Ich liebe Assassin’s Creed: Valhalla, aber ein neues Spiel von absoluten Wikinger-Nerds lässt mich viel tiefer in die Kultur eintauchen

Vikings Dynasty will die bekannte Spielereihe fortsetzen, diesmal im kalten Skandinavien. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus ist riesiger Fan von Wikingern und hat sich das kommende Survival-Spiel auf der gamescom 2025 angesehen. Dabei wurde er sehr überrascht: Die Macher legen offenbar großen Wert auf Authentizität.

Es gibt kaum etwas Besseres, als die völlig überzeichnete Idee von Wikingern in Videospielen auszuleben. Wilde Krieger aus dem Norden, die mit nackter Brust in den Kampf springen und wie Berserker – die sie ja sind – alles niedermähen. Hervorragend!

Assassin’s Creed: Valhalla hat mich hier in eine Fantasie eintauchen lassen, die ich bis heute als eine der besten in Videospielen empfinde: zwei Zweihänder, lautes Kriegsgebrüll und gib ihm! Locker eines der besten Wikinger-Spiele, die ich je gespielt habe.

Oft werden diese Games aber nicht wirklich dem gerecht, was Wikinger wirklich ausmacht. Ich interessiere mich nicht nur für die Mythen rund um die Nordmänner, sondern für die Kultur, Geschichte, das Vermächtnis – alles, was zur Geschichte gehört. Und da gibt es viel mehr als die raubenden Krieger.

Vikings Dynasty zeigt genau diese Welt der Wikinger, die vielen, die nicht in der Materie sind, verborgen bleibt: Ackerbau, Fischerei, Bootsbau, Familie. Was ich auf der gamescom zu diesem Spiel gesehen habe, hat mich absolut begeistert.

„Familie als Status ist für die Wikinger enorm wichtig“

In Vikings Dynasty spielt ihr einen Nordmann oder eine Nordfrau und gründet eure eigene Dynastie. Angefangen damit, dass ihr nach einem Sturm strandet, bekommt ihr vom Jarl eines nahegelegenen Ortes etwas Land und dürft dort siedeln.

Mit Bewohnern, die ihr anwerben könnt, baut ihr euer Dorf auf, werdet größer, findet Partner und gründet Familien. Natürlich wollen die alle versorgt werden: Ackerbau, Fischerei und Jagd sorgen für Essen, Seher, Völvas und Tempel für göttlichen Beistand. Irgendwann werdet ihr sogar selbst Jarl.

Schon das klingt ganz anders, als man es von Wikinger-Spielen sonst so kennt – und das soll es auch. Mathias Oertel, Senior Marketing & PR Manager bei Toplitz Productions, den Publishern von Vikings Dynasty, hat mir das Spiel gezeigt und erklärt:

Der Kampf steht für uns nicht im Vordergrund. Für uns ist die klassische, reine Dynastie trotzdem weiterhin im Vordergrund, vor allem auch, weil diese erstaunlicherweise entgegen dem, was in der Popkultur und mit Fernsehserien und so weiter propagiert wird, noch viel stärker in der Kultur verankert ist… Klar, sie kämpfen, um nach Valhalla zu kommen, aber die Familienwerte, überhaupt Familie als Status, ist für die Wikinger enorm wichtig.

Und deshalb passt das so wunderbar auf diesen Dynasty-Franchise drauf. Das ist eine Sache, die wir transportieren möchten. Wir möchten die Wikinger-Kultur nicht nur als Krieger zeigen, sondern auch als Zivilisten, als normale Leute. Und trotzdem ist das ganze Story-driven. Gerade um die Hauptfigur, die man sich erstellt, die aber auch, wie man ja gesehen hat, weiblich sein kann.

Vor allem der Story-Designer ist einer der absoluten Wikinger-Freaks. Wir werden nicht drumherumkommen, die bekannten Sagen und Götter und so weiter zu referenzieren. Haben wir ja auch im Intro gehabt, Odin Allfather, natürlich erkennt man, Thor, Loki und wie sie alle heißen.

Mathias Oertel

Kämpfe werden dennoch eine wichtige Rolle spielen: Banditen greifen immer wieder an und ihr müsst eure Siedlung verteidigen. Anders als etwa in Sengoku Dynasty lassen sich diese Überfälle auch nicht ausschalten, denn der Weg nach Valhalla ist ein wichtiger Teil der Geschichte.

„Du wirst den Göttern huldigen müssen“

Was mich am meisten abgeholt hat, ist die authentische Integration von Religion. Viel gesehen habe ich zwar nicht, aber Mathias erklärt mir:

Du wirst den Göttern huldigen müssen. Wir haben auch Seher, wir haben Runen-Magie. Sprich, du kannst auch Runen in deinen Waffen einsetzen. Es hilft unter Umständen, bevor du auf irgendwelche Expeditionen gehst, dich mit deiner Völva zusammenzuschließen und mal ein bisschen in die Zukunft zu schauen und zu sehen, was passieren kann. […]

Der Storydesigner und der Weltdesigner, das ist derjenige, der wirklich… in einer anderen Zeit wäre er ein Wikinger. Der ist sehr auf Authentizität bedacht. Und als wir die Charaktervorstellung für Tarja gemacht haben, die Völva, habe ich ein paar Sachen geschrieben. Weil ich halt davon ausgegangen bin, dass die Magie in der Welt halt „da“ ist und der hat mich dann sehr stark korrigiert. Daher gehe ich jetzt davon aus, dass die Magie ausgeht von den damaligen Erkenntnissen, wie sie es gesehen haben, integriert wird.

Mathias Oertel

Es wird im Spiel Tempel geben und Seher, die Waffen – die man übrigens selbst schmieden kann – mit Runen versehen. Welche Effekte diese Runen wirklich haben, weiß ich aber noch nicht. Was die Tempel angeht, hat mich aber ein Detail besonders gefreut: „Die Story, die wir erzählen, dreht sich dann um Götter, um Figuren, um Wesen, die vielleicht nicht so bekannt sind.“ Vielleicht lerne ich ja noch was Neues!

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Wie ein echter Wikinger: Mit dem eigenen Boot aufs Meer!

Schiffsbau wird ebenfalls eine große Rolle in Vikings Dynasty spielen. Es wird mehrere Schiffstypen geben, mit denen ihr mehr oder weniger weit über das Meer fahren und neue Inseln erkunden könnt, um Ressourcen zu finden.

Wer darauf keinen Bock hat, kann das übrigens seine NPCs machen lassen – oder Mitspieler, denn Vikings Dynasty unterstützt Koop für bis zu 4 Spieler. Natürlich könnt ihr eure Schiffe aber auch selbst steuern. Nur Schiffskämpfe wird es nicht geben.

Aktuell befindet sich Vikings Dynasty noch in Entwicklung und viele Ideen werden noch umgesetzt oder, wenn sie nicht umsetzbar sind, wieder gestrichen. Der Release soll noch später 2025 im Early Access auf PC passieren.

Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf, eine Siedlung mit Langhaus, vielen Tempeln und Werft zu bauen, von der aus ich aufs Meer fahren und angeln kann! Dinge, die ein Wikinger so treibt, wenn er nicht gerade Lindisfarne plündert. Bis zum Release kann ich mich hoffentlich mit einem überraschenden Highlight beschäftigen: Meine größte Überraschung auf der gamescom war ein Spiel, auf das ich seit 24 Jahren warte – Und das wusste ich vorher nicht mal

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