Der Twitch-Streamer und E-Sport-Enthusiast HandofBlood hat den Esports World Cup kritisiert und zeigt dabei auch mit dem Finger auf die beteiligten deutschen Akteure.
Was sagt Hänno zur Debatte? In einem neuen Beitrag auf X.com hat der Twitch-Streamer und Gründer des E-Sport-Teams Eintracht Spandau den E-Sport World Cup kritisiert. „Alles rund um den Esports World Cup kotzt mich so unsagbar an […]“ schreibt er in seinem Beitrag. In diesem Post spricht er weiter von „kognitive Dissonanz der ganzen Szene“ und kritisiert die Zuschauer, die dem Turnier nicht kritisch genug gegenüberstehen.
Aber auch auf die Organisationen, die sich an dem Turnier beteiligen, übt Hänno deutliche Kritik in seinem Tweet aus. Seiner Meinung nach wurde der E-Sport durch „dick Überstunden & engagierten Menschen mit Überzeugung“ aufgebaut und nun würde man „vor den Saudis“ einknicken. Außerdem versuche man all das auch noch auf der Business-Plattform LinkedIn als „etwas Gutes“ zu verkaufen.
Hier könnt ihr sehen, wie HandofBlood mit seinem Team deutscher Meister wurde:
Alles nur Sportswashing?
Was soll so schlimm am Esports World Cup sein? Der Esports World Cup in Riad steht bereits seit seiner Ankündigung in der Kritik, wie Esports Insider berichtet. Einer der Hauptvorwürfe ist dabei das sogenannte „Sportswashing“. Dies beschreibt den Versuch eines Landes, durch die Ausrichtung von großen Sportveranstaltungen sein internationales Image zu verbessern.
Im Fall von Saudi-Arabien gibt es erhebliche Kritiken. So steht die Menschenrechtslage des Landes immer wieder in der internationalen Kritik (via ecdhr.org). Sei es für die Einschränkung der Meinungsfreiheit, die Behandlung von Frauen und Minderheiten, den Einsatz der Todesstrafe (via amnesty.de) oder die mutmaßliche Beteiligung an der Tötung des kritischen Journalisten Jamals Khasoggi (via reporter-ohne-grenzen.de).
Auch steht das Land von seiner Haltung konträr gegenüber den offenen Werten, die es im E-Sport gibt. So ist Homosexualität im Land strafbar (via lsvd.de), während der E-Sport die Werte Inklusion und Diversität vorlebt. So berichtet Fragster.de von Zensur bei einer Dokumentation, in der LGBTQ+-Inhalte aus der saudischer Version entfernt wurden.
Ein rund zweiminütiger Abschnitt, in dem Steve Arhancet, Co-CEO von Team Liquid, offen über seine Erfahrungen als schwuler Mann im Esport spricht, wurde vollständig entfernt. Auch visuelle Elemente, die auf LGBTQ+-Solidarität hinweisen, wurden durch technische Eingriffe unkenntlich gemacht.
Hintergrund soll laut Fragster.de die lokale Gesetzgebung sein, die verhindert, dass LGBTQ+-Darstellungen in Medien stattfinden. In den internationalen Versionen sei die Szene des Co-CEOs wiederum enthalten.
Wie reagieren die Leser? In den Kommentaren unter seinen Beiträgen erhält der Content Creator viel Zuspruch. So schreibt unter anderem Twitch-Kollege Vlesk auf X.com: „Wer nur für seine Werte einsteht, wenn er dafür nichts aufgeben muss, der hat keine Werte“. Zudem sammeln beide Beiträge zusammen binnen weniger Stunden über 1.500 Likes.
Es gibt aber auch Erklärungsversuche. So erklären Nutzer, der E-Sport würde sich derzeit in einer schwierigen Phase befinden. Auch wir bei MeinMMO berichteten in der Vergangenheit immer wieder von den Folgen des sogenannten „E-Sport Winters“. Ein Begriff, der die wirtschaftliche Flaute im professionellen E-Sport beschreibt. Zum Beispiel für einen wichtigen deutschen Caster in LoL.
Jahrelang flossen viele Gelder in den E-Sport, doch seit einigen Jahren ziehen sich Sponsoren immer weiter zurück und den Vereinen und Organisationen fehlen zunehmend die Gelder (via kicker.de). Die Teilnahme am Esports World Cup könnte dadurch für die Organisationen attraktiver wirken, so winken schließlich Preisgelder in Millionenhöhe in den Disziplinen (via esportsworldcup.com).
Der Esports World Cup läuft noch bis zum 24. August und endet mit dem großen Finale in Counter-Strike 2. Auch League of Legends war eine der Disziplinen des Turniers. Hier könnte es schon bald eine wichtige Änderung im E-Sport geben: Profis aus Europa loben neues Format in LoL: Es ist die Zukunft des E-Sports
Der Beitrag „Alles rund um den Esports World Cup kotzt mich so unsagbar an“ – Hänno kritisiert Zuschauer und Organisationen, bekommt viel Zuspruch erschien zuerst auf Mein-MMO.
