Haben Außerirdische ein Herz für Tiere oder nur Interesse daran, Vierbeiner und Flattervieh für Experimente zu nutzen? Was wirklich ihre Motivation ist, lässt Flock! offen – so oder so schlüpft Ihr in die Rolle eines Alien-Hirten, der verschiedene Tiersorten zum Raumschiff
(liebevoll als ’Mother Flocker’ tituliert) geleiten soll.
Steigt dazu in eine kleine Untertasse und schwebt durch Insel-Landschaften, auf denen sich die animalischen Schützlinge tummeln. Euer Ufo wirft stets einen Lichtkegel auf den Boden, vor dem sich die Tierchen fürchten. Die Folge: Kommt Ihr in ihre Nähe, nehmen sie Reißaus. Dieses Fluchtverhalten nutzt Ihr, um die Herden in Richtung des Raumschiffs zu lotsen.
Levels tauchen stets neue Hindernisse auf: Achtet darauf, dass Ihr Euer Vieh nicht über eine Klippe ins Wasser scheucht oder es in Gruben purzelt. In nächtlichen Abschnitten warten gefährliche Raubtiere außerhalb des Ufo-Lichtscheins – wer einen Schützling zurück lässt, serviert ihn auf dem Silbertablett. Anfangs hütet Ihr nur Schafe, später kommen andere Tierarten wie Hühner, Kühe und Schweine dazu, die eigene Fähigkeiten haben: Hühnchen können kurze Strecken fliegen, drangsalierte Kuhherden verfallen in Raserei und rammen größere Hindernisse aus dem Weg. Später im Spiel trefft Ihr immer öfter auf Tier-Kombinationen, deren Fähigkeiten Ihr einsetzten müsst, um die Wege zu ebnen.
Das Grundkonzept von Flock! ist stimmig und witzig, das kluge Leveldesign vermeidet Wiederholungen und streut in regelmäßigen Abständen neue Spielelemente sowie Belohnungen ein. Dazu gesellt sich ein liebevoll umgesetzter Grafikstil, dessen Charme sprichwörtlich aus allen Nähten platzt und an LittleBigPlanet erinnert. Die isometrischen Umgebungen ähneln einem Flickenteppich: Während der Untergrund aus verschiedenen Fetzen zusammengestückelt zu sein scheint, erinnern sämtliche Objekte und Tiere an Stoff-Figuren. So putzig die Inszenierung ist, wird der Spielspaß doch von einem Aspekt eingebremst: Euer Ufo steuert sich träge, exakte Bewegungen klappen nicht ohne weiteres. Weil aber die Tiere schon türmen, wenn Ihr noch nicht sonderlich nahe seid, wird gezieltes Agieren schwierig.
Daher geratet Ihr immer wieder in Situationen, bei denen die Herde anders reagiert als erwartet. Zum Glück sind die Levels nicht besonders lang – trotzdem nervt es, wenn eine unglückliche Bewegung Eure Bemühungen zunichte macht.
Bringt Ihr die nötige Portion Geduld mit, hat Flock! viel zu bieten: Neben den Solo-Levels warten einige Abschnitte für Koop-Runden (allerdings nur offline) sowie ein Editor: Der ist nicht einfach zu bedienen, dafür aber leistungsfähig; Eure Eigenbau-Szenarien könnt Ihr online tauschen.
Humorvolles Schafe hüten: grafisch liebreizend, doch von Steuermacken gepiesackt.
Singleplayer70MultiplayerGrafikSound
