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Die nach dem Activision-Blizzard-Zusammenschluss übrig gebliebenen Restemasse enthielt einen ruhmreichen Namen, der lange keine neue Heimat fand, bis sich letztlich Codemasters erbarmte. Jetzt ist Leisure Suit Larry: Box Office Bust da – aber wäre es doch besser im Daten-Nirwana geblieben. Diesmal spielt nicht der liebenswerte Loser, den Al Lowe (siehe Interview auf den folgenden Seiten) seinerzeit erfunden hat, die Hauptrolle: Denn Larry ist jetzt Boss eines Filmstudios und heuert seinen unsympathischen Neffen an, um einen Spion aufzuspüren. Ihr schlüpft in die Rolle der Dumpfbacke und marschiert durch die Hallen des Geländes, um verschiedene Aufträge zu erledigen.
Die bewährten Adventure-Parts wanderten in die Tonne. Übrig bleibt ein rundum durchwachsener Sandbox-Vertreter, bei dem fast alles schief läuft: Die Missionen sind langweilig und passen damit zur drögen Optik. Abrupte Kamerawechsel in Gebäuden sorgen für Verwirrung. Regelmäßig müsst Ihr Hüpfpassagen überstehen oder Gegner vermöbeln, was durch die schwammige Steuerung unnötig fummelig und meist frustig wird. Minispiel-Einlagen tauchen selten auf und verblüffen vor allem durch ihre Einfallslosigkeit, wenn Ihr z.B. bei Filmszenen die Perspektiven auswählt. Der schale Humor ist mehr peinlich als lustig, was für die gesamte Story gilt. Nicht zuletzt fehlt die wichtigste Komponente für ein Leisure Suit Larry: Kein Wunder, dass die USK das Spiel ab 12 Jahren freigibt, denn nackte Brüste findet Ihr hier nicht – was angesichts der schwachen Grafik und der teils gruseligen Polygonmodelle vielleicht ein Segen ist.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Das hat Larry nicht verdient: Schon der Vorgänger Magna Cum Laude war kein Glanzstück, punktete aber wenigstens mit etwas Humor und nackter Haut. Nicht einmal das schafft Box Office Bust, das sich als fatale Mischung zahlreicher verhunzter Komponenten entpuppt: Steuerung, Grafik, Story, Minispiele – nichts davon geriet auch nur durchschnittlich. Wie so ein Debakel bei den Worms-Profis Team 17 entstehen konnte, ist mir schleierhaft. Dieses missratene Sandbox-Abenteuer braucht wirklich niemand.
Wertung
langweilige Lauf-Aufträge in einem Filmstudio
banale Minispieleinlagen
Hüpf- und Prügelsteuerung ungenau
keine nackten Mädels
Gewaltig verpatztes Comeback: Das neue Abenteuer des lüsternen Losers versagt in allen Belangen.
Singleplayer31MultiplayerGrafikSound
