Manch einer war vom neuen Cinematic von World of Warcraft verwirrt. Wir erklären, um welche Charaktere es da eigentlich geht.
Auf der gamescom 2025 wurde die neue Erweiterung von World of Warcraft vorgestellt. In Midnight zieht es uns nach Quel’thalas, das Land der Blutelfen, um den Sonnenbrunnen von Xal’atath zu verteidigen. Doch wer nicht so ganz in der Geschichte der Blutelfen, der Sin’dorei, bewandert ist, hat sich vielleicht gefragt: Wer sind die beiden Elfen da eigentlich? Sind die wichtig? Muss man die kennen?
Falls das auch für euch gilt, wollen wir euch mit diesem Artikel erklären, wer Lor’themar Theron und Lady Liadrin eigentlich sind – und warum sie so eine wichtige Rolle für die Vergangenheit – und Zukunft – der Blutelfen spielen.
Autoplay
Beachtet bitte, dass es sich hier um eine deutlich reduzierte Variante der Hintergrundgeschichte handelt. Beide Charaktere haben viele Auftritte in Comics, Büchern und anderen Hintergrund-Materialien. Wir beschränken uns hier auf die wichtigsten Punkte.
Lor’themar Theron
Lor’themar Theron ist der männliche Blutelf, der im Fokus des Intro-Cinematics von Midnight steht. Er fällt vor allem durch seine Frisur auf, aber auch durch den Umstand, dass er nur noch ein Auge besitzt und dieses noch die felgrüne Farbe der Blutelfen aus der Zeit von Kael’thas besitzt. Anders, als viele andere Blutelfen, ist Lor’themar nämlich nicht sonderlich am Glauben oder dem Licht interessiert – er ist eher ein Pragmatiker, der den Nutzen des Sonnenbrunnens und die Bedeutung für das Volk sieht.
Lor’themar war seit jeher ein Waldläufer und diente schon unter Lireesa Windläufer (der Mutter von Sylvanas, Alleria und Vereesa), wurde später aber ein guter Freund von Sylvanas und diente schließlich auch unter ihr.
Die meiste Zeit über kümmerte sich Lor’themar um die Bedrohung der Amani-Trolle, die immer wieder in das Land der Hochelfen eindrangen – ein nahezu ewiger Konflikt, denn auch die Amani beanspruchen das Land als ihre Heimat. Der Krieg zwischen den Amani und den Hochelfen tobt im Grunde seit der Gründung von Quel’thalas.
Als im dritten Krieg (Warcraft III) die Geißel über Quel’thalas herfiel und sowohl König Anasterian, Sylvanas als auch der Rat von Silbermond getötet wurde, übernahm Lor’themar die temporäre Kontrolle über die verbleibenden Hochelfen. Eine Auswirkung dieses Krieges war auch die Verderbnis des Sonnenbrunnens, denn der Todesritter Arthas verderbte den Brunnen, indem er dessen Magien nutzte, um die Leiche eines Nekromanten (Kel’Thuzad) in einen Lich zu verwandeln.
Nachdem Teile von Silbermond zurückerobert waren, wurde Kael’thas, der Sohn von Anasterian, zum König ernannt, der die Stadt allerdings rasch verließ. Er reiste in die Scherbenwelt, um dort eine neue Magiequelle für das magiesüchtige Volk der Hochelfen zu finden, die fortan „Blutelfen“ genannt wurden – Sin’dorei. Als Erinnerung daran, was für eine blutige Vergangenheit das Volk erlebt hatte.
Während Kael’thas in der Scherbenwelt war, ernannte er Lor’themar zu seinem Stellvertreter, zum „Lordregenten“ – immerhin hatte er in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er das Volk leiten konnte.
Doch Kael’thas wurde auf seine Reise von den Mächten der Legion verderbt und schloss sich der Brennenden Legion an. Nachdem der König die Stadt Silbermond attackiert hatte und die Überreste des Sonnenbrunnens nutzen wollte, um einen Anführer der Legion zu beschwören, wurde der Kael’thas getötet – was Lor’themar zum neuen Herrscher von Silbermond machte.
Am Ende dieses Konfliktes wurde auch der Sonnenbrunnen erneuert. Durch den Draenei-Propheten Velen und die Überreste eines Naaru wurde der Sonnenbrunnen mit dem Heiligem Licht erfüllt, das fortan alle Blutelfen nutzen konnten, um ihren Magiehunger zu stillen.
Seither ist Lor’themar ohne Unterbrechung der Anführer der Blutelfen, der auch immer wieder Teil der Story ist. Er gehörte zum Kriegsrat der Horde während Battle for Azeroth und kämpfte unter anderem gegen Königin Azshara.
Inzwischen ist Lor’themar sogar verheiratet – mit der Nachtgeborenen Thalyssra. Diese Beziehung hat dazu geführt, dass die beiden Völker der Blutelfen und Nachtgeborenen sich angenähert haben.
