MeinMMO-Redakteur Niko hat auf der gamescom Cinder City angespielt. Der MMO-Shooter setzt vor allem auf taktisches Gameplay und ein Sci-Fi-Setting. Doch ein Element konnte sein Interesse wecken, obwohl man es im Genre kaum kennt.
Was ist Cinder City? Cinder City ist ein kommender MMO-Shooter vom koreanischen Studio BigFire Games (gehört zu NCsoft), der zwar Sci-Fi-Elemente besitzt, trotzdem auf ein realitätsnahes Taktik-Gameplay setzt. Euch erwartet also kein großer Fokus auf wilde Sprünge oder Waffen mit unzähligen Elementen und übertriebenen Fähigkeiten.
Schon beim ersten Trailer sagte mir das Gameplay zu. Es erinnerte mich an die langsame, aber trotzdem spaßige Spielerfahrung eines Ghost Recon: Future Soldier auf der Xbox 360. Bei unseren Kollegen von der GameStar könnt ihr 17 Minuten des Gameplays sehen.
Die ersten Gebiete der Demo spielten sich gut, stumpfes Hineinrennen erledigte mich schnell. Es gab Explosionen, Verbrecher wie in Mad Max als Gegner und Gefechte, die man aus Deckungs-Shootern kennt. Danach folgte ein Boss. Er war recht unspektakulär. Es war ein bulliger Typ in einer Metalrüstung, der durch ein Jet-Pack hin- und herspringen konnte.
Er hatte einen Raketenwerfer, doch mit eigenen Explosionen konnte man ihn recht schnell erledigen. Der Boss war nichts Besonderes, aber eben auch kein Schadens-Schwamm, den man unzählige Male treffen musste.
Als der erste Boss gelegt war, begab ich mich ins nächste Gebiet.
Da erwartete mich ein (augenscheinlich) verlassenes Krankenhaus. Plötzlich war die Taschenlampenfunktion der Waffe nützlich und es entstand ein mulmiges Gefühl. Ein paar Schritte weiter schnappte sich aus dem Nichts ein Monster einen hilflosen NPC.
Plötzlich fühlte ich mich wie in Resident Evil. Ein Gefühl, das ich in Shootern wie Destiny 2 oder The First Descendant nie hatte. Auf diese Horrorelemente musste ich die Entwickler natürlich ansprechen.
Autoplay
Ich fühlte mich wie daheim
Wieso war das Krankenhaus so anders? Ich liebe Survival-Horror-Spiele, insbesondere Resident Evil. Selbst den actionreichen Teilen wie 5 oder 6 kann ich einiges abgewinnen. Das Krankenhaus in der Demo von Cinder City fühlte sich an, als wäre ich wieder in meiner (Horror-)Komfortzone.
Am ehesten passte mein Gefühl zur Leon-Kampagne aus Resident Evil 6. Das dunkle Krankenhaus war voller Monster, die gerade so „humanoid“ waren, und die Taschenlampe sorgte für eine düstere Atmosphäre.
Man war zwar der bewaffnete Supersoldat mit einem explosiven Raketenschuss, doch ich musste mich in Räumen direkt orientieren und schnell planen, welchen Gegner ich zuerst plattmache.
Die Gänge waren eng und gelegentliche „Jump-Scares“ verfeinerten das Gefühl, dass es den Menschen in diesem Krankenhaus an den Kragen geht. Das Taktik-Shooter-Gameplay passte perfekt dazu, und die Monster waren ein spannender Kontrast zu den menschlichen Gegnern, die ich im vorherigen Gebiet mit dem Scharfschützengewehr erledigt hatte.
MMO-Shooter haben aufgrund ihrer Struktur selten solche Level und ganz oft sorgt die kooperative Erfahrung dafür, dass jeder Hauch von Horror flöten geht. Doch das hier hat mir richtig gut gefallen. Deshalb fragte ich den CEO von BigFire Games, Jaehyun Bae, ob „Horror“ ein wiederkehrendes Element in seinem neuen Shooter sein wird. Seine Antwort stimmt mich recht positiv:
Ich liebe auch Horrorelemente, sowohl in Filmen als auch in Spielen. Ich denke, das wird ein wiederkehrendes Konzept, das sich in unserem Spiel zeigt – in allen Teilen unseres Spiels, nicht nur in der Demo.
Draußen wird es eher hell sein, aber beherrscht von Gangmitgliedern. Aber drinnen, im Untergrund oder den U-Bahnen, werden wir verschiedene Orte haben, die verborgen sind. Und in diesen wird es Kreaturen geben, wie du sie in der Demo gesehen hast, und in unserem Endprodukt wird es noch mehr Abwechslung bei den Kreaturen geben. Also tendieren wir dazu, die Horrorelemente weiterhin einzusetzen.
CEO von BigFire Games, Jaehyun Bae, über Horrorelemente in Cinder City
Wie ist das Spiel in der Demo allgemein? Grundsätzlich hat sich das Ballern und Überleben gut angefühlt. Das gute Trefferfeedback und der stimmungsvolle Sound machen Spaß, und das Leveldesign fand ich spannend – insbesondere den heimischen Blick der Entwickler auf ein zerstörtes Seoul.
Doch auch wenn ich dank der Horrorelemente weiterhin ein Auge auf das Spiel haben werden, gibt es noch Skepsis.
Als kostenloser MMO-Shooter werden der Grind und die Aktivitäten ein wichtiger Faktor sein. Zwar versicherte mir Jaehyun Bae, dass die meisten Inhalte für Solospieler zugänglich sein sollen, doch die Demo war eine lineare Quest, weshalb bei mir die Frage aufkommt, wie sich die offene Welt und die anderen Inhalte spielen.
Ich mache mir auch über die Monetarisierung Sorgen. Bei einer Präsentation wurden uns kosmetische Skins gezeigt, doch wie es mit anderen kaufbaren Inhalten aussieht, ist noch unklar. Eine unfreundliche Free2Play-Struktur würde den Spielspaß schmälern. Sollten diese Gegebenheiten aber stimmen, bin ich zuversichtlich, dass mir Cinder City zum Release Spaß machen wird.
Wann soll das Spiel erscheinen? 2026 soll der MMO-Shooter erscheinen und trotz der Skepsis bleibe ich gespannt, denn die erste Demo zeigte viele Elemente, die mir auch dauerhaft Spaß machen könnten. Ein anderer Shooter sieht sich gerade mit Vorwürfen konfrontiert: „Sie haben mein Gesicht gestohlen“ – Loot-Shooter soll Clips von Streamern fälschen, damit es aussieht, als würden sie das Spiel bewerben
Der Beitrag Ich dachte, ein neuer MMO-Shooter wird wie Ghost Recon, doch plötzlich stand ich in einem gruseligen Krankenhaus wie in Resident Evil erschien zuerst auf Mein-MMO.