Die Gen Z in einem Land ist so arbeitslos, dass sie viel Geld zahlen, um in Fake-Büros zu sitzen

Ein Problem der Gen Z ist die Arbeitslosigkeit. Das hat in einem Land dazu geführt, dass junge Menschen Fake-Büros aufsuchen, um dort so zu tun, als hätten sie einen Job.

Um welches Land geht es? China hat ein Problem mit Arbeitslosigkeit, insbesondere bei jungen Menschen der Gen Z. Laut tradingeconomics.com haben rund 14 % der 16-24-Jährigen keinen Job, und das, obwohl sie teils mit prestigeträchtigen Abschlüssen von den Unis abgehen. Anderswo gehen junge Menschen erst gar nicht studieren, weil sie glauben, anders reich werden zu können.

Der Arbeitsmarkt in China macht es der Gen Z schwer, schnell eine Anstellung zu erhalten. Anstatt einfach zu Hause zu bleiben und nichts zu tun, investiert sie Geld, das sie eigentlich sparen müssten.

Aktuelle Berichte zeigen, dass die Gen Z tatsächlich spart und es eine Branche besonders hart trifft.

Scheinbare Arbeit für 180 € im Monat

Wofür wird das Geld ausgegeben? Viele junge Menschen in China besuchen extra dafür eingerichtete Büros, um dort den Tag zu verbringen. Die Kosten: Etwa 6 € täglich. Auf einen Monat gerechnet ergibt das 180 €, im Jahr sind es rund 2.160 €. Was nach deutschen Maßstäben nicht nach allzu viel Geld klingt, ist in China eine stattliche Summe.

Dort sind die Gehälter verglichen mit Deutschland deutlich geringer. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt laut early.app.de bei etwa 13.600 € im nicht-privaten Sektor, im privaten ist es sogar noch weniger, etwa 7.770 €.

Was geschieht in diesen Büros? Es mag seltsam anmuten, dass junge Menschen ohne Job auch noch zusätzliche Kosten auf sich nehmen, um den ganzen Tag in einem Fake-Büro zu hocken. Arbeiten können sie dort nämlich nicht.

Stattdessen tüfteln die jungen Menschen an Ideen für eigene Start-ups, schreiben Bewerbungen und tauschen sich aus. Um eine authentische Büro-Atmosphäre zu garantieren, gibt es vor Ort Computer, kostenlose Snacks, Getränke und sogar ein Mittagessen. So wird nach außen hin der Anschein erweckt, man habe eine Anstellung.

Christian Yao, der als Dozent an der School of Management in Wellington arbeitet, kennt das Phänomen. Laut ihm ist es in China weit verbreitet:

Aufgrund des wirtschaftlichen Wandels und der Diskrepanz zwischen Ausbildung und Arbeitsmarkt brauchen junge Menschen diese Orte, um über ihre nächsten Schritte nachzudenken oder als Übergangslösung Gelegenheitsjobs anzunehmen … Scheinbürofirmen sind eine dieser Übergangslösungen.

Christian Yao im Gespräch mit BBC

Ein Bericht der BBC zeigt, dass sich diese Büros besonders in chinesischen Großstädten wie Shanghai, Nanjing oder Wuhan befinden.

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Insgesamt hat sich die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen in China seit dem Jahr 2023 wieder gebessert. In der Zeit während und nach Corona stieg sie einem Bericht von Reuters zufolge auf 46,5 %.

Ob die Fake-Büros tatsächlich dabei helfen, schneller richtige Jobs zu finden, ist unklar. Das Konzept ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Was denkt ihr darüber? Würdet ihr ein solches Büro in Anspruch nehmen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Während manche Ältere glauben, die jungen Menschen hätten keine Lust, zu arbeiten, sieht das ein Experte anders: Gen Z ist nicht faul, sie hat eine andere Erwartung an Arbeit

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