Das total veraltete Metin2 ist auch 2025 noch ein erfolgreiches MMORPG, vor allem in Deutschland – Aber warum eigentlich?

Das MMORPG Metin2 erschien im Jahr 2006 in Deutschland. Fast 20 Jahre später hat es immer noch eine große Community, in der viele Spieler deutschsprachig sind. Das liegt an mehreren Gründen, die MeinMMO im Zuge der MMORPG-Themenwoche beleuchtet.

Was ist Metin2? Das Team von Metin2 bezeichnet das Spiel als „Oriental Action MMO“. Das MMORPG startete 2004 in Korea, kam aber erst 2006 zu uns. Anfänglich hatte es noch ein Bezahlmodell, doch nach einem Jahr schaffte es die monatlichen Gebühren ab.

Ihr wählt eine von 5 Klassen aus und entscheidet euch für eine Spezialisierung. Bei den Schamanen könnt ihr beispielsweise Verstärkungszauber oder Heilzauber zu lernen.

Das MMORPG spielt in einer fiktiven, fernöstlichen Welt, die einst durch das Kaiserreich geeint war. Heute gibt es drei Reiche, zwischen denen ihr wählen müsst. Tretet ihr einer Nation bei, könnt ihr die anderen beiden im PvP bekämpfen.

Für das MMORPG charakteristisch sind die gleichnamigen Meteoritensteine, die zufällig vom Himmel an einem Ort auf der Map fallen. Sie beinhalten seltene Ausrüstung.

Metin2 setzt immer noch auf die Grafik, mit der das MMORPG in 2004 gestartet ist. Obwohl die Optik mittlerweile total altbacken ist, kann sich das Spiel immer noch über Wasser halten – und das ohne monatliche Gebühren. Das ist eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, wie viele MMORPGs in den letzten Jahrzehnten schließen mussten.

Das MMORPG ist auch heute noch bei vielen Fans beliebt, vor allem in der Türkei und Deutschland, wie uns Gameforge auf Nachfrage bestätigt. Woran das liegt, erklären wir euch im folgenden Artikel.

Metin2 kann sich seit mehreren Jahrzehnten halten, dank mehrerer Gründe

Metin2 hat eine aktive Community in Deutschland

In dem Statement von Gameforge wird deutlich, dass die Community immer noch sehr aktiv ist, vor allem in Deutschland und der Türkei. Dadurch, dass sich immer noch so viele Spieler auf den Servern von Metin2 tummeln, kann das Spiel am Leben gehalten werden:

Auch fast zwei Jahrzehnte nach Release überzeugt Metin2 mit starken Spielerzahlen. Die Zahl der monatlich aktiven Spielerinnen und Spieler liegt im siebenstelligen Bereich. Für ein Online-Rollenspiel mit so langer Laufzeit ist das absolut beeindruckend. Ein großer Teil der Spielerinnen und Spieler kommt aus westlichen Regionen. Die deutsche Community ist neben den Spielerinnen und Spielern aus der Türkei eine der aktivsten und engagiertesten. 

Gameforge, via E-Mail

Obwohl die Server-Zahl in den letzten Jahren deutlich geschrumpft ist, sind noch so viele Spieler aktiv, sodass sich der Betrieb wohl für Gameforge lohnt. Das wird unter anderem am Forum von Metin2 deutlich: In vielen Threads wird auch heute noch im Stundentakt diskutiert.

Zudem haben viele User dabei geholfen, ein Wiki für die Inhalte von Metin2 zu erstellen. Dadurch wird das Spiel für Neulinge zusätzlich noch einsteigerfreundlicher. Ebenso gibt es immer noch regelmäßig Updates, was am Plan zu aktuellen Events deutlich wird.

Doch die aktive Community ist nicht der einzige Grund, wieso Metin2 immer noch am Leben ist.

Metin2 war in Deutschland in den Schlagzeilen

Das MMORPG sorgte in Deutschland für besonders viel Aufregung, als es um einen Diebstahl im Jahr 2009 ging (via Spiegel). Die Polizei aus Bochum ermittelte in einem Fall, bei dem wertvolle Items wie Phönixschuhe und Siamesenmesser gestohlen wurden.

Der 45-jährige Spieler hatte nach eigenen Angaben ganze 1.000 Euro ins Spiel gesteckt und war dementsprechend sauer, als er bemerkte, dass seine Ausrüstung weg war. Tatsächlich ermittelte die Polizei zunächst, ob es sich dabei um einen Hacker oder eine Fehlfunktion handelte.

