Ich freue mich riesig auf die neue Koop zwischen Final Fantasy XIV und Monster Hunter Wilds – Aber ich weine für alle Neueinsteiger

Das MMORPG Final Fantasy XIV hat im Rahmen der gamescom 2025 eine Kooperation mit Monster Hunter: Wilds angekündigt. MeinMMO-Autorin Sophia Weiß freut sich schon riesig auf die neuen Inhalte, aber der Gedanke an all die Neueinsteiger macht ihr Sorgen.

Mein Name ist Sophia und ich spiele seit 2016 Final Fantasy XIV. Ich bin seither durchgehend subscribed, nehme die meisten In-Game-Events mit und habe auch für meine Arbeit bereits mehrere Fan-Festivals in Europa besucht. Momentan bin ich im Endgame, aber noch nicht ganz auf dem aktuellen Stand beim neuesten Patch 7.3.

Final Fantasy XIV ist entsprechend eins der Spiele, die ich in meinem Leben am meisten gezockt habe. Zur gamescom 2025 gab es jetzt während der Opening Night Live eine neue Content-Ankündigung, auf die ich mich richtig freue: Eine Kooperation mit Monster Hunter: Wilds!

Zu Monster Hunter World gab es schon vor Jahren eine Zusammenarbeit, die das Flagship-Monster Rathalos als Mount in das MMORPG brachte. Von dem ziemlich coolen Kampf mal ganz abgesehen. Im Teaser-Trailer zum neuen Crossover lässt uns Square Enix auch nicht viel Raum für Spekulationen. Wir werden uns dem Wilds-Obermonster Arkveld stellen:

Ende Oktober könnt ihr in Final Fantasy XIV eins der fiesesten Biester aus Monster Hunter: Wilds verkloppen


Autoplay

Perfekt für Veteranen, aber Neueinsteiger stehen vor 600-Stunden-Investition

Bisher wissen wir noch nicht viel über die neue Kooperation zwischen den Spielen. Für die neuen Inhalte in Final Fantasy XIV wissen wir sicher:

Der Bossgegner ist Arkveld

Start ist früh im Oktober

Der eigene Charakter muss Level 100 haben

Die Hauptquest Dawntrail muss abgeschlossen sein

Und genau da liegt für mich der Haken. Ich als Veteran in Final Fantasy XIV prüfe vor dem Gig nochmal meine Ausrüstung, lass sie vielleicht reparieren, werf einen schicken Glamour drüber und ab damit.

Aber Spieler, die die Kooperation sehen und sich denken, hey ich mochte Arkveld schon in Wilds, mal schauen, was das Biest in Final Fantasy so drauf hat, stehen vor einer ziemlich großen Hürde.

Die Hauptquest Dawntrail ist die letzte Quest von 7.0, dem Hauptszenario der aktuellen Erweiterung. Davor müssen die Quests, Dungeons und Kämpfe des Base-Games A Realm Reborn sowie der Erweiterungen Heavensward, Stormblood, Shadowbringers, Endwalker und natürlich Dawntrail selbst abgeschlossen werden.

Das bedeutet. Wer Arkveld in Final Fantasy XIV verkloppen will, muss sich erst durch ca. 600 Stunden Quests, Dungeons und Bosskämpfe arbeiten.

Dem ein oder anderen mag das Spaß machen. Wer jetzt loslegt und sich sputet, könnte bis Anfang Oktober auch bereit sein, direkt in die Koop reinzustarten.

Monster Hunter Wilds x Final Fantasy XIV – Kollaboration kommt als kostenloses Update

Ich kann mir aber persönlich nicht vorstellen, dass das auf die meisten potenziellen neuen Spieler zutrifft. Neben dem Zocken haben die meisten ja noch ein Studium oder eine Arbeit, Freunde, Familie, vielleicht Haustiere und auch andere Games, die gespielt werden wollen. Nicht jeder kann und will 600 Stunden MMORPG mal eben auf einer Arschbacke runter zocken – egal, wie gut die Inhalte sind.

Natürlich gibt es noch einen anderen Weg, zumindest die Inhalte bis Dawntrail zu skippen: die Abenteurergeschichten. Das sind Items, die man für Echtgeld im Shop von Final Fantasy XIV kauft. Damit kann man eine neue Klasse (Job) auf Level 90 ziehen und den Grind umgehen. Alternativ kann damit die Story bis zum Start der aktuellen Erweiterung übersprungen werden.

