MeinMMO-Autorin Caro hat bereits ihre ersten Erfahrungen in dem neuen Soulslike WUCHANG: Fallen Feathers auf PS5 gemacht und sich durch dessen von einer Krankheit geplagten Welt gekämpft. Die Erwartungen waren groß, doch nach einigen Stunden zeigte sich, dass sie sich gar keine Sorgen machen musste.
Seitdem ich auf den Geschmack von Soulslike-Spielen gekommen bin, war ich definitiv bereit und gespannt, WUCHANG: Fallen Feathers von Leenzee Games zu testen.
WUCHANG: Fallen Feathers ist ein von der Soulslike-Community als vielversprechend angesehenes, neues Action-RPG, das zum Ende der Ming-Dynastie stattfindet. Es spielt im Land Shu, das neben kriegführenden Fraktionen auch von einer mysteriösen Krankheit, dem sogenannten Federwahn, geplagt wird, aus denen monströse Mutationen entstehen.
Ich schlüpfte bisher 15 Stunden lang in die Schuhe und eines der stylischen Outfits der namensgebenden Protagonistin Wuchang. Sie selbst ist auch von diesem Federwahn betroffen und auf der Suche nach einem Heilmittel für sich und ihre Welt. Mit dieser Prämisse machte ich mich auf, um die Welt dieses Landes zu erkunden, Monster abzuschlachten und das Geheimnis um Wuchangs Vergangenheit sowie die Krankheit zu lüften.
Ich bin definitiv kein Soulslike-Profi, aber ein großer Fan. Nach Titeln wie Elden Ring und dessen Spin-Off Nightreign hoffte ich auf einen Nachfolger, der diese gleiche Begeisterung in mir auslösen konnte. Und ich freue mich zu sagen, die Begeisterung für Fallen Feathers ist definitiv da – zumindest nach ersten Sorgen.
Zugegebenermaßen muss ich sagen, dass ich (nachträglich unbegründet) jeden einzelnen Aspekt in Fallen Feathers mit meinem geliebten FromSoft-Blockbuster verglichen und wie ein knauseriger alter Mann mit Gedanken wie „Das kenne ich aber anders“ zu kämpfen hatte.
Hier nehme ich euch aber direkt vorweg – Nach kurzer Zeit im Spiel habe ich keinen weiteren Gedanken mehr an Elden Ring verschwendet, da mich Fallen Feathers so in seinen Bann gezogen hat.
Hier seht ihr den Trailer zu WUCHANG: Fallen Feathers, in dem Wuchang mit einer schönen Frau konfrontiert wird, die jedoch monströser wird als sie zunächst wirkt:
Autoplay
WUCHANG: Fallen Feathers ist unbarmherzig, aber wunderschön
Am Anfang des Spiels kam schnell eine gewisse Sorge auf, denn nach dem ersten Boss dachte ich mir: „Mist … das war echt einfach.“ Das würde sich im Kontext eines anderen Spiels vielleicht sogar positiv anhören, jedoch ist das nicht der Gedanke, den man nach einem Kampf mit einem Soulslike-Boss haben möchte.
Aber gut, ich ließ mich weiterhin auf das Spiel ein. Und obwohl Wuchang neue Fähigkeiten erhielt und durch einen Skilltree und Zauber immer mächtiger wurde, wurde glücklicherweise auch das Spiel immer komplexer. Mit meinem steigenden Verständnis und Skill wuchs auch die Herausforderung, die ich begeistert mit offenen Armen empfing. Wo ich zunächst einen Boss im ersten Versuch legen konnte, wurden diese immer fieser und zu richtigen Hindernissen, an denen ich mir teilweise echt die Zähne ausbeißen konnte.
Ich wurde von mutierten Monstrositäten, verzauberten (und gleichzeitig verzaubernden) Frauen, aber auch von einer dämonischen Variante meiner selbst in den Boden gestampft, zermalmt, angespuckt, verschluckt, in Brand gesetzt oder durch einen giftigen Kuss gelähmt, bevor mir das Herz herausgerissen wurde. Ich hatte also eine grandiose Zeit.
Die Bosse und die dementsprechenden Kämpfe sind vielseitig und haben ihre eigene Identität. Besonders in Erinnerung blieb mir ein Kampf mit einer Kreatur, gegen die ich bestimmt 20 Mal angetreten bin, bis ich endlich verstanden habe, dass man die Umgebung gegen sie verwenden kann.
Das frustrierte mich jedoch nicht, sondern gab mir einen äußerst erleuchtenden Glühbirnen-Moment, wodurch ich das Gefühl hatte, wirklich selbst für den Erfolg verantwortlich gewesen zu sein.
