Eines der besten MMORPGs aller Zeiten tut anfangs alles dafür, euch abzuschrecken – doch dranbleiben lohnt sich!

Final Fantasy XIV ist seit vielen Jahren eines der besten und bekanntesten MMORPGs auf dem Markt. MeinMMO-Autor Nico Scheibel sieht das mittlerweile genauso. Doch dafür musste er einige Anfangshürden überwinden.

Mit lediglich einer Axt in der Hand wurde ich in die Hafenstadt Limsa Lominsa gebracht. Mein erster Eindruck war eher ernüchternd. Die vielen kalten und farblosen Steine gaben mir kaum das Gefühl, mich in einer fantasievollen Welt zu befinden.

Skeptisch lief ich zu den ersten Quests der Hauptstory und musste leider feststellen, dass für viele Zwischensequenzen die Vertonung fehlt. Das half bedauerlicherweise so gar nicht, sich mit seinem Charakter zu identifizieren und die Welt von Final Fantasy XIV kennenzulernen.

Wer schreibt hier? MeinMMO-Autor Nico Scheibel spielt seit seiner jüngsten Kindheit Videospiele. Neben Klassikern wie Zelda oder Mario verlor er sich schon früh in MMORPGs und verbrachte seine Zeit lieber in den virtuellen Welten. Neben entspannten Grinds in FFXIV sammelt er zu viele Stunden in sämtlichen MOBAs.

Nachdem ich die ersten Quests angenommen hatte, ging es in die weiten Regionen von Eorzea und erneut merkte ich, dass mich etwas störte. Das sogenannte Tab-Targeting fühlte sich langsam und träge an.

Alle 2,5 Sekunden einen Skill in der richtigen Reihenfolge zu drücken, das war einschläfernd. Besonders, wenn man von einem anderen MMORPG wie New World kommt, das ein spaßiges Action-Kampfsystem hat. Als ich realisierte, dass mich der generische Story-Anfang von „A Realm Reborn“ kaltließ, legte ich FFXIV wieder beiseite. Einen zweiten Versuch gab es erst ein paar Wochen später.

Der Trailer zum aktuellen Patch 7.2 für Final Fantasy XIV:

Der zweite und letzte Versuch

Als mich der Endgame-Bereich von New World langweilte, überredeten mich Freunde zu einem zweiten Versuch mit FFXIV. „Es wird besser“, sagten sie. Doch das wollte ich selbst beurteilen, und da ich gerne eine zweite Chance gebe, startete ich das MMORPG erneut.

Aufgrund meiner ersten Abneigung zur Hafenstadt und weil ich mir das Ziel nahm, für unsere Gruppe den Job des Heilers zu übernehmen, rieten mir meine Kumpels, zur Waldstadt Gridania zu reisen. 

Als ich dort ankam, war ich sofort überwältigt: Die Musik, die Waldhäuser, der grüne Boden und die gesamte Atmosphäre fühlten sich einfach heimisch an, fast wie das Auenland aus „Der Herr der Ringe“. Mit meinem neuen Job als Weißmagier hatte ich durchaus mehr Spaß am Kampfsystem. Die Gruppe zu heilen und zu supporten, das war genau mein Ding.

Die Waldstadt Gridania

Obwohl ich die Story von „A Realm Reborn“ weiterhin nicht fesselnd fand, konnte mich Final Fantasy XIV an einer Stelle so richtig packen. Die letzte Zwischensequenz vom Grundspiel, gefolgt vom ikonischen Heavensward-Trailer, ließen meine Augen leuchten. Jetzt geht’s erst richtig los!

Die ersten Erfahrungen mit der Community

Während die Storys von Heavensward und Stormblood als Nächstes dran waren, fing ich an, mich mit dem Content außerhalb der Hauptgeschichte auseinanderzusetzen. Raiden, Craften, Sammeln oder doch lieber auf die nächste Hausparty in der Nachbarschaft? 

Während ich jede Möglichkeit suchte, um irgendetwas zu grinden, fiel mir auf, wie liebevoll die Community in FFXIV ist. An jeder Ecke steht jemand, der dir kurz bei etwas hilft oder einfach Minions, Mounts oder Gil verschenkt.

Diese kleinen Interaktionen zwischen den Spielern machen die Welt so lebendig; sei es nur ein schneller Austausch von Emotes oder eine ganze Gruppe kleiner Lalafell, auf der Suche nach der nächsten Streicheleinheit.

Das Grindfest vom 21. bis 27. Juli
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Eorzea ist mehr als eine Spielwelt

Viele Videospiele haben schöne und tolle Welten, aber mit Final Fantasy XIV hat Square Enix etwas erschaffen, von dem sich viele Entwickler noch einiges abschauen können. Eine derart immersive Welt habe ich bisher noch nicht erlebt. 

Nachdem ich erfahren hatte, dass es eine katastrophale 1.0 Version des MMORPGs gab und diese nicht einfach in den Müll geworfen wurde, erweckte das in mir die Neugier. Während ich in den Geschichten der siebten Katastrophe von Eorzea schmökerte, merkte ich, wie ausgeklügelt und tief die Welt eigentlich ist.

Die Weltkarte von Final Fantasy XIV

Mithilfe einer dreiteiligen Enzyklopädie wird fast jede Kleinigkeit mit Lore und neuen Details geschmückt. Eine Vielzahl an Kurzgeschichten geben mehr Hintergrundinfos über unsere geliebten Charaktere und das Kochbuch lässt euch wie in der Küche von Limsa Lominsa speisen.

