Seite 1
Der Weg in den Westen war mühselig für Code Z, den dritten Eintrag in der Death end;re Quest-Reihe. Die ursprünglich auch geplante Switch-Fassung fiel aus nie erläuterten Gründen Nintendos seit Kurzem strenger ausgelegtem Regelwerk zum Opfer und nur für die PlayStation-Systeme wollten Compile Heart und Idea Factory wohl keine größere Summen für die Lokalisierung ausgeben. Anders als bei den Vorgängern gibt es jedenfalls keine englischen Sprecher mehr, was die angepeilte Zielgruppe aber vermutlich weniger stören dürfte als die ganzen anderen Änderungen.
Denn statt der etablierten J-RPG-Kost mit etwas eigenwilligem Kampfsystem setzt Code Z jetzt beim Abenteuer-Aspekt auf zufallsgenerierte Levels, die feldweise erkundet werden, und Gefechte, die nach Mystery Dungeon-Art semi-automatisch ablaufen – auch unvermeidliche Rogue-Mechaniken wurden reingestopft. Vieles ist nur leidlich erklärt oder verschachtelt über Menüs zu organisieren. ”Originell” interpretiert wird die Weiterentwicklung der Skills: Dafür muss Eure Heldin nämlich sterben, was mit blutrünstig-fiesen Grafiken illustriert wird – das spricht vermutlich eher Liebhaber von ”Saw”, ”Hostel” & Co. an als Fans der Reihe. Nur Serienexperten wiederum haben überhaupt eine Chance, die konfus erzählte Geschichte zu begreifen. Aber auch wenn Ihr alte Charaktere wiedererkennt, bleibt vieles weiter diffus.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Obwohl ich die ersten beiden Death end-Episoden lange gespielt habe, holt mich Code Z gar nicht mehr ab. Der Wechsel vom eher typischen Rollenspiel zum Dungeon Crawler ist schon so eine Sache, weil nicht wenige der eingebauten Mechaniken aktiv nervig sind. Und trotz meiner Vorkenntnisse blicke ich bei der verworrenen Story kaum durch – wie mag das dann potenziellen Neueinsteigern gehen? Unspielbar ist das Ding deshalb zwar nicht, aber überzeugend eben auch nicht.
Wertung
”Mystery Dungeon”- Simpelkämpfe
Aufleveln durch (brutales) Ableben
Story aktiv untauglich für Einsteiger
Mäßig gelungener Dungeon Crawler mit mühseligen Mechaniken und arg bemühter Gewaltdarstellung – klar schwächer als die RPG-Vorgänger.
Singleplayer50MultiplayerGrafikSound