Wer direkt zum Start von Dawntrail skippen will, legt neben dem Preis für das Spiel an sich nochmal 21,75 € zusätzlich auf den Tisch. Und ja: Die kostenlose Testversion beinhaltet nur alle Inhalte bis Stormblood. Wer also die neue Kooperation zocken möchte, legt auch noch den Preis für die „Complete Edition“ des Spiels von 23,99 € on top.

Gut, 45,74 € sind nicht die knapp 80 €, die für ein aktuelles Mario Kart fällig werden. Aber die Quests in Dawntrail sind dann noch nicht abgeschlossen und die Klasse noch nicht hochgelevelt. Zu den ca. 40 Stunden, die man für Dawntrail braucht, kommt also noch der Level-Grind dazu. Den man natürlich für weitere 21,75 € ebenfalls überspringen könnte.

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Wenn einen das Lieblingsspiel zum Zyniker macht

Ich bin nicht ohne Grund seit Jahren feste Abonnentin in Final Fantasy XIV: Ich liebe dieses Spiel für die schöne Zeit mit meinen Freunden, für die Story, die mich regelmäßig zum Heulen bringt, für die tollen Kämpfe, die Optik und vieles mehr.

Aber ich kann mittlerweile vollkommen verstehen, dass es viele potenzielle Spieler abschreckt. Wenn man ein neues Game spielen will, freut man sich vielleicht über 12 Jahre noch spielbaren Content. Dass dieser aber erst langsam innerhalb von eben ca. 600 Spielstunden freigeschaltet oder erkauft werden muss dämpft die Euphorie dann doch.

Und wenn ich mir die Kooperation mit Wilds und den langen Weg dahin ansehen, werde ich gefühlt zur Zynikerin. Ich gönne Final Fantasy XIV jeden neuen Spieler, jeden neuen Langzeitabonnenten und hoffe, dass die Neueinsteiger eine mindestens genauso gute Zeit mit dem Game haben, wie ich.

Aber so viel Commitment von einem Spieler abzuverlangen, der gerade frisch eingestiegen ist und vielleicht einfach nur Bock auf den aktuellen Raid hat, ist aus meiner Sicht zu viel. Ich habe jetzt schon Freunde, die während Stormblood ausgestiegen sind und sagen: Sorry, aber dafür habe ich keine Zeit, auch wenn ich Lust hätte.

Ich bin mir ebenfalls nicht sicher, ob zu sagen, ja, dann kauf dir halt den Start ins Spiel, die richtige Lösung ist. Mein Kollege Karsten Scholz hat bereits vergangenes Jahr seine Meinung kund getan, weil sich die Entwickler des MMORPGs rund um Naoki Yoshida aktiv gegen einen neuen Einstiegspunkt mit Dawntrail entschieden haben:

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Dawntrail soll aber eben ein kompletter Neustart der Geschichte sein und ähnlich wie A Realm Reborn die nächsten 10 Jahre Erweiterungen und Storylines anstoßen. Entsprechend wäre der Einstieg in Dawntrail für Karsten und mich der perfekte Punkt für einen alternativen Start ins Game gewesen.

Wer die abgeschlossene Zodiarc X Hydaelin-Saga zocken will, startet mit A Realm Reborn. Wer nur die aktuellen Inhalte spielen will, beginnt mit Dawntrail.

Aber so ist es nicht gekommen und das macht mich tatsächlich unglaublich traurig. Ich habe ja selbst schon einmal versucht, einen neuen Charakter hochzuziehen und bin kläglich gescheitert. Absprungquoten werden ja nicht öffentlich gemacht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die sich eben diesen 600-Stunden-Berg mal eben geben.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass all die Wilds-Fans, die jetzt Bock auf Final Fantasy XIV haben, kommen, Spaß haben und bleiben. Aber wenn ihr sagt, boah ‘ne, das ist mir zu krass, dann gibt es glaube ich viele, die euch vollkommen verstehen.

Nun denn.

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Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen kann, ist, dass die umgekehrte Kooperation, also der Final-Fantasy-XIV-Content in Wilds, um Welten leichter zu erreichen ist. In Wilds werdet ihr das Zeit- und Dimensions-reisende Wesen Omega Planetes vor die Flinte bekommen. Omega war der Gegner im Stormblood-8-Mann-Raid und hat so einige fiese Tricks drauf.

Neben dieser Kollaboration gab es zur Opening Night Live der gamescom 2025 eine ganze Reihe weiterer spannender Ankündigungen. Gestern konntet ihr auch die große FYNG Show live von der Messe ansehen. Mit dabei waren ein neues Game von Streamer Hänno, Viva la Dirt League und Warhammer 40.000: Im neuen Rollenspiel zu Warhammer 40.000 seid ihr kein gezüchteter Übermensch, aber mindestens genauso gefährlich

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