Ich bin Gen Z und sage: Das Movement von Battlefield 6 ist großartig und sollte genauso bleiben, aber ich kann euch Boomern einen langsameren Shooter empfehlen

Nach der ersten Beta von Battlefield 6 gab es Kritik, das Spiel und dessen Movement sei zu schnell. MeinMMO-Redakteur Dariusz Müller glaubt jedoch, das ist ein Boomer Problem.

Battlefield 6 setzt auf ein modernes, vergleichsweise schnelles und flexibles Movement – und das ist gut so, denn es fühlt sich richtig gut an. Ich habe kürzlich noch einmal ein paar Runden Battlefield 4 gespielt und oh Junge – das ist kein Movement, das ich heutzutage noch in einem Shooter gut finde.

Besonders schlimm war das sogenannte „strafen“, also das seitliche Bewegen während des Zielens durch das Visier. Es war langsam, so unfassbar langsam. In Battlefield 6 ist es schneller, direkter, aber nicht übertrieben. Es fühlt sich natürlich an und ist eine weitere Mechanik, die Spieler perfektionieren können. Es ist ein weiterer Skill-Test, der die besten Spieler von den guten trennt und vor allem Wichtigkeit vom reinen Aim nimmt.

Ich finde es immer gut, wenn ich in einem Shooter mehr können muss, als nur möglichst schnell mit dem Fadenkreuz auf dem Kopf des Gegners zu klicken. Ich möchte schließlich Battlefield und nicht Aimlabs spielen.

Die generelle Sprintgeschwindigkeit unterscheidet sich zwischen Battlefield 6 und alten Spielen übrigens gar nicht mal so groß. Die alten Teile sind jedoch sehr träge, unpräzise und in der Bewegung leicht verzögert. Battlefield 6 spielt sich hingegen wie ein Shooter, der 2025 rauskommt.

Das direkte, unverzögerte Movement ist heutzutage oft der Standard in vielen Spielen. Wenn Battlefield 6 sich spielen würde wie Battlefield 4, würde sich das für Shooter-Fans komisch anfühlen, die auch andere neue Spiele zocken. Es ist aber gut, wenn Battlefield viele neue Spieler gewinnt. Davon würden auch die Battlefield-Veteranen profitieren. Großer Erfolg könnte bedeuten, dass EA Battlefield 6 möglichst lange mit neuen Inhalten versorgen möchte.

Battlefield war nie eine Simulation und sollte es auch nicht werden

Es gibt den Teil der Battlefield-Community, der bei diesem Text vor Wut kocht. Der findet, Battlefield 6 sei zu schnell, zu unrealistisch und zu sehr wie Call of Duty. Ich schlage vor, ihr spielt zur Abwechslung eine Runde Black Ops 6 und überlegt, ob das Movement wirklich vergleichbar ist.

Black Ops 6 ist sehr viel schneller und bietet durch das neue Omnimovement echt extreme Bewegungsmöglichkeiten – besonders die Hechtsprünge und das Sliden in alle Richtungen sind nichts für grauhaarige Gamer.

Battlefield 6 ist nicht langsam und nicht hyperrealistisch, aber es ist auch weit von Black Ops 6 entfernt. Viel wichtiger ist aber: Battlefield 6 will gar nicht realistisch sein – genauso wenig wie schon Battlefield 3 und 4.

Battlefield war schon immer ein Hybrid aus Arcade-Shootern wie Call of Duty und einer Militärsimulation. Letztere haben aber einen deutlich stärkeren Fokus auf Hardcore-Gameplay und Realismus und sind entsprechend langsam und träge.

In vergangenen Battlefield-Teilen konntet ihr – anders als in Militärsimulationen – wunderbar Dropshotten und Bunnyhoppen. Battlefield 6 ist nicht schlimmer, im Gegenteil, es bleibt der Reihe treu.

Insgesamt hat Battlefield 6 einen Weg gefunden, das Spiel schnell genug zu machen, damit auch junge Spieler Spaß haben, ohne Movement-Techniken einzubauen, bei denen Boomer sich Handgelenk oder Finger brechen würden.