Entsprechend seiner Position als Anführer der Sin’dorei, ist Lor’themar auch im Kampf gegen Xal’atath und die Leere anwesend und befiehlt die Truppen der Blutelfen. Das ist auch der Grund, warum er von Xal’atath direkt angegriffen wird. Denn Lor’themar zu bezwingen oder ihn mit Gedankenkontrolle zu brechen, würde den Angriff drastisch vereinfachen.
Lady Liadrin
Lady Liadrin ist die weibliche Blutelfe im Cinematic, die man fast die ganze Zeit am Sonnenbrunnen beten sieht. Sie ist die Anführerin der Blutritter, der Paladine der Blutelfen. Doch eigentlich war das gar nicht Liadrins ursprünglicher Plan.
Liadrins Eltern wurden von den Amani-Trollen getötet, sodass sie stattdessen von einem Hohepriester des Lichts aufgezogen wurde. Dieser brachte ihr das Licht näher, sodass sie selbst erst zur Priesterin und später zur Hohepriesterin wurde, die das Licht nutzte, um ihr Volk zu stärken, Wunden zu versorgen und gleichzeitig alle Feinde der Sin’dorei mit Schmerzen zu belegen, um sie aus dem Land Quel’thalas zu vertreiben.
Doch Liadrins Glaube in das Licht wurde massiv beschädigt, als die Geißel in Silbermond einmarschierte und einen Großteil des Volkes tötete oder sogar als Untote wiederbelebte. Ihr Vertrauen in die heilige Kraft war erschüttert, die sie in der Stunde der größten Not so im Stich gelassen hatte.
Nachdem Liadrin einige Jahre abgeschieden in den Geisterlanden lebte, wo sie mit der Schuld konfrontiert war, selbst überlebt zu haben, während ein großer Teil ihres Volkes starb, wurde sie in das zurückeroberte Silbermond einberufen. Lor’themar und Magister Rommath (einer der höchsten Magier der Blutelfen) erzählten ihr, dass Prinz Kael’thas einen Naaru gefangen hatte – ein Wesen des Lichts, das man nutzen könnte, um den Magiehunger der Elfen zu stillen. Doch die Magister hatten eine noch bessere Idee: Man könnte das Wesen unterwerfen und sich die Macht des Lichts einfach nehmen, um sie wieder im Kampf verwenden zu können.
Liadrin, die vom Licht enttäuscht war, ging auf diesen Vorschlag ein. Mithilfe der Magister wurde sie mit dem Naaru verbunden und damit zur ersten Blutritterin. Einer Art Paladin, die das Licht nicht mit Liebe oder Mitgefühl führte – sondern als reine Waffe der Macht, geraubt von einem anderen Wesen.
Nach und nach wurden immer mehr Auserwählte zu Blutrittern, die rasch zur neuen Elite-Einheit der Blutelfen wurden – was gelegentlich zu Konflikten mit den Waldläufern führte. Doch die Blutritter waren in nahezu allen Belangen so überlegen und ihre Kraft wichtig, dass die meisten ihren Wert für das Volk der Elfen schlicht akzeptieren mussten.
Als Kael’thas nach Silbermond zurückkehrte, entführte er den Naaru M’uru und brachte diesen zum Angriff auf den Sonnenbrunnen. Dadurch waren die Blutritter ihrer Macht temporär beraubt. Doch M’uru war durch die andauernde Misshandlung bereits so geschwächt, dass er sich von einem Naaru des Lichts in eine Quelle der Leere verwandelte – ein Leiden, das von den Helden Azeroths beendet wurde, bevor es größere Auswirkungen haben konnte.
Prophet Velen (ein Draenei) nutzte den Kern von M’uru, um später den Sonnenbrunnen mit Heiligem Licht neu zu entfachen. Ein Licht, das auch Liadrin sofort erfüllte und sie erkennen ließ: Das Licht hatte sie nie verlassen, sondern sie selbst hatte die Verbindung durch die eigene Veränderung ihrer Persönlichkeit verloren.
Seither hat Liadrin wieder eine positive, glaubensbasierte Verbindung zum Heiligen Licht. Sie benutzt diese Kraft noch immer mit Feuereifer für ihr Volk und ist beim Schutz der Sin’dorei recht radikal, wenngleich sie noch von Selbstzweifeln geplagt wird.
So erklärt sich auch, warum Liadrin am Ende deutlich reumütiger klingt und davon spricht, dass sie „nicht würdig“ ist. Sie hat sich selbst noch nicht verziehen, dass sie das Licht versklavt hat, um die Blutritter von Silbermond zu erschaffen. Auch wenn das inzwischen viele Jahre zurückliegt, nagt diese Erinnerung noch immer an Liadrin.
Aus diesem Grund appelliert sie auch an das Licht, nicht sie selbst zu beschützen, sondern ihr Volk. Denn auch wenn sie nicht würdig ist – ihr Volk ist es, glaube sie zumindest.
Wir hoffen, dass wir damit ein paar Fragezeichen entfernen konnten und ihr nun wisst, wer die beiden Elfen eigentlich sind, mit denen Xal’atath sich da einen Kampf liefert. Falls ihr aber noch gar nicht wisst, wer Xal’atath eigentlich ist – ihre Story haben wir hier genauer vorgestellt.
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