Mein Highlight auf der gamescom wird seit 5 Jahren verschoben, aber jetzt bin ich sicher, dass uns ein atmosphärisches Vampir-RPG erwartet

MeinMMO-Redakteurin Jasmin Beverungen konnte bereits vor einigen Jahren Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2 anspielen. Jetzt hatte sie auf der gamescom 2025 erneut die Chance, in das düstere Action-Rollenspiel einzutauchen und ist begeistert, was für einen grandiosen Wandel das Spiel hingelegt hat.

Die Entwicklung von Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2 verfolge ich schon seit einigen Jahren. Der Titel wurde seit März 2020 immer mal wieder verschoben und dafür gibt es mehrere Gründe:

Im Februar 2021 wurde dem Entwicklerteam von Hardsuit Labs das Projekt von Publisher Paradox Interactive entzogen und an The Chinese Room weitergegeben.

Bereits vor dem Wechsel des Entwicklers kam es zu Entlassungen beim leitenden Autor und dem Kreativdirektor. Später folgte die Senior-Narrative-Designerin.

Die Entlassungen führten zu einer kreativen Neuausrichtung, unter anderem mit neuem Hauptcharakter.

Schon vor einigen Jahren konnte ich Vampire: Bloodlines 2 anspielen und die Kritik nachvollziehen. Das Kampfsystem fühlte sich nicht so geschmeidig an und die Story interessierte mich überhaupt nicht.

Jetzt konnte ich rund eine Stunde in die aktuelle Version des Rollenspiels reinschauen. Ich verrate euch, wieso sich das Warten bis hierhin gelohnt hat und wieso der Titel für mich mein Highlight der gamescom 2025 war.

Grantiger Vampir mit ordentlich Durst

Die Demo zeigte den Anfang des Spiels. Ich erwachte im Körper von Phyre, einem uralten Vampir-Ahn, dessen Geschlecht und Aussehen von mir bestimmt wurde. Phyre hatte für rund 100 Jahre geschlafen und muss mit der amerikanischen Großstadt, in der der Vampir erwacht, erst einmal klarkommen.

Dabei bemerkt Phyre, dass sich eine weitere Stimme in seinem Kopf befindet. Es gilt, die Identität der Stimme herauszufinden. Dabei begab ich mich durch mehrere Gebäude und die Häuserschluchten der Großstadt, was eine wirklich beeindruckende Atmosphäre aufwies.

In den Gebäuden war das Licht düster und überall gab es zerstörte Wände oder Graffiti. Ich musste mich durch Gänge quetschen, vor Gegnern verstecken und Ausgänge finden. Innerhalb der Gebäude wirkte die Stimmung bedrohlich auf mich, da ich das Gefühl hatte, dass hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern könnte. Das Licht- und Schattenspiel trug sein Übriges dazu bei, denn es gab nur vereinzelte Lichtquellen.

Die Lichter werden nur vereinzelt eingesetzt, um eine düstere Stimmung zu erschaffen.

Beim Durchschreiten der Stadt waren dagegen viele Menschen auf den Straßen anwesend, sodass für mich der Eindruck erweckt wurde, ich würde in einer wirklich belebten Stadt wohnen. Hier fühlte ich mich wohl, selbst als Vampir unter Menschen. Die Atmosphäre war zwar nicht so bedrohlich wie in Teil 1, dafür aber lebendiger. 

Diesen Stimmungswechsel habe ich beim Zocken als angenehm empfunden, denn so hatte ich nicht nur stundenlang konzentriertes und angespanntes Gameplay, sondern auch etwas ruhigere Momente.

Phyre selbst und die Stimme im Kopf sorgten zudem für einen Kontrast aus ruppiger Vampir-Art und humorvollen Einlagen, was mir besonders gut gefallen hat. So ging es nicht nur um Tod, Verderben und Blut, sondern auch um die Lebenden. 

Dabei verlor das Spiel nie aus den Augen, dass ich immer noch ein Vampir bin, der unter Menschen lebt. So gab es eine Maske am oberen Bildschirmrand, die ähnlich wie das Sternsystem aus GTA funktioniert:

Ist die Maske grün, verdächtigt mich keiner der Menschen als Vampir.

Setze ich Vampir-Fähigkeiten wie Blutsaugen oder Schweben ein, färbt sich die Maske gelb und bekommt Risse. Jetzt sollte ich vorsichtig agieren.

Übertreibe ich es, färbt sich die Maske rot, bricht und die Polizei verfolgt mich.

So fühlte man sich zwar als Teil der lebendigen Welt, aber immer noch als übernatürliches Wesen, das sich unter den Menschen verstecken muss. Und diese Situation hat mich so beeindruckt, dass sich Vampire Bloodlines 2 für mich zum Highlight gemausert hat. Daneben gibt es noch einen weiteren Grund.

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Bloodlines 2 hat sein Kampfsystem ordentlich überarbeitet

Das Kampfsystem von Bloodlines 2 hat sich im Vergleich zu früher deutlich gebessert. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass die Steuerung hakelig ist und sich manche Aktionen nur schwer ausführen lassen. Phyre tat das, was er sollte, und setzte unterschiedliche Kampffähigkeiten ein, wozu auch das Aussaugen der Gegner zählt. 

Je nach Clan setzt man zudem andere aktive Fähigkeiten ein und bekommt unterschiedliche passive Skills. In der Demo entschied ich mich für den Tremere-Clan, da er viel mit Blutzaubern und Gedankenkontrolle spielt. So stelle ich mir einen waschechten Vampir vor. 

Euer Vampir kann zum richtigen Badass werden.

Die Fähigkeiten fügten sich gut in den Kampf ein und auch die normalen Angriffe gingen geschmeidig von der Hand. Ich hatte einen großen Spaß, mich durch Gegner zu schnetzeln und ihnen ihr Blut auszusaugen, um wiederum stärkere Angriffe auszulösen. 

Wer allerdings einen schwachen Magen hat, der sollte das Spiel mit Vorsicht genießen. Die Angriffe sind sehr … blutig. Neben den Hieben und Tritten, bei denen ab und an Blut spritzt, gibt es auch Angriffe, bei denen Gegner regelrecht auseinandergerissen werden und eine Blutfontäne den Himmel bedeckt. Mir ist nicht bekannt, ob es eine Option gibt, mit der man diese Effekte ausstellen oder abmildern kann. Aber seid gewarnt, dass sich das Spiel bei Brutalität nicht zurückhält.

Doch alles in allem: Die 5 zusätzlichen Jahre Entwicklungszeit haben dem Spiel gutgetan. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass der Release in 2025 endlich eingehalten werden könnte.

Die Veröffentlichung von Bloodlines 2 steht allerdings in der Kritik. Einige der Clans, die besondere Fähigkeiten haben, stecken nämlich hinter einer Paywall. Das gefällt den Spielern gar nicht: „8 Jahre Hype für nichts“ – Spieler warten jahrelang auf ein Vampir-Spiel auf Steam, werden schon vor dem Release enttäuscht

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