Die Welt, dessen Bewohner und Level sehen super aus
In meinen ersten Stunden in Fallen Feathers fiel mir auf, so wie vermutlich jedem mit Augen im Kopf, dass das Spiel grafisch sowie konzeptionell wirklich wunderschön ist. Nicht nur Wuchang und ihre Outfits, sondern vor allem auch die Umgebungen, sowie das Level-, Charakter- und Kreaturen-Design. Ich begab mich durch lichtdurchflutete Bambuswälder, düstere Höhlen, verzierte Tempel und Höllenlandschaften aus verrottenden Körpern und Fleischmutationen in giftigen Seen aus blubberndem Blut.
Dieser Ort kam direkt nach stundenlanger, grauer Einöde. Ich musste kurz stehen bleiben.
Nur einer der vielen Orte, die einem nach besonders nervigen Gegnern mit einem wundervollen Ausblick belohnen.
Der vermutlich niedlichste Händler in Shu.
Es handelt sich nicht um eine wirkliche Open-World, da man recht linear durch die Welt geführt wird. Je mehr man jedoch aufdeckt und sich neue Wege für schnellere Navigation freitritt, (wortwörtlich), desto mehr Möglichkeiten gibt es, wie man weiterziehen kann.
Es gibt im Spiel zwar auch die Möglichkeit, zwischen bestimmten Punkten hin und her zu reisen, doch die sind trotzdem recht spärlich. Daher muss man oft und lange die Beine in die Hand nehmen, was mit genug Anhaltspunkten auf dem Weg absolut in Ordnung ist. Die Reise kann sich ohne diese Punkte aber auch echt ziehen.
An einer Stelle musste ich um die 2 Minuten ohne irgendein Hindernis bis zu einem Gegner rennen, was einmalig absolut okay ist, vor allem in einem so schön gestalteten Spiel wie Fallen Feathers.
Wenn man jedoch gegen einen Boss kämpfen muss, was durch das Soulslike-Genre oft mit mehreren Versuchen verbunden ist, wird der lange Weg spätestens nach dem fünften Mal anstrengend und leider auch frustrierend. Hier hätte ich mich über einen weiteren Speicherpunkt vor wirklich starken Gegnern gefreut.
Ausweichen und Timing wird zum Kernelement
Anstatt Blocken und Parieren ist vor allem das gezielte Ausweichen eines der wichtigsten Elemente in Fallen Feathers. Man entgeht dabei nämlich nicht nur Schaden, sondern sammelt dabei Energie, die sogenannte „Himmlische Macht“, die man für Zauber und Spezialangriffe nutzen kann.
Diese Energie lässt sich sammeln, denn besonders mächtige Zauber benötigen mehr Himmlische Macht. Wie viel man besitzt und welche Zauber wie viel von dieser Macht benötigen, wird im UI blau markiert. Außerdem ist das Sammeln dieser Macht mit einem kleinen Zaubergeräusch und haptischen sowie visuellen Effekten eine weitere nette Belohnung bei erfolgreichem Ausweichen.
Passend zu den Angriffen mit Magie und Waffen kann man verschiedene Builds nutzen, die den eigenen Spielstil unterstützen. An Schreinen, die im Spiel als Ladepunkte, Teleportations- und Upgrade-Möglichkeiten dienen, kann man Wuchang aufleveln und durch den Skilltree verbessern. Hier gibt es auch die Möglichkeit, verschiedene Movesets und Waffentalente zuzuordnen, die im Kampf verwendet werden können.
Ich selbst habe zwar schnell meinen Favoriten im Langschwert und dem Klingenschritt gefunden, der sich mit der richtigen Tastenkombination als zuverlässige Methode erwies. Jedoch gibt es mit der großen Auswahl von 40 Zaubern und 5 Waffenklassen genug Möglichkeiten, sodass jeder Spieler etwas Passendes für sich finden sollte.
Hierbei gefällt mir besonders, dass dem Spieler so wenig Grenzen aufgestellt werden. Die Zauber funktionieren unabhängig von der ausgerüsteten Waffe, wodurch man für verschiedene Herausforderungen jederzeit eine neue Vorbereitung treffen kann, ohne seinen Build komplett zerschießen zu müssen.
Auch der Skilltree unterstützt diese Freiheit und Builds, die nicht in Stein gemeißelt sind. Man kann nämlich alle gewonnenen Aspekte des Skilltrees ohne Kosten zurücksetzen, damit man so oft man will neue Spielweisen ausprobieren kann.
Riskantes Handeln wird belohnt
In Fallen Feathers gibt es ein „Dämon-System“, das Spieler belohnen, aber gleichzeitig auch bestrafen kann. Wenn sich in Wuchang zu viel Wahnsinn angestaut hat, werden ihre Angriffe deutlich stärker, jedoch wird sie gleichzeitig auch anfälliger und kann Schaden nicht mehr so gut einstecken.