Für das Movement mancher CoD-Profis ist mein Mauspad zu klein. Battlefield 6 ist echt noch im Rahmen.

Der Hass gegen das Movement ist ein Skill-Issue

Ich bin überzeugt, dass es nur 2 Kritikpunkte an der Geschwindigkeit des Gameplays von Battlefield 6 gibt:

Es ist nicht realistisch – dann spielt ihr das falsche Spiel

Es ist FÜR EUCH zu schnell – das nenne ich ganz klassisch „Skill Issue“

Wenn ich als Gamer feststelle, dass ich einen Gegner aufgrund seines Movements nicht treffe, dann bin ich schuld, und nicht das Spiel. Besonders, da das Spiel mir die gleichen Möglichkeiten gibt wie meinem Gegenüber.

Statt das Spiel also dafür zu kritisieren und Änderungen zu fordern, kann ich mir einfach eingestehen, dass ich zu alt, meine Reflexe zu langsam und mein Aim zu schlecht geworden ist, um meine Gegner zu treffen. Zum Glück ist das bei mir aktuell nur hypothetisch der Fall, ich komme in Battlefield 6 noch gut zurecht. Aber auch ich gehöre mit 27 schon zum älteren Teil der Generation Z und merke, dass ich nicht die Präzision oder die Reflexe besitze, über die ein 16-Jähriger verfügt.

In einigen Jahren stoße ich ziemlich sicher an meine Grenzen und kann dem Movement der jüngeren Spieler nicht mehr folgen und bin spielerisch überfordert. Das ist auch gar nicht schlimm, weder bei mir noch bei den Gamern, die schon jetzt etwas älter sind. Ich werde dann allerdings nicht verlangen, dass eine gut umgesetzte Gameplay-Mechanik geändert wird, weil ich nicht mehr mithalten kann. Und sollte ich in 10 Jahren doch über zu schnelles Movement in meinem Lieblingsshooter meckern, schreibt mir gerne #SkillIssue in die Kommentare. Das habe ich dann verdient.

Bei Battlefield 6 bin ich aber überzeugt: Sollen die jungen und talentierten Spieler doch den gleichen Spaß haben, wie wir ihn mit 16 hatten.

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Für Boomer und Realitäts-Fanatiker gibt es Alternativen

Falls ihr zu den Spielern gehört, die jetzt sagen, Battlefield 6 sei zu schnell, unrealistisch oder hektisch, empfehle ich euch, mal ein anderes Spiel zu testen. Besonders die Militärsimulationen könnten euch gefallen.

Spiele wie Squad, Arma 3 und Arma Reforger sind merklich langsamer und vermitteln euch das Gefühl, dass ihr wirklich schwere Ausrüstung mitführt und das auch bei euren Bewegungen in den Gefechten bedenken müsst. Die Bewegungen sind träge, brauchen Zeit und ihr könnt nicht schnell in Deckung springen, wenn euch ein Gegner überraschen sollte. Auf das Fahrzeug-Gameplay oder das strategische Vorgehen in großen Teams müsst ihr ebenfalls nicht verzichten.

In Militärsimulationen ist aber die Kommunikation noch wichtiger als in Battlefield. Ihr steht ständig im Austausch mit euren Kameraden und besprecht das Vorgehen. Die Interaktion innerhalb der Community ist entscheidend und es reicht nicht aus, nur auf Discord mit euren 2–3 besten Freunden zu quatschen. Dafür bekommt ihr beispielsweise in Squad einen sehr immersiven Online-Shooter mit PvP, der eine Spielerfahrung bietet, die das militärische Vorgehen so gut umsetzt, dass er auch für Roleplay-Fans geeignet ist. Und der Sound ist auch hammermäßig.

In Battlefield 6 gefällt mir nicht nur das Movement. Ein neues Feature, das es in den Vorgängern nicht gab, ist für mich der eigentliche Star des Shooters und bereitet mir schon in der Beta viel Freude: Eine kleine Mechanik ist die beste Neuerung von Battlefield 6, wird der Grundstein für unvergessliche Momente mit euren Freunden

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