Seit dem Superman-Film aus 2025 ist der Held wieder in aller Munde. Dabei existiert er schon seit 1938. Eine legendäre Geschichte zeigt, warum er immer noch wichtig ist, obwohl es eigentlich um seinen Tod geht.
Wie kann Superman überhaupt sterben? In der Comic-Reihe All-Star Superman (2006 bis 2008) von Grant Morrison und Frank Quietly ist der Mann aus Stahl schon seit einigen Jahren im Dienst. Am Anfang der Geschichte rettet Superman die Figur Dr. Leo Quintum und seine Partnerin, die Feuer von der Sonne stehlen wollten.
Wie man kurz danach erfährt, war Superman aber zu lange der Sonne ausgesetzt. Quintum erklärt ihm kurz danach, dass er einer zu großen Menge an Sternenstrahlung ausgesetzt war. Superman bekommt seine vielen Kräfte eigentlich durch die Sonne der Erde. Doch er war jetzt einer so hohen Menge an Energie ausgesetzt, dass seine Zellen das nicht verarbeiten können. Sie sterben und Superman stirbt mit ihnen.
Es stellt sich heraus: Das war alles ein Plan von Lex Luthor. Er hat Superman getötet, ohne ihn aktiv anzugreifen. Später in der Story trifft Superman, getarnt als Clark Kent, auf Lex Luthor, der in der Todeszelle hockt. Für den Daily Planet soll er ein Interview führen.
Dabei enthüllt Luthor, dass er das alles veranlasst hat. Er sagt dazu sogar: Ich tötete Superman. Dabei stellt er auch ziemlich klar, wie seine Beziehung zum Helden ist:
Hinter dem Kampf zwischen Superman und mir steckt keine tiefere Psychologie. Es ist ganz simpel. Wie ginge es Ihnen, wenn sich Ihnen immer wieder einer in den Weg stellte? Wäre Superman nicht, würde ich diese Welt beherrschen.
Lex Luthor über seine Beziehung zu Superman (Quelle: DC Must-Have: All-Star Superman von Panini)
Statt verzweifelt nach einer Lösung für seinen Tod zu suchen, verbringt Superman die Zeit lieber mit seinen Freunden und seiner Familie. Obwohl die Action nicht im Mittelpunkt steht, ist es eine der wichtigsten Superman-Geschichten, denn sie zeigt, was er eigentlich symbolisiert.
Autoplay
Superman ist nach 87 Jahren immer noch ein toller Held
Was sagt MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes zu All-Star Superman? Panini hat uns den neuen Sammelband DC Must-Have All-Star Superman als redaktionelles Rezensionsexemplar zugeschickt. Auch wenn ich anfangs nicht wusste, was mich erwartet, war ich letzten Endes ziemlich begeistert.
All-Star Superman kann mit ikonischen Werken wie Der Tod von Superman mithalten. Aber eben aus ganz anderen Gründen. Superman ist wie ein Held aus griechischen Sagen, immerhin löst er im Verlauf der Story mehrere Aufgaben, die ihm präsentiert wurden. Während der Geschichte merkt man, dass sich die Welt an Superman gewöhnt hat. Er löst alle Probleme, doch noch weiß niemand, dass er bald sterben wird.
All-Star Superman funktioniert für mich vor allem auf 2 Ebenen: die Beziehungen zwischen Superman und den Charakteren und die Symbolik hinter dem Helden.
All-Star Superman zeigt viele Aspekte seines Lebens und der Figuren, die er getroffen hat. Es gibt romantische Szenen mit Lois Lane, die verdammt gut funktionierten und auch schöne Panels kreierten. Jimmy Olsen zeigt, dass auch Superman manchmal Freunde braucht, die alles opfern, um ihn zu retten.
Ganz besonders ist auch die Geschichte mit Luthor, denn die zeigt, warum er so ein fieser Schurke ist. Luthor hasst Superman, auch wenn er keine konkreten Gründe hat. Er würde alles dafür tun, ihn zu töten, auch wenn er damit die Todesstrafe riskiert.
Superman auf der anderen Seite kann ihn nicht hassen. Er rettet ihn sogar, wenn es sein muss. Das einzige Mal, dass er Wut gegen ihn verspürt, ist, nachdem Luthor sein eigenes Leben riskiert hat. Superman ist nicht einfach ein starker Held, er ist ein Symbol, nicht nur für das fiktive Metropolis, sondern auch für die Leser.
Ein Vorbild für alle
Was ist mit Symbolik gemeint? Das, was mich am meisten beeindruckt hat, war das Gefühl beim Lesen. Man fühlt mit Superman mit. Sei es seine Liebe, seine Trauer und am ehesten eben seine Menschlichkeit. In einer der besten Seiten des Comics rettet er ein einfaches Mädchen vor dem Tod und sagt zu ihr:
Es ist nie so schlimm, wie es scheint. Und du bist stärker, als du glaubst. Vertrau mir. Die Seite ist recht losgelöst vom Rest der Handlung, zeigt aber: Superman ist dann am besten, wenn er eben nicht gegen mächtige Aliens kämpft, sondern wenn er einfachen Leuten hilft.
Er ist nicht nur ein Symbol für die Bürger von Metropolis, er zeigt, wie jeder Mensch sein sollte. Er hilft immer bedingungslos und nutzt dafür all seine Kräfte. Doch er ist auch ein Mensch. Er verspürt Zweifel, Trauer und eben Liebe.
Kein Comic, den ich bisher von ihm gelesen habe, hat das so gut gezeigt. Superman ist das Symbol für Hoffnung. Dafür stehen das S auf seinem Logo und in seiner Schmalzlocke auf dem Cover. Und bei all den schwierigen Nachrichten, die uns die letzten Monate plagten, ist ein Held, der einfach nur Gutes tut, eine schöne Erfrischung.
Wie liest sich All-Star Superman? Auch wenn ich mich erst einmal an den Artstyle gewöhnen musste, entstand schnell ein schöner Lesefluss. Es gibt diverse Panels, die einem im Gedächtnis bleiben, und der rundlichere Artstyle passt perfekt zur emotionalen Geschichte.
Wie kann ich All-Star Superman lesen? Falls man Sammler ist oder einfach etwas nachholen möchte, ist der Hardcover-Sammelband von Panini, der seit dem 15.07.2025 erhältlich ist, eine gute Wahl. Er enthält All-Star Superman 1-12 und die Papier- und Druckqualität ist ziemlich gut.
Ansonsten gibt es auf gängigen Plattformen auch Taschenbuch-Varianten, die sind aber meist auf Englisch. Falls ihr die Einzelhefte haben wollt, sind die auch noch gut vorhanden und recht erschwinglich. Solltet ihr lieber digital lesen, gibt es auch englische Kindle-Varianten, zu denen ihr greifen könnt. Mehr zum Universum von Superman lest ihr hier: Ein Charakter im Universum von Superman benimmt sich wie Deadpool, bekommt die perfekte Fähigkeit für noch mehr Blödsinn
Der Beitrag Ein Schurke schaffte es, Superman zu erledigen, ohne ihn zu berühren – Doch ausgerechnet das ist eine seiner besten Geschichten erschien zuerst auf Mein-MMO.