Wanted: Weapons of Fate – im Klassik-Test (PS3 / 360)

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Spiel:Wanted: Weapons of FatePublisher:Warner Bros. GamesDeveloper:GRINGenre:ActionGetestet für:360, PS3Erhältlich für:360, PS3USK:18Erschienen in:6 / 2009

“Das ist nicht das Spiel zum Film”, versuchte uns Executive Producer Pete Wanat bei einer Produktpräsentation im vergangenen November eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten. Wohl wissend, dass viele Entwickler sich bei Filmversoftungen zu oft auf einer starken Lizenz ausruhen. Das haben die Jungs von Grin zwar nicht, ein gutes Spiel ist ”Wanted” trotzdem nicht geworden.

Wer den Kinostreifen nicht kennt, hat Probleme bei der dünnen Story, denn das Spiel setzt unmittelbar nach dem Filmende an. In den neun Kapiteln wechselt Ihr zwischen Superkiller Wesley und seinem Vater Cross – das ist spielerisch unwichtig, für die Story aber insofern bedeutend, als dass Ihr den Mörder Eurer Mutter sucht. Mit Wesley ballert Ihr Euch in der Gegenwart durch Gegnerreihen, Cross stöbert in der Vergangenheit. Der streng lineare Shooter frischt die bleihaltigen Gefechte mit den aus dem Film bekannten Adrenalin-Techniken auf. Mit ausreichend Stresshormonen im Körper schießt Ihr Kugeln um die Ecke und nutzt in Max Payne-Manier die ’Assassinen-Zeit’, um in Zeitlupe feindliche Geschosse abzuwehren und Gegner auszuschalten. Das sieht spektakulär aus, bietet aber keinen spielerischen Mehrwert. Beispiel: Ein Gegner verschanzt sich hinter einer Mauer. Nutzt den Kurvenflug, um den Feind zu erledigen, bevor dieser aus der Deckung lugt – das war’s. Die Adrenalin-Techniken sind bis auf die Bosskämpfe nicht zwingend notwendig und machen das Töten höchstens schneller, was angesichts der sehr kurzen Spielzeit von unter vier Stunden allerdings negativ auffällt. Referenzverdächtig ist dagegen das Deckungssystem. Flüssig hechtet, rollt und gleitet Ihr über Tische, Fässer und Mauervorsprünge. Nutzt jeden Schutz, denn schon nach wenigen Treffern verabschiedet sich Euer Held ins digitale Nirwana.

Meinung

Philip Ulc meint: Dass die Entwickler nichts von einem ’Spiel zum Film’ wissen wollten, ist lachhaft, denn Wanted ist das Paradebeispiel einer Lizenzgurke: extrem kurz, extrem linear, extrem langweiliges Leveldesign. Wenn ein Titel dann nur einen Story-Modus und darüber hinaus null Wiederspielwert besitzt, schrillen die ’Achtung Abzocke’-Glocken – rund 70 Euro zu verlangen, ist eine Frechheit. Fans der Filmvorlage haben trotzdem ihren Spaß, denn das kugelreiche Geschehen ist flott inszeniert und kennt keine Kompromisse: Ballern ohne nachzudenken, nur unter-brochen vom coolen Deckungswechsel.

Wertung

ausgefeiltes Deckungssystem
Besitzer des Films schalten Cheats frei
lahme, zerhackte Story
langweilige, teils hässliche Grafik
extrem kurz

Streng linearer und superkurzer Third-Person-Shooter mit starkem Deckungssystem, aber schwachem Leveldesign.

Singleplayer58MultiplayerGrafikSound

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