Die Welt mit all ihren Geschichten begeistert mich einfach. Nach mittlerweile über 3.000 Stunden logge ich mich weiterhin sehr gerne in FFXIV ein und empfinde dabei ein Gefühl von Komfort und Heimat. Sogar die Hafenstadt Limsa Lominsa ist mir zwischenzeitlich ans Herz gewachsen und jeder Besuch fühlt sich wie ein schöner Trip zur Großstadt an, wenn man sonst nur in dem gemütlichen Gridania umherläuft.

Wenn ein MMORPG so ein Gefühl auslöst, können sich die Entwickler gerne auf die Schulter klopfen.

One brings shadow, one brings the light

Achtung, Spoiler: In diesem Abschnitt befinden sich Spoiler zur Hauptstory von Shadowbringers und Patch 5.3

Mit der Erweiterung Shadowbringers haben sich die Kreativen bei Square Enix meiner Meinung nach selbst übertroffen. Die gesamte Dramaturgie und Entwicklung von Charakteren wie Ardbert oder dem Kristallexarch bis hin zum Antagonisten Emet-Selch und dem Schicksal des ersten Splitters sind etwas ganz Besonderes. 

Ein Ausschnitt des Shadowbringers-Trailer

Durch die neu gewonnenen Kenntnisse der Beweggründe und Hintergrundgeschichte der Ascians waren sie für mich nicht mehr nur die großen Bösen, die alles vernichten wollen, sondern regelrecht menschlich. 

Das gesamte Abenteuer des ersten Splitters endete in einem Finale, an das ich heute noch gerne zurückdenke. Der Dungeon „Die Schlacht um Norvrandt“, in dem ihr mit allen bekannten Charakteren aus Norvrandt gegen die Krieger des Lichts von Elidibus kämpfen müsst, ist ganz großes Kino. Noch mehr war ich von der darauffolgenden Prüfung gegen den ersten aller Krieger des Lichts überwältigt. 

Musik, die Geschichten erzählt

Viele der Soundtracks vom Hauptkomponisten Masayoshi Soken sind mehr als einfach nur Musik, sie erzählen eine Geschichte über Charaktere oder die Welt. Wenn ihr genau hinhört, gibt es zwischen den Zeilen und Noten viel zu entdecken.

Der Soundtrack „To the Edge“ erzählt den inneren Konflikt des Charakters Elidibus und zeigt, was aus dem einstigen Helden der Ascians mit der Zeit wurde. Soken gab bei einem Fanfest bekannt, dass er während des Schreibens von „To the Edge“ im Krankenhaus lag und gegen den Krebs kämpfte. Viele Spieler und Fans dankten ihm danach für seine großartige Arbeit, trotz seiner gesundheitlichen Krise.

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Der komplette Soundtrack „To the Edge“.

Neben den Geschichten, die von Texten erzählt werden, gibt es auch rein musikalische Easter Eggs zu hören. Beispielsweise finden sich bestimmte Melodien von früheren Soundtracks in neuen Werken wieder, oder die Musik enthält leichtes Foreshadowing und das merkt ihr erst, wenn die Story einen bestimmten Punkt erreicht hat.

Mit emotionalen Klaviertönen, epischer Kampfmusik und rockigen Gitarren machen die Komponisten Final Fantasy XIV zu einem musikalischen Meisterwerk, dessen Musik ich seit Jahren mit Freude rauf und runter höre.

Schreite voran, bis ans Ende

Achtung, Spoiler: In diesem Abschnitt befinden sich Spoiler zur Hauptstory von Endwalker.

Der krönende Abschluss der Hydaelyn und Zodiark-Saga in Endwalker ist zu Recht auf Platz 2 in unserem Ranking aller Erweiterungen zu Final Fantasy XIV.

Egal, ob es die erste Prüfung war, bei der sich wohl fast jeder gedacht hat: „Jetzt schon?“, oder der lange Weg bis ans Ende. Endwalker hat mich einfach gefesselt. Die Geschichte findet mit einem tollen und emotionalen Schluss ihr Ende, das mich die ein oder andere Träne gekostet hat.

Das Wallpaper nach den Endwalker-Credits

Nach hunderten Stunden zusammen mit den geliebten Charakteren war ich wirklich traurig, dass es jetzt vorbei ist. 

Endgame für jeden

Abseits der Story fand ich vor allem gefallen am Raiden. Nachdem das Tab-Targeting anfangs eher öde und langweilig war, muss ich gestehen, dass es mir heute sehr gut gefällt. Die festen Jobs mit ihren optimalen Rotationen fühlen sich einfach richtig gut an und sind leicht zu lernen, aber schwierig zu meistern.

Neben dem Raiden gibt es in Eorzea noch unglaublich viel zu tun. Es bleibt euch überlassen, ob ihr stumpf die nächste leuchtende Waffe grinden wollt, euch am Glücksspiel im Gold Saucer oder den Schatzkarten versucht oder einfach mit euren Freunden auf die nächste große Angelfahrt geht. In unserem Endgame-Guide finden ihr auf alle Fälle den nächsten großen Grind. 

Final Fantasy XIV hat für jeden etwas zu bieten und eine Welt, in der man sich heimisch fühlen kann.

Danke für dieses tolle MMORPG

Nicht nur der Director Yoshi-P oder Square Enix machen Final Fantasy XIV zu dem besten MMORPG, das ich bislang gespielt habe, sondern auch die Spieler, also ihr.

FFXIV ist wie ein großer Spielplatz voller wunderbarer Spielgeräte und Attraktionen – ein Ort, der Erinnerungen an die schönsten Kindheitstage mit Freunden erweckt. Umso erstaunlicher ist es, dass ein einfaches MMORPG mich ähnliche Gefühle noch einmal erleben lässt. Zum Glück hab ich dem Spiel damals noch eine zweite Chance gegeben!

Schreibt uns doch gerne eure eigenen Gedanken zu Final Fantasy XIV in die Kommentare und weshalb ihr das MMORPG mögt oder nicht!

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