WoW will wieder kleinere Bedrohungen bringen, die großen Konflikte sind bald durch

Kleine, lokale Quests ohne große, kosmische Bedrohungen. Das dürfte in World of Warcraft wieder Alltag werden.

Wenn in World of Warcraft eine neue Erweiterung ansteht, dann heißt es fast immer: Jetzt reißen wir uns als Horde und Allianz mal wieder zusammen, ziehen alle am selben Strang und kämpfen gegen die neue, überdimensionale Macht. Nachdem die Brennende Legion besiegt wurde, folgte sogar der Tod selbst und jetzt steht die Leere auf dem Plan.

Doch das „immer größer“ und „immer mächtiger“ hat irgendwann ein Ende. Denn auch wenn die Titanen noch auf dem Zettel stehen, mit dem Ende der Weltenseele-Saga dürfte Blizzard den Fokus wieder verschieben. Erste Auswirkungen sehen wir schon in Midnight, wie die Entwickler auf der gamescom im Interview mit PCGamer verrieten.

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Was wurde gesagt? Im Interview wurde nicht nur über Midnight gesprochen, sondern auch über die Pläne, wie es mit World of Warcraft weitergehen soll – nach der Weltenseelen-Saga. Ely Cannon, Art Director von Blizzard, sagte dazu:

Ich hoffe, dass wir wieder dahin zurückkommen, die Geschichten der Leute von Azeroth zu erzählen und einen Schritt zurückzumachen von den kosmischen, großen, weltbedrohenden Dingen und dass wir wieder über lokale Geschichten sprechen. Ich glaube mit dem [Player Housing] ist das ein guter Ort, wo wir damit beginnen kann und uns wirklich dem „Was ist die Geschichte der Leute, was ist die Geschichte er Spieler“ öffnen.

Das sei auch wichtig, damit neue Spielerinnen und Spieler einen Zugang zur Welt finden können. Denn auch wenn die kosmischen Bedrohungen natürlich zu WoW gehören, bieten die keinen guten Einstiegspunkt.

Für uns Menschen ist es leichter in eine Welt mit Geschichten einzusteigen, die auf einer Ebene passieren, die wir instinktiv verstehen. Wir haben alle Erlebnisse aus dem echten Leben, die wir in die Spielwelt mitbringen und die glaubhafteren Geschichten, die persönlicheren … desto mehr es die gibt, desto eher kann man sagen: „Ich glaube diesem Ort, ich kann hier leben“.“

Besonders Neulinge haben es schwer, in die Welt von World of Warcraft einzutauchen. Es gibt viel, was man begreifen muss – kosmische Kräfte, große Kriege, Tausende Jahre an Vergangenheit der einzelnen Völker. Wer all das nicht kennt, der kann nur schwer nachvollziehen, warum ein Cinematic besonders dramatisch ist, warum der Tod eines bestimmten Charakters herzzerreißend ist. Daher will man künftig wieder mehr Quests haben, die auf einem geerdeten Level stattfinden:

Das gilt besonders für neue Spieler:innen. Je mehr Geschichten wir über die Jahre erzählt haben, je größer das Narrativ geworden ist, je mehr Helden und Bösewichte und übergeordnete Bedrohungen es gibt, die Leute erst einmal begreifen müssen. [Nach The Last Titan] bietet uns das viele Möglichkeiten des Eintritts in die Welt für Leute, die neu sind und sie zum ersten Mal erleben wollen und das auf eine sehr gut verständliche Art und Weise.

Das heißt natürlich nicht, dass Blizzard bis zum Ende der Weltenseelen-Saga keine Verbesserungen vornimmt. Schon jetzt hat man angekündigt, dass mit „Midnight“ weitere Handlungsstränge für das „Lore Walking“ kommen, um wichtige Story-Events zusammenzufassen. Auch die ganze Story von The War Within wird man in einer kondensierten, kürzeren Kampagne erleben und nachholen können, um auf dem aktuellen Stand zu sein.

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Schon Midnight hat wieder mehr lokale Geschichten – und Konflikte vor Ort

Dass World of Warcraft diesen Fokus stückweise verschiebt, das ließ sich bereits in Dragonflight und The War Within erkennen. Auch wenn die übergreifende Handlung der Konflikt gegen Xal’atath und die Leere ist, waren beide Erweiterungen gespickt mit zahlreichen Quests, die auf einem persönlichen und lokalen Level stattfanden. Vor allem die „Demenz“-Quest auf der Insel von Dorn dürfte vielen in Erinnerung geblieben sein, aber auch die eher romantisch angehauchten Quests, die man in den Ebenen von Ohn’ara erleben konnte.

Bahnt sich ein neuer Fraktionskonflikt an? Viele hoffen darauf.

Dass Blizzard diese Arten von Erzählungen wieder in den Fokus rücken will, könnte auch dazu führen, dass die Spannungen zwischen Horde und Allianz allmählich wieder ein wenig zunehmen. Denn wenn die großen, kosmischen Bedrohungen in den Hintergrund rücken, dann werden Konflikte zwischen den Fraktionen wahrscheinlicher. Erste Auswüchse davon erleben wir bereits in Midnight, denn dass sich dort einige Allianz-Paladine in Silbermond aufführen „als gehöre ihnen dieser Ort“, soll laut Maria Hamilton im Verlauf der Erweiterung zu Animositäten führen, die vielleicht nur der Samen für etwas sind, das wir erst viel später erleben.

Habt ihr Lust auf mehr „klassische“ Geschichten in World of Warcraft mit kleineren, lokalen Problemen? Oder mögt ihr die großen, weltenvernichtenden Ereignisse und Feinde, wie die Leere, die Brennende Legion oder die Titanen? Mehr rund um die neuste WoW-Erweiterung findet ihr in unserer großen Übersicht zu WoW Midnight.

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