Quentin Tarantino liebt Filme, ist aber auch teilweise kritisch, wenn es um die Bewertung von Werken anderer Regisseure geht. Besonders Superhelden-Filmen kann er wenig abgewinnen. Es gibt jedoch eine kuriose Ausnahme.
Was denkt Tarantino über Superhelden-Filme? Der Regisseur und Drehbuchautor ist eine wandelnde Enzyklopädie, wenn es um den Kosmos Kino geht. Bei Superhelden-Filmen ist er jedoch kritisch.
Tarantino erklärte bereits gegenüber Variety, dass er vor allem früher als Kind und junger Mann großer Comic-Fan war. Er habe die Ausgaben von Marvel gesammelt, und er ist sich sicher, wären die aktuellen MCU-Filme damals erschienen, hätte er sie gut gefunden.
Heute ist er jedoch mit 62 Jahren deutlich älter und kritisiert in einem weiteren Gespräch mit Variety, dass die Blockbuster von Marvel, DC und Co. den Markt dominieren würden. Außerdem sei man als Regisseur dieser Werke bloß ein Handlanger der Studios – etwas, das Tarantino nicht sein möchte.
Es gibt jedoch eine Ausnahme, einen Superhelden-Film, der er dennoch sehr mag. Hierfür müssen wir ein paar Jahre in die Vergangenheit blicken – zu „Superman Returns“.
Autoplay
Eine Kritik von Tarantino
Was für ein Film war „Superman Returns“? Kurioserweise nennt Tarantino einen Superhelden-Streifen, der zwar beliebt ist, aber sicherlich nicht zum absolut Besten gehört. „Superman Returns“ stellte 2006 eine Rückkehr auf die Kinoleinwand für den Helden dar. Der letzte Spielfilm zuvor war Superman 4 aus dem Jahr 1987.
Gespielt wurde der titelgebende Held im Jahr 2006 von Brandon Routh, und Regie führte Bryan Singer. Auf Rotten Tomatoes steht der Film heute bei 72 % und landet im Ranking damit auf Platz 4, knapp hinter dem neuen Superman von James Gunn aus dem Jahr 2025.
Einige Plätze hinter „Superman Returns“ befindet sich übrigens „Man of Steel“ mit dem Fan-Liebling Henry Cavill.
Was sagt Tarantino zu „Superman Returns“? Der Regisseur erzählte gegenüber der New York Times, dass er im Jahr 2006 beim Filmfestival in Cannes war und sich dort viele Filme ansah. „Superman Returns“ lief zwar nicht im Programm, erschien aber etwa zur selben Zeit in den Kinos.
Tarantino erstellte sein eigenes kleines Ranking der gesehenen Filme. Den Preis für die beste Regie hätte er Bryan Singer für seinen Superman-Film gegeben. Doch damit nicht genug:
Ich bin ein großer Fan von „Superman Returns“. Ich arbeite gerade an einer 20-seitigen Rezension zu diesem Film, bin aber noch nicht fertig.
Quentin Tarantino
Das Interview erschien drei Jahre nach dem Release von „Superman Returns“, also im Jahr 2009. Es ist unklar, ob Tarantino heute mit seiner Rezension fertig ist – leider gibt es sie bislang nirgends zu lesen.
Es passt aber gut zu Tarantino, dass er sich sehr intensiv mit einem einzelnen Film auseinandersetzt und seine Meinung detailliert niederschreibt.
Vielleicht findet der Text ja irgendwann noch den Weg in die Öffentlichkeit. Immerhin betätigt sich Tarantino seit einigen Jahren auch als Autor und hat neben einer Roman-Fassung von „Once Upon A Time in Hollywood“ auch „Cinema Speculation“, ein Buch über das Kino, verfasst. Auch zu Serien äußert sich Tarantino kritisch, allerdings gibt es eine Ausnahme: Eine Horror-Serie auf Netflix ist so gut, dass Quentin Tarantino sie liebt, obwohl er nichts von Streaming hält
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