Sacred 2: Fallen Angel – im Klassik-Test (360)

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Spiel:Sacred 2: Fallen AngelPublisher:Koch MediaDeveloper:AscaronGenre:Action-RollenspielGetestet für:360Erhältlich für:360, PS3USK:16Erschienen in:7 / 2009

Ursprünglich sollte die Konsolenversion des Action-Rollenspiels Sacred 2 zeitgleich mit der PC-Fassung erscheinen. Bekanntlich wurde daraus nichts: Während Computerspieler seit Oktober letzten Jahres Monster plätten, verschob Entwickler Ascaron seit Monaten die Hack’n’Slay-Hoffnung. Doch von Feinschliff keine Spur, denn Sacred 2 wirkt technisch unfertig, insbesondere das permanente Tearing der PS3-Version ist schwer erträglich.

Das Reich Ancaria befindet sich am Rande eines Krieges. Nur ein Held kann die Ordnung wiederherstellen – oder die Welt ins Chaos stürzen. Denn jeder der sechs Charakterklassen hat seine eigenen Beweggründe, in bester Diablo-Manier Gegnerhorden zu schnetzeln, Schätze zu plündern und Erfahrung zu sammeln. Entscheidet Euch für die gute oder dunkle Seite und wählt eine Gottheit als Schutzpatron, die Euch einen mächtigen Zauber gleich zu Spielbeginn mit auf den Weg gibt. An Aufgaben mangelt es den (Anti-)Helden nicht: Der Hauptstrang hält Euch pro Charakter rund 20 Stunden bei Laune, daneben warten unzählige, aber uninspirierte Nebenaufgaben à la ”Töte X Gegner”. Schade, dass die Sidequests Euch nur mit Gold und Erfahrung belohnen – nützliche Items sind selten. Wer mehr über das Schicksal seiner Heroen erfahren will, nimmt charakterspezifische Aufträge an und findet nebenbei spezielle Gegenstände. Eine ganz besondere Questreihe erspart Euch bei Erfüllung fortan mühsame Fußmärsche im riesigen Ancaria: Auf einer entlegenen Insel warten charaktergebundene Reittiere. Die sexy Seraphim reitet beispielsweise auf einem Tiger, die Hochelfe auf einem putzigen Drachen und der Inquisitor auf einer riesigen Spinne. Auf dem Rücken der Kreaturen seid Ihr nicht nur schneller unterwegs, sondern auch stärker im Kampf. Stirbt Euer Reittier im Gefecht, kauft Ihr Euch für viel Gold ein neues Exemplar.

Die Stärke von Sacred 2 liegt in der Charakterentwicklung. In vier Bereichen verteilt Ihr nach jedem Stufenaufstieg Fertigkeitspunkte und verbessert so Attribute in Angriff oder Verteidigung. Nach diesen Statuswerten orientiert sich der Ausgang der zahlreichen Kämpfe, denn Ihr hantiert nicht aktiv mit Schwert und Schild. Vielmehr löst Ihr mit frei konfigurierbaren Aktionstasten normale Schwertattacken, Zaubersprüche oder eine der zahlreichen Kampfkünste aus. Je nach Charakter und Modifikation schlagt Ihr so doppelt zu, erweckt Tote zum Leben oder sprecht lang anhaltende Statusverbesserungen aus. Die Möglichkeiten sind vielfältig und kommen der Langzeitmotivation zugute – denn in einer Spielzeit werdet Ihr nicht alle Kampfkünste hochleveln können.

Technisch gibt sich der Titel durchwachsen: Detaillierte Landschaften und schicke Lichteffekte werden mit Dauerruckeln erkauft – gelegentliche Ladepausen stören weniger.

Meinung

Philip Ulc meint: Der Einstieg ins weitläufige Ancaria gestaltet sich zäh – bis Ihr mit der vielfältigen Charakter­entwicklung ver­traut seid, sind aus Minuten Stunden geworden. Dann lässt Euch Sacred 2 aber nicht mehr los, schon gar nicht zu zweit an einer Konsole, wie in seligen Baldur’s Gate-Zeiten. Monster verhauen und auf den nächsten Level-Up freuen, seltene Waffen finden und darauf Element-Zauber sprechen oder auf meinem epischen Reittier durch abwechslungsreiche Landschaften trotten – und meine Hack’n’Slay-Leidenschaft ist erneut entfacht. Über die mau präsentierte Story kann ich da getrost hinwegsehen. Die inhaltsgleiche PS3-Version werten wir aufgrund des nervigen Tearings deutlich ab.

Wertung

6 Charakterklassen, 40 Städte, über 500 Quests und rund 30 km² Spielfläche
vielfältige Multiplayer-Optionen

Umfangreiches Action-Rollenspiel mit riesiger Spielwelt, aber erheblichen technischen Schwächen.

Singleplayer79MultiplayerGrafikSound

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