarte Volk der schwarzen Teufel schränkt Eure Expansions­gelüste weiter ein.

Seid Ihr auf Entdeckungstour unterwegs, benötigt Ihr ein möglichst vielschichtiges Gefolge, um alle anfallenden Aufgaben zu meistern. Aber hier haben die Entwickler mitgedacht: Mittels Steuerkreuz sortiert Ihr Eure Untertanen, um sie im Notfall gleich wurfbereit zu haben. Allerdings müsst Ihr aufpassen, denn Lebensenergie steht für Euch und Eure Untertanen nur begrenzt zur Verfügung. Per B-Knopf pfeift Ihr zum Rückzug und brecht angefangene Aufgaben ab. Ruht Euch im Königspalast aus, um Euch zu regenerieren und am nächsten Tag Euer Glück zu versuchen. Daneben solltet Ihr immer ein Auge auf Euer Reich und dessen Versorgung werfen.

Meinung

Thomas Stuchlik meint: Unter dem putzigen Grafikkleid vermutet man eher einen MySims-Klon als ein aufwändiges Taktik-Spektakel. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich die abwechslungsreiche und clevere Mischung verschiedener ­Genres. So stehen Aufbauarbeiten ebenso wie taktische Kämpfe an: Das Spiel erzieht Euch dabei zum sorgsamen Umgang mit den Untergebenen (die alle ­Namen besitzen). Motivierend: In der bunten Welt gibt es viel zu tun. Mal seid Ihr mit Grenzscharmützeln oder dem Erforschen der Areale beschäftigt, mal mit Budgetplanung (was baue ich als Nächstes?). Die charmante Mittelalter­kulisse täuscht aber nicht über lange Laufwege sowie strikt vorgegebene Bauorte hinweg. Auch langatmige Dialoge nerven mit der Zeit. Zudem steuern sich die offensichtlichen Vorbilder wie Pikmin schlicht besser.

Wertung

gelungene Kombination verschiedene Genre-Elemente
kindgerechte Optik
verschiedene Tageszeiten
Bewegungserkennung wird nicht genutzt

”Pikmin” trifft ”Animal Crossing” trifft ”Sim City”: Im putzigen Genremix baut, kämpft und taktiert Ihr um Euer Wusel-Königreich.

Singleplayer80MultiplayerGrafikSound

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *