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Mit der Portierung der zweiten Onimusha-Episode hat sich Capcom Zeit gelassen. Zwischen den ersten beiden Serienteilen lagen auf PS2 nur gut 13 Monate, seit der Neuveröffentlichung von Onimusha: Warlords und seinem jetzigen Nachfolger vergingen dagegen mehr als sechs Jahre. Da ist es umso schöner, dass sich das Untoten-Actionspektakel im mittelalterlichen Japan richtig ordentlich gehalten hat.
Der neue Held trägt den legendären Namen Jubei Yagyu und ist dem 1989 verstorbenen Schauspieler Yusaku Matsuda nachempfunden; wie sein Vorgänger Samanosuke Akechi stellt er sich dem Dämonenfürsten Oda Nobunaga. Allerdings hat Jubei mehr Helfer um sich: Der füllige Mönch Ekei, der stoische Gewehrschütze Magoichi, der unerfahrene Ninja Kotaro und die geheimnisvolle Kriegerin Oyu stehen ihm allesamt zur Seite – aber nur, wenn er vorher mit wohlüberlegten Geschenken deren Gunst erworben hat. Tatsächlich hat Euer Verhältnis zu diesen vier potenziellen Kampfgefährten auch Einfluss auf den Verlauf der Geschichte.
Technisch bietet Capcom in diesem Remaster eine höhere Auflösung und optionales 16:9-Format. Die Charaktermodelle entsprechen denen des Originals, sind aber besser aufgelöst. Eine besonders gute Figur machen jedoch die vorgerenderten Hintergründe: Es ist beeindruckend, wie prächtig und scharf die alten Szenarien in der höheren Auflösung aussehen. Gerade die Wassereffekte, die auf der PS2 auf echten Filmaufnahmen von Wasseroberflächen basierten, beeindrucken auch heute noch. Spielerisch hat man vor allem die Steuerung überarbeitet: Neben der klassischen ”Panzer”-Variante wurde auch ein frisches, direktes Kontrollschema integriert. Und wer es richtig wissen will, der freut sich über den optionalen neuen, extrahohen Schwierigkeitsgrad.
Meinung & Wertung
Thomas Nickel meint: Ich bin beeindruckt! Vorgerenderte Hintergründe bei Spielen in SD-Auflösung sind eigentlich die Achillesferse bei HD-Remaster-Projekten, aber hier hatte Capcom ein glückliches Händchen. Die Szenarien sind scharf und detailliert, die Wassereffekte überzeugen nach wie vor. Genauso wie der Rest des Spiels: Auch dank der überarbeiteten Steuerung fühlt sich die Action nach mehr als 20 Jahren noch schnell und wuchtig an, die Herausforderung wirkt stets wohldurchdacht und die neue soziale Komponente sorgt für gehörig Wiederspielwert. Wer den ersten Teil mochte, wird die Fortsetzung verschlingen.
Das Samurai-Abenteuer punktet heute noch mit wuchtiger Action, toller Atmosphäre und viel Wiederspielwert.
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