Der DLC „Das Vermächtnis der Schmiede“ erscheint am 9. September 2025 für alle Versionen von Kingdom Come: Deliverance 2. MeinMMO-Redakteur Karsten Scholz konnte das neue Abenteuer