MeinMMOs Chefredakteurin Leya Jankowski hat im Rahmen der gamescom 2025 Martin Hultberg von Sharkmob AB interviewt. Hultberg ist Narrative-Director beim kommenden Extraction-Shooter Exoborne. Im Interview sprach er über die Schwierigkeiten, eine Geschichte in einem Spiel mit PvP-Fokus zu erzählen.
Was sagt der Entwickler über das Erzählen einer Geschichte in PvP-Shootern? Hultberg erklärte, dass es für ihn wichtig sei, dass sich die Erzählung nicht negativ auf die Spielerfahrung auswirkt. In seinem neuen Shooter Exoborne finde das gesamte Geschehen in einer offenen Welt zur selben Zeit statt.
Es sei deshalb wichtig, dass die Spieler nicht neue Handlungsstränge freischalten, wenn die Gefahr besteht, von anderen Spielern getötet zu werden:
„Das bedeutet, dass du entweder verärgert bist, die Handlung überspringst oder dich einfach ungerecht behandelt fühlst. Die Lektion bei einigen der Handlungselemente war also, sie nicht zu sehr in den PvP-Kontext einzubetten. […] Wenn wir also beispielsweise Filme und Ähnliches abspielen, tun wir das nicht, wenn ihr dem Risiko von PvP ausgesetzt seid. Wir spielen das außerhalb davon ab. Das war ein wichtiger Punkt für uns: sicherzustellen, dass wir nicht in das PvP-Erlebnis eingreifen.“
Hultberg äußerte, dass das Erzählen der Geschichte in Spielen mit PvP-Fokus der „komplizierte Teil“ sei, und nicht das Erschaffen der Geschichte. Man könne die Spieler nicht einfach beim Spielen unterbrechen und habe deshalb auch keine Kontrolle darüber, wann und wie die Spieler bestimmte Inhalte freischalten.
Autoplay
Die Spielwelt erzählt die Geschichte
Wie wird die Geschichte ohne Unterbrechung des PvPs erzählt? Hultberg war bei Massive Entertainment an der Entwicklung von The Division beteiligt. Er erklärte, dass das sogenannte Environmental Storytelling eine Lektion sei, die er aus der Zeit mitgenommen habe. „Das sind diese In-World-Clips dessen, was in der Welt passiert ist. Zum Beispiel Handyaufnahmen, CCTV-Aufnahmen und so weiter, die ihr finden könnt und die eine Geschichte erzählen.“
In Division habt ihr auf diese Weise etwa Tonaufnahmen finden und anhören können, in denen Personen von ihren Erlebnissen erzählten. Das vermittelte dann oftmals keine relevanten Informationen für das Voranschreiten in der Hauptstory, sondern gab vertiefende Einblicke und Hintergrundinformationen zu den Ereignissen, die das Weltgeschehen veränderten.
Das Spiel wurde während der Tonaufnahmen jedoch nicht unterbrochen. Ihr konntet weiterhin durch die Map schreiten, Gegner bekämpfen und euch zum nächsten Missionsort begeben, ohne dass das Spiel unterbrochen wurde oder ihr hilflos gegenüber Beschuss wart.
Was sei bei einer Story sonst noch wichtig? Laut Hultberg sind die Gefühle beim Erleben einer Geschichte von besonderer Bedeutung: „Eine Story sollte von Emotionen handeln. Sie sollte definitiv dazu da sein, bei demjenigen, der die Geschichte konsumiert, Gedanken auszulösen. Andernfalls erfüllt sie nicht wirklich einen Zweck.“
Spielerisch setzt Exoborne, der neue Shooter von Hultberg und Sharkmob, auf besondere Wetterereignisse. Während ihr fleißig Gegner bekämpft und Loot sammelt, können mächtige Stürme und Blitze das Geschehen auf dem Schlachtfeld verändern. Mehr dazu könnt ihr auf MeinMMO nachlesen: Die führenden Köpfe hinter The Division machen einen neuen Shooter, in dem euch Naturgewalten beim Looten stören
Der Beitrag Entwickler eines neuen PvP-Shooters erklärt, wie schwierig es ist, zwischen dem ganzen Geballer eine Story zu erzählen erschien zuerst auf Mein-MMO.
