In einem neuen Video spricht Marco Risch von Nerdkultur über drei der interessantesten Folgen von Star Wars: Andor, Staffel 1.
Wer ist Marco Risch? Seit 2015 beschäftigt sich Marco Risch auf seinem YouTube-Kanal Nerdkultur mit News, Analysen, Kritiken und Interviews zu aktuellen Filmen und Serien.
Zusätzlich dazu setzt er sich wöchentlich mit seinem Kollegen Yves Arievich zusammen und quatscht im Podcast Nerd & Kultur über popkulturelle Film-Themen wie Star Wars, Marvel und DC.
Sowohl der YouTube-Kanal als auch der Podcast sind Teil des Webedia-Netzwerks, zu dem auch MeinMMO gehört.
In einem neuen Video auf YouTube spricht Marco über die Folgen 8-10 von Staffel 1 von Andor.
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Opfer, die erbracht wurden und werden
Worum geht es in dem Video? Marco konzentriert sich in seinem Video auf die Folgen 8, 9 und 10 der ersten Staffel von Andor. Dabei fokussiert er sich in seiner Analyse auf Opfer. Dabei geht es vor allem um Narkina 5. Auf diesem Planeten gibt es Regeln, an die sich die Gefangenen, wie auch Cassian, halten müssen.
Die Menschen sind nahbarer. Dadurch werden sie aber auch stärker gedemütigt und entmenschlicht. Im Spiel des Planeten spielen sie gegen andere Insassen. Welche Gruppe langsamer ist, wird bestraft. Dazu sagt Marco im Video: Der absolute Gipfel ihrer Entmenschlichung ist dann die gegenseitige. Dabei vergleicht Marco die Gegebenheiten mit Squid Game, vor allem auch die Stimme, die das Spiel kommentiert.
In der Serie wird die Situation auf Narkina 5 noch einmal durch Parallelmontagen verdeutlicht, wie Marco erklärt. Man zeigt im Vergleich Szenen aus der High Society der Senatoren. Dabei wird auch der Klassenkampf repräsentiert.
Die Diktatur wird gebilligt, solange man ein wenig mehr Macht über die, die unter einem stehen, hat. Selbst die Opfer akzeptieren die Ungerechtigkeit, wenn man Privilegien hat. Das ist ein innerer Konflikt, der mit der Figur Kino Loy gezeigt wird.
Im Kontrast zur Entmenschlichung der Gefangenen steht Syril Karn. Durch einen Matchcut, in dem Schuhe ausgezogen werden, wird bei ihm ein neuer Lebensabschnitt symbolisiert.
Opfer innerhalb der Rebellion
Mon Mothma muss Opfer bringen. Nicht nur die Gefangenen sind Opfer des Imperiums. Auch die Menschen hinter der Rebellion bringen Opfer. Das erklärt Marco am Beispiel von Mon Mothma. Sie akzeptiert eine politische Zwangsverheiratung. Das vergleicht Marco mit Game of Thrones. Die andere Seite der Hochzeit opfert aber nichts.
Auf Narkina 5 steht die Frage im Raum, ob das Imperium zuhört, was gesagt wird. Schon der Titel verrät: Niemand hört zu. Cassian stellt klar: Das Imperium ist zu arrogant, um sie zu überwachen. Wir als Zuschauer missachten die Privatsphäre der Figuren. Wir folgen ihnen bis aufs Klo.
Laut Marco funktionieren die Folgen auf Narkina 5 so gut, weil Tony Gilroy, der Showrunner der Serie, auf eine Sache geachtet hat: Man zeige uns gewöhnliche Menschen in einer gewöhnlichen Umgebung trotz dieser außergewöhnlichen Welt. Die Geschehnisse sind nicht so weit weg von unserer eigenen Welt.
Das spiegelt auch Dedra wider, wenn sie anfängt zu foltern. Sie ist, wie in unserer echten Welt, nicht das pure Böse, aber sie glaubt, sie tue das Richtige, deshalb sei ihr Handeln gerechtfertigt. Hier gibt es auch ein Novum in Star Wars: Folter wird detaillierter gezeigt und ausgeführt.
Kino Loy ist eines der größten Opfer
Kino Loy erkennt, dass er für das Imperium ein Niemand ist. Das geht entgegen seiner Kollaboration, die ihm eigentlich nichts bringt. Er will ein Jemand sein. Auch wenn Cassians Versuche, ihn auf seine Seite zu ziehen, die ganzen Folgen über scheitern, verrät ein einziger Satz, dass Loy selbst schon darüber nachgedacht hat. Laut Marco schafft es die Serie damit, einen Character Arc offenzulegen, ohne ihn klar zu präsentieren.
Cassian ist die Inspiration, der geborene Anführer. An seiner schlaflosen Nacht sieht man, dass ihn das große Ganze jetzt kümmert. Der Aufstand beginnt und nach Überzeugungsversuchen hält Loy eine Rede. Die Ansprache hat keinen Bezug auf Rache oder zur Rebellion. Es geht einzig allein um Freiheit. Doch die hat einen Preis.
Loy wusste, dass er nicht fliehen kann und dass es keine Alternative gibt. Loy ist ein Opfer für den Fall des Imperiums. Mehr über ihn erfahren wir nicht. Marco erklärt, dass Gilroy das bewusst macht. Jede Auflösung würde die Opfer schmälern.
Cassian lernt, dass Opfer gebracht werden müssen, auch wenn man den Erfolg nie erleben wird. Anders als Luthen ist Cassian aber noch nicht bereit, andere zu opfern. Noch nicht.
Auch wenn Andor vorbei ist, bleibt es für viele Fans eines der besten Star-Wars-Projekte aller Zeiten. Es zeigt eine andere Seite des Franchise und der Rebellion. Für MeinMMO-Redakteur Karsten gehört Andor zu einer neuen Trilogie: Star Wars hat eine neue „beste Trilogie“ mit etwa 1.400 Minuten Laufzeit
Der Beitrag Das größte Opfer in Star Wars erschien zuerst auf Mein-MMO.
