Mark Zuckerberg, Chef von Meta, stellte die smarte Brille als Nachfolger des Handys vor. Die Verkaufszahlen solcher Modelle steigen, doch junge Menschen stehen diesen Geräten eher ablehnend gegenüber.
Was kündigte Zuckerberg an? In einem Gespräch mit Cleo Abram auf YouTube.com sprach er über Technologie. Und hier erklärte er, dass intelligente Brillen die nächste große Plattform für die Nutzer werden würden. Denn Menschen wollen ihre Zeit natürlicher und sozialer verbringen. Und dem würden Handys im Weg stehen. Für Zuckerberg ist die smarte Brille der Nachfolger des Handys, den er auch aggressiv auf seinen Plattformen bewirbt.
Doch junge Menschen lehnen die smarten Brillen als technische Innovation überwiegend ab. Der Grund ist vor allem der Datenschutz dieser Geräte.
Millionen junge Menschen diskutieren über smarte Brillen im Waxing-Center
Was ist das Problem? Smarte Brillen, wie etwa Metas vorgestellte Ray-Ban, lösen mehrheitlich Sorgen und Ängste bei jungen Menschen aus. Denn sie sehen in diesen Geräten eine ernsthafte Bedrohung ihrer Privatsphäre.
Während Technologieunternehmen diese Produkte wegen ihrer praktischen Freisprechfunktion und ihrer fortschrittlichen Funktionen bewerben, wächst die Angst, ohne Zustimmung aufgezeichnet zu werden und die Kontrolle über persönliche Daten zu verlieren. Davon berichtet etwa das englischsprachige Magazin Techspot.
Für Aufregung sorgte unter anderem ein Vorfall, wo eine TikTok-Nutzerin in einem Waxing-Center gewesen sein soll und feststellte, dass die Mitarbeiterin während der Behandlung eine entsprechende Brille getragen haben soll. Das Video wurde über 10 Millionen Mal angesehen:
Während einige Kommentare durchaus den praktischen Nutzen der Geräte anerkannten, äußerten die meisten den Wunsch, dass sie ganz verschwinden sollten. Von einer Ablehnung dieser smarten Brillen von jungen Menschen berichtet übereinstimmend auch die englischsprachige Washington Post (Paywall).
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Kampf gegen smarte Brillen, aber gleichzeitig Begeisterung für die Datenkraken TikTok und Co.
Obwohl smarte Brillen das neue Übel sein sollen, zeigen sich junge Menschen verschwenderisch, wenn es um ihre eigenen Daten oder allgemeinen Datenschutz geht. So wird von der Gen Z die Plattform TikTok massiv verwendet, obwohl bekannt ist, dass die App sämtliche Daten nach China überträgt.
Die Computerwoche berichtet etwa, dass die junge Generation deutlich weniger besorgt über Datenschutz und ihres digitalen Raums zu sein scheint als ältere Generationen.
Mitte 2025 hatte der Elektronikkonzern Samsung 8.000 Personen zwischen 18 und 43 Jahren, darunter 1.051 Deutsche, nach Datenschutz und Sicherheit befragt. Ein Drittel (34 %) der jungen Deutschen gab hier an, nie über die Sicherheit ihrer smarten Geräte nachzudenken. Aber 61 % von ihnen wünschen sich bessere Bildungsangebote in diesem Bereich.
Angst etwas zu verpassen: Der Grund hinter dem eher laxeren Umgang mit Datenschutz liegt wohl woanders: Der digitale Anbieter IONOS hat etwa gemeinsam mit YouGov eine deutschlandweite Umfrage zum Thema Datenschutz in den sozialen Medien innerhalb der Generation Z (18-24 Jahre, 2.502 Personen) durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Mehrheit leichtsinnig mit ihren Daten umgeht.
So stellte die Umfrage zwar fest, dass viele junge Menschen mit der Datenweitergabe der Plattformen nicht einverstanden seien (52 %), aber dennoch gaben über die Hälfte der Gen Z an (58 %), ihr Verhalten nur vielleicht oder gar nicht ändern zu wollen. Ein Grund dafür, den etwa IONOS angibt: Die Angst davor, etwas auf den Plattformen zu verpassen.
Gleichzeitig ist die Generation Z aber auch deutlich vorsichtiger geworden, wenn es darum geht, was man öffentlich teilt. Denn ihnen ist klar, dass auch der aktuelle oder ein potentieller Arbeitgeber mitlesen kann, was man gerade auf Facebook, X.com oder TikTok von sich zum Besten gibt. So erklärt etwa Olivia Yallop, Digital Youth Strategist (via Nielseniq.com):
Die Bedenken der Generation Z hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit in sozialen Medien beziehen sich eher auf ihr persönliches Erscheinungsbild und die Wahrung ihrer öffentlichen Identität als auf die langfristigen Auswirkungen der Datensammlung durch Unternehmen über ihre Vorlieben und Präferenzen.
Wir leben in finanziell unsicheren Zeiten. Die Generation Z greift zu harten Mitteln, um zu überleben und vor allem, um hohe Schulden abzahlen zu können. Laut des Berichts greifen immer mehr junge Menschen auf ihre Rentenrücklagen zurück oder verkaufen persönliche Besitztümer, weil die Lebenshaltungskosten stetig steigen und Gehaltserhöhungen meist ausbleiben: Die Generation Z plündert ihre Ersparnisse, lässt Mahlzeiten aus und verkauft ihre Habseligkeiten, nur um über die Runden zu kommen
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