Die Optik ist vermutlich kein Grund, wieso Spieler Metin 2 so lieben.

Das Ende der Geschichte: Es stellte sich heraus, dass ein 19-jähriger Bekannter die Log-in-Daten des Geschädigten kannte und sich die Items kurzerhand selbst übertrug. Angeblich soll der 45-Jährige davon gewusst haben (via web.archive.org).

Der Fall sorgte vor allem deshalb für Aufsehen, weil es zur damaligen Zeit in Deutschland noch nicht gängig war, Strafanzeige für virtuell abhanden gekommene Gegenstände zu stellen. Viele belächelten den 45-jährigen Spieler damals. Kein Wunder also, dass sein Fall für so hohe Wellen sorgte und Metin2 zu mehr Aufmerksamkeit verhalf – und vielleicht auch zu mehr Spielern.

Ein F2P-Spiel mit deutscher Sprachausgabe

Zur damaligen Zeit gab es kaum Konkurrenz für Metin2. Es war eines der wenigen MMORPGs, das kostenlos war und gleichzeitig eine deutsche Fassung hatte. 

Metin2 finanzierte sich nach Abschaffung der monatlichen Abogebühren über Mikrotransaktionen im Ingame-Shop. Diese gaben den Spielern kosmetische Items, aber auch Vorteile, durch die sie beispielsweise schneller leveln konnten. Es war allerdings keine Pflicht mehr, Geld in das Spiel zu investieren.

Das Grindfest vom 21. bis 27. Juli
In dieser Woche erwarten euch jeden Tag spannende Artikel rund um das Thema MMORPG. Mit dabei: eine Zeitreise durch die Geschichte der Online-Rollenspiele, aber auch nostalgische Rückblicke, Streaming-Abende, Interviews, Kolumnen und Analysen.

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Das dürfte vor allem Kinder und Jugendliche angelockt haben, die zur damaligen Zeit ihr Taschengeld nicht für Konkurrenten wie World of Warcraft ausgeben wollten oder konnten. Für viele ist es eben eine Hemmung, Mama und Papa zu erklären, dass man monatlich sein Geld in einen virtuellen Troll oder Krieger steckt.

Zeitgleich gab es wenige Spiele, die ebenfalls auf Deutsch verfügbar waren. Ein Beispiel wäre RuneScape, das allerdings auch erst seit 2007 in deutscher Sprache verfügbar war. Das ist mit ein Grund, wieso gerade die deutsche Community auch heute noch so aktiv ist.

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Harter Grind, der bis heute andauert

Eine Eigenschaft, die Metin2 zudem ausmacht, ist der harte Grind. Ähnlich wie in Black Desert Online müssen Spieler repetitiv Dinge erledigen, um besser zu werden. Ein Beispiel ist das Leveln: Es dauert ab Level 30 ewig, bis man in der Stufe steigt, wenn man alleine ist.

Beim Leveln kann es da beispielsweise helfen, sich einer Gruppe anzuschließen und Aufgabenteilung zu übernehmen: Einer pullt, einer kloppt die Mobs und jemand anderes kümmert sich um die Heilung. Noch besser ist es da, wenn jemand Höherrangiges in der Gruppe ist und die Mobs schnell erledigt. Hilfsmittel, um schneller zu leveln, gibt es nur gegen Echtgeld.

Es gibt zwar Quests, doch auch die enden im Grind („töte 50 seltene Mobs“) und belohnen nicht gerade mit vielen Erfahrungspunkten. Das Verbessern von Ausrüstung basiert außerdem auf Glück. Es besteht nur eine gewisse Chance, dass das Item eine Stufe höher gelangt, ansonsten fällt es sogar zurück. 

Dadurch hält Metin2 nicht nur für wenige Wochen, sondern auch noch über Jahre Spieler bei der Stange. Wer der Beste des Servers sein will, muss viel Zeit in das MMORPG investieren – oder eben Geld. Und wer bereits viel investiert hat, der gibt seinen Charakter nicht so leicht auf.

Metin2 schafft es dadurch, jedes Jahr neuen Content für die Spieler zu liefern. Es gibt aber auch MMORPGs, bei denen sieht es gerade alles andere als rosig aus. Unser MMORPG-Experte Karsten Scholz verrät 5 Spiele, die in 2025 vielleicht geschlossen werden: Welche MMOs sterben 2025? Um 5 Spiele mache ich mir Sorgen

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