Und wenn Wuchang in diesem Zustand des Wahnsinns stirbt, entsteht daraus eine weitere gefährliche Konsequenz – eine dämonische Version ihrer selbst, die man besiegen muss, um diesen Wahnsinn zu stoppen und das verlorene rote Quecksilber (die Währung zu Leveln und Handeln) zurückzuerlangen. Dieser Dämon ist jedoch keine Einbildung, sondern real. Und sie kämpft, aber nicht nur gegen mich, denn andere Gegner können sie auch sehen.
Ich hatte mehrere Momente, in denen ich den Dämon zu einer Gruppe von Feinden locken konnte, die dann von ihr zerfetzt wurden und mir trotzdem weiterhin rotes Quecksilber beschafften. Allerdings sollte man rechtzeitig bemerken, wann sich der Dämon wieder gegen einen selbst wendet, sonst ist dieses frisch gewonnene Quecksilber ganz schnell wieder weg, genauso wie die bereits davor beschlagnahmte Menge.
Fallen Feathers bringt mich an meine Grenzen, aber ich will mehr
Bisher habe ich nur einen Bruchteil des Spiels erlebt und muss trotzdem erwähnen, dass es mich in bereits kürzester Zeit fesseln konnte. Ich fühle mich immer sicherer im Umgang mit Wuchangs Fähigkeiten und trotzdem lässt die Herausforderung keineswegs nach.
Neben den packenden Kämpfen und der Welt ist es vor allem die Immersion, die mich so begeistert. Trotz der vielseitigen Umgebungen und Bosse ist stets die mysteriöse Krankheit des Federwahns präsent und zeigt sich durch korrupte Landschaften und dessen Bewohner.
Wuchang selbst ist mit diesem Federwahn infiziert. Aber anstatt zu mutieren, zieht sie ihre Kraft daraus, was für interessantes Gameplay sorgt. Es bleibt zudem spannend, ob und wie die Krankheit vielleicht doch mehr mit der Protagonistin macht, als ihr lieb ist.
Ich bin weiterhin gespannt, das Mysterium hinter dem Federwahn und Wuchangs Vergangenheit aufzuklären, egal wie viele Monster oder dämonische Frauen sich mir in den Weg stellen werden. Ich werde viel sterben, mich aufregen, schreien – aber das macht die Erfahrung für mich aus … und den Erfolg umso süßer.
Außer mir hat übrigens auch MeinMMO-Autor Ody WUCHANG: Fallen Feathers angezockt. Und er hat ebenfalls einiges dazu zu sagen.
Ody liebt vor allem die Parallelen zu Bloodborne
Welche Richtung wird das Gameplay einschlagen? Wird es eher Sekiro oder doch ein klassisches Action-RPG?
Wie schwer wird das Spiel wirklich sein? Entwickler Leenzee sagt selbst, dass ihr Spiel ein Soulslike sein soll – aber der Schwierigkeitsgrad schwankt auch innerhalb des Genres, teilweise ziemlich stark.
Mit der Zeit habe ich meine Antworten gefunden: Statt Sekiro fand ich Bloodborne vor, aber mit einigen sehr spannenden Verbesserungen und Eigenheiten. Die Bosse hauen ordentlich rein, sie schlagen schnell und unerbittlich zu. Ihre Attacken fühlen sich aber selten „unfair” an. Mit der Zeit entwickelt man immer eine Strategie, die zum Sieg führt – und darum geht es ja bei solchen Spielen, zumindest mir.
Atmosphäre und Gegnerdesign haben mich ebenfalls sofort überzeugt. Die Welt fühlt sich so richtig melancholisch an: Hin und wieder fast schon einladend, zugleich aber verdorben und krank. WUCHANG: Fallen Feathers ist für mich ein gelungenes Soulslike, in dem ich jede Ecke der Spielwelt nach versteckter Lore erkunden und dabei die grotesken Gegner bezwingen will, die mir das Spiel entgegenwirft.
WUCHANG: Fallen Feathers erscheint am 24. Juli 2025 für den PC, Xbox und die PS5. Auch wenn es schon sehr bald ist, bin ich froh und dankbar, nicht warten zu müssen.
Nachdem ich diesen Bericht geschrieben habe, werde ich mich nämlich direkt wieder an meine Konsole setzen, da ich mit einem besonders fiesen Gegner nach bestimmt 20 Versuchen noch eine Rechnung zu begleichen habe. Wenn ihr mehr zu neuen Soulslikes im Jahr 2025 erfahren wollt, könnt ihr hier auf MeinMMO noch mehr Spiele kennenlernen: Ihr habt Elden Ring: Shadow of the Erdtree schon durch? Diese Soulslikes kommen 2025
Der Beitrag Ich dachte ausgerechnet ein neues Soulslike sei zu leicht, doch dann wurde ich von fiesen Monstern und schönen Frauen verkloppt erschien zuerst auf Mein-MMO.
