Seite 1
Die berühmte Manga- und Anime-Serie Hunter x Hunter wurde schon mit diversen Mobile-Titeln und ein paar wenigen Videospiel-Adaptionen verschiedener Genres bedacht. Habt Ihr nicht mitbekommen? Das liegt daran, dass diese nicht ihren Weg in den Westen fanden, lediglich eine Handvoll Gastauftritte der Protagonisten in ”Jump”-Kollektiven sind zu verzeichnen. Das ändert nun das japanische Multimediaunternehmen Bushiroad in Zusammenarbeit mit den Experten von Eighting, die durchaus Erfahrung im Bereich der Anime-Keilereien mitbringen. Trotzdem entpuppt sich Nen x Impact als reichlich öde Angelegenheit.
Der 2D-Prügler mit ”3-vs.-3”-Prinzip erinnert am ehesten an das Spielgefühl des gelungenen Dragon Ball FighterZ. Sowohl spielerisch als auch technisch reicht er allerdings kaum an das Paradebeispiel heran. Das Kampfsystem entfaltet durchaus spaßiges Potenzial, sind doch aufwendige Combos mit simplen Tasteneingaben möglich. Ein Umstand, der Wettkampfsituationen allerdings unweigerlich den Wind aus den Segeln nimmt. Wo man zudem audiovisuelles Spektakel erwarten würde, gibt es nur müde Animationen detailarmer Figuren vor statischen Hintergründen. Der rudimentäre Story-Modus presst derweil knapp 150 Anime-Episoden in eine halbstündige Spielerfahrung und enttäuscht präsentationstechnisch mit Minimalaufwand in Form von bebilderten Textzeilen. Das dürfte vor allem für Fans so enttäuschend ausfallen wie die arg komprimierte Kämpferriege, die lediglich 16 Figuren umfasst.
Meinung & Wertung
Kevin Pinhao meint: Das westliche Videospieldebüt von Hunter x Hunter ist vor allem eines: enttäuschend. Man sollte meinen, die ikonische Shōnen-Marke biete den idealen Nährboden für einen kompetenten Anime-Prügler. Tatsächlich zeichnet sich Nen x Impact aber vielmehr durch ein seichtes Kampfsystem, angestaubte Technik, oberflächlichen Markenbezug und befremdlich überschaubaren Umfang aus. Das wirkt fast ein bisschen frech, bittet man doch mit stolzen 60 Euro zur Kasse. Beinharte Fans riskieren einen vorsichtigen Blick, alle anderen schauen sich anderweitig um – es mangelt nämlich nicht an gelungeneren Alternativen.
Die oberflächliche Keilerei wird mit veralteter Technik und dürftigem Umfang ihrer Vorlage kaum gerecht.
Singleplayer54MultiplayerGrafikSound
