Das MMORPG New World aus Amazons eigenem Studio war zur Veröffentlichung ein absoluter Hit. Erst nach und nach merkten die Spieler, wie viel da noch fehlte, um zu einer Genre-Größe zu werden. Eine Sache war allerdings perfekt in diesem MMORPG, wenn es nach MeinMMO-Autor Nico geht.
Was war an New World perfekt? Amazon Games setzte nicht auf riesige Server, sondern auf eine begrenzte Spielerzahl von 2.000. Die Server wurden dadurch zu einer Art Kleinstadt, in der fast jeder jeden kennt. Den MMO-Grundgedanken hat New World damit perfekt umgesetzt und so für neue Freundschaften, aber auch großes Drama gesorgt.
Besonders die Aufteilung des Servers in drei Fraktionen trug dazu bei, dass es verfeindete Kompanien und Fraktionen gab. Die Kompanien konnten unterschiedliche Gebiete einnehmen und so die gesamten Steuern durch Handel, Handwerk und andere Einnahmequellen beeinflussen. Somit schafften es vereinzelte Gemeinschaften bereits früh, einen Haufen Gold anzusammeln.
Vor allem die Gebiete in der Mitte der Karte, Windkreis und Immerfall, waren beliebte Ziele. Sie bildeten die Hotspots für die meisten Spieler und konnten deshalb Reichtümer anhäufen, von denen andere nur träumen durften.
Der stimmungsvolle Trailer zu New World Aeternum:
Autoplay
Krieg der Bugs
In New World war es möglich, durch PvP-Quests Einfluss in einem Gebiet aufzubauen, um anschließend mit seiner Kompanie den Krieg zu erklären. Solltet ihr den Krieg gewinnen, gehört euch das Gebiet und ihr bekommt die Steuern.
Bevor die meisten Spieler die stärksten Items und Builds hatten, gab es auf unserem Server eine Kompanie, die beide wichtigen Städte Windkreis und Immerfall besetzte. Einen Krieg zu gewinnen, galt als Wunder, da diese Kompanie viel bessere Rüstungen und Waffen besaß.
Der erste große, bekannte Bug war Teil des Eishandschuhs. Eine Magiewaffe, mit der ihr Eiszauber wie den Schneesturm wirken könnt. Der Trick dahinter bestand daraus, mehrere Schneestürme auf einen gezielten Punkt zu setzen. Dadurch stürzte die gesamte Instanz des Krieges ab und machte es den Angreifern unmöglich, zu gewinnen.
Nachdem die besagte Kompanie diesen Bug mehrfach ausgenutzt hatte, um die beiden wichtigen Gebiete nicht zu verlieren, wurden sie zum Gegenspieler des Servers: Das „Imperium von New World“, quasi.
Die Rückkehr des Königs
Während das „Imperium“ auf dem Vormarsch war, wurde im Discord wild diskutiert, wie wir es stürzen können. Ein Spieler war von Anfang an sehr engagiert, sich mit der Politik und den Geschehnissen auf unserem Server auseinanderzusetzen. „Der König“ wollte, dass alles so läuft, wie er es gerne möchte.
Nachdem wir seine Ansichten nicht geteilt hatten, machte er im Verborgenen einen Deal mit dem Imperium. Es wurden Gebiete unter seiner Kompanie und dem Imperium getauscht, sodass sich der König als großer Eroberer und Bezwinger hinstellen konnte.
Als das ans Licht kam, wurde er vom Discord gebannt. Die meisten Spieler flüchteten aus seiner Kompanie. Dieses Thema war für Wochen, neben Bildern von Würstchen, im globalen Chat präsent. Durch den Verrat des Königs sind die Discord-Admins vorsichtiger geworden und beschuldigten viele neue Spieler, sie seien Spione des Imperiums.
Den König haben wir erst Monate später wiedergesehen, als er unter neuem Namen auf unseren Server kam und bestimmte Fragen zu seiner eigenen Person stellte und erzählte, wie toll er war.
In dieser Woche erwarten euch jeden Tag spannende Artikel rund um das Thema MMORPG. Mit dabei: eine Zeitreise durch die Geschichte der Online-Rollenspiele, aber auch nostalgische Rückblicke, Streaming-Abende, Interviews, Kolumnen und Analysen.
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New World war eine besondere MMORPG-Erfahrung
New World hat auf den ersten Blick viel richtig gemacht, doch wenn man sich das Endgame zum Release anschaut, merkt man, dass da nicht viel war. Neben dem Rumgerenne von Kiste zu Kiste, um seinen Gearscore zu erhöhen, gab es nur zwei Dungeons, PvP und die zwischenmenschlichen Interaktionen.
Aber nicht nur Drama war auf den Servern an der Tagesordnung, sondern auch schöne Momente. Die täglichen Trips zu bestimmten Monstern, um die beste Ausrüstung für Handwerker zu bekommen, oder einfach in seiner Lieblingsstadt mit seinen Freunden und der Kompanie Zeit zu verbringen … solche Dinge lockten Tag für Tag auf die Server.
Durch New World durfte ich viele tolle Menschen kennenlernen, mit denen ich auch heute noch in Kontakt stehe und durch die Kluft von League of Legends oder anderen MMORPGs reise. Meine Zeit mit New World war eine der schönsten MMORPG-Erfahrungen, die ich machen durfte, und es hat mich trotz seiner Macken daran erinnert, weshalb ich dieses Genre so gerne mag.
Schreibt uns doch eure eigenen Erfahrungen aus MMORPGs in die Kommentare und was für Drama ihr erlebt habt oder ob ihr Freunde fürs Leben finden konntet.
Nachdem New World mit Season 7 wenig neue Spieler begeistern konnte, hoffen die Entwickler, dass mit der neuen Season 8 und einigen Änderungen wieder mehr Spieler nach Aeternum finden: Das MMORPG von Amazon enttäuschte mit der letzten Saison, macht es jetzt WoW nach, damit mehr Leute einloggen
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