Auf der gamescom 2025 begab sich MeinMMO-Redakteurin Jasmin Beverungen in die Rolle eines Schmiedes. Der kommende DLC „Das Vermächtnis der Schmiede“ zu Kingdom Come Deliverance 2 führt nämlich in die neue Mechanik ein.
In Kingdom Come Deliverance 2 spielen wir den jungen Mann Heinrich, dem MeinMMO-Autorin Johanna im Test nicht viel abgewinnen kann, MeinMMO-Redakteur Karsten dagegen schon. Heinrichs Vater, Martin, ist der Meisterschmied von Skalitz. Doch bislang hatte sein Sohn nicht so die Ambitionen, dem Beruf seines Vaters eine Chance zu geben. Das ändert sich mit dem kommenden DLC „Das Vermächtnis der Schmiede“.
Hier übernimmt Heinrich nämlich die Schmiede in Kuttenberg, in der sein Vater als Lehrling begann. Er muss das heruntergekommene Gebäude wieder aufhübschen und Schmiedeaufträge der Anwohner erfüllen. Man wird also zum richtigen Schmied.
Allerdings ist das nicht so einfach, wie ich anfangs dachte. Die Erweiterung nimmt das Schmieden nämlich sehr ernst, weshalb keine automatische Sequenz abgespielt wird. Vielmehr musste ich in der rund einstündigen Anspiel-Session auf der gamescom 2025 selbst den Hammer schwingen – was mir erst beim 4. oder 5. Mal gelungen ist.
Kingdom Come Deliverance nimmt „Schmieden will gelernt sein“ ernst
In der anspielbaren Demo startete ich direkt an der heruntergekommenen Schmiede. Dort warteten direkt zwei Quests auf uns: Eine Dame, dessen Ehemann Zahnschmerzen hat und ich doch aushelfen sollte, und ein Mann, der ein Duellier-Schwert haben wollte. Zunächst startete ich damit, das Schwert herzustellen.
Um Dinge zu schmieden, muss man sich zunächst, je nach Rezept, einen Rohling nehmen.
Diesen legt man dann in den Ofen, um ihn aufzuheizen.
Im Anschluss geht man an den Amboss und bearbeitet das heiße Eisen mit Hammerschlägen, die man präzise ausführen muss – sonst trifft man einfach nur den Amboss.
Das Ganze wird so lange wiederholt, bis Heinrich das Zeichen gibt, das Eisen abzukühlen – tada, fertig ist die neue Waffe. Das Ganze klingt aber einfacher, als es zunächst erscheint.
Ich habe in der Anspiel-Demo so oft beim Schmieden verkackt, dass ich sogar so viele Materialien verlor, dass mir am Ende ein Reh-Leder zum Schmieden fehlte. Ich konnte die Quest also nicht abschließen, da ich zunächst einen Händler hätte aufsuchen müssen, um das Schwert wieder zu schmieden.
Ihr müsst euch zunächst einen Ruf als Schmied machen.
Der Grund, wieso ich vermutlich mehrmals den Rohling versemmelte: Mein Eisen war nicht heiß genug. Ich nahm es bereits aus dem Schmiedefeuer, als es rot glühte. Dadurch musste ich so oft hämmern, dass der Versuch irgendwann fehlschlug.
Beim 4. oder 5. Mal hatte ich dann raus, dass das Eisen noch länger im Ofen liegen muss, damit ich es länger am Stück bearbeiten konnte. Das Eisen glühte dann nämlich weiß, als es bereit war zum Schmieden. Zu meiner Verteidigung: Als ich auf den Bildschirm meines Sitznachbarn lugte, hatte er dieselben Probleme!
Es gibt nämlich keine Zeiger oder Leisten, die einen durch den Schmiedeprozess leiten. Das Schmieden muss ganz nach eurem Gefühl geschehen, um eine Waffe daraus herzustellen. Das stärkt die Immersion ungemein, hat aber auch den Nachteil, dass man sich zu Beginn alleingelassen fühlt mit der Mechanik.
Allerdings bin ich selbst schuld, dass ich auch die Quest mit dem schmerzenden Zahn des Ehemannes vermasselt habe. Statt einer Zange, mit der in den faulen Zahn ziehen sollte, hatte ich leider einen Hammer in der Hand – und es zu spät gemerkt. Das Problem war gelöst, immerhin tat der Zahn nicht mehr weh! Aber die Ehefrau wurde durch den Unfall bedauerlicherweise zur Witwe – upsi.
Autoplay
Schmieden ist mehr als nur eine Nebenbeschäftigung
Neben den fehlenden Anzeigen gibt es noch weitere Gründe, wieso ich mich in dem DLC wie ein waschechter Schmied fühlte.
Zum einen kann man seine Schmiede selbst gestalten. Ich legte mit meinem Budget direkt los, um die Außenwände der Schmiede zu verschönern und die Möbel auszutauschen. Dabei fiel mir auf, dass einige Möbelstücke sogar positive Effekte hatten.
Zu den platzierbaren Möbelstücken zählte auch ein Bett, in dem Heinrich nächtigen kann, und ein Alchemietisch. So kommt alles an einem Ort ohne weite Laufwege zusammen. Die Schmiede fühlt sich also wirklich wie ein gemütliches Zuhause an, das man nicht mehr hergeben möchte.
Schon in der einen Stunde hatte ich mein trautes Heim sehr liebgewonnen. Als Cozy-Fan ging hier besonders mein Herz auf.
Unten rechts seht ihr die Schmiede vor dem Umbau, oben links nach der Aufbesserung.
Zum anderen kann man nicht direkt alles an Aufträgen annehmen, was möglich wäre. Um komplexere Dinge wie Uhren in Türmen zu reparieren, muss man sich zunächst einen Ruf aufbauen. Diesen kann man erhöhen, indem man zunächst kleinere Aufträge erfüllt und sich dann so hocharbeitet. Es wäre auch komisch, direkt als Meisterschmied loszulegen.
Um den Ruf möglichst schnell zu erhöhen, gibt es neben den Story-Quests auch tägliche Aufträge, die man erfüllen kann. So kann man sich aussuchen, wie viele Stunden am Tag man dann mit dem Schmieden verbringen möchte.
Der DLC eignet sich für all diejenigen, die noch nicht genug von Kingdom Come Deliverance 2 hatten und auf ruhigeres Gameplay stehen. In der Erweiterung geht es eher entschleunigt zu, da man hier sein eigenes Haus gestaltet und manuell Waffen schmiedet. In der Demo musste ich nicht ein Mal kämpfen, was dafür spricht, dass es weniger actionreich zugeht.
Wenn ihr die Erwartungen hattet, dass mit Schmieden auch wirklich SCHMIEDEN gemeint ist, dann kann ich euch beruhigen. Das Schmieden nimmt einen großen Anteil im DLC ein und ist nicht so leicht, wie ich anfangs dachte.
Falls ihr euch noch mehr für die Ideen hinter dem Spiel interessiert, könnt ihr euch die passende Doku anschauen. In dem Video geben die Gründer des Entwicklerstudios Einblicke in die Entwicklung des Rollenspiels: Kingdom Come Deliverance 2 ist eines der besten RPGs 2025 – Eine neue Doku zeigt, wie das Spiel entstanden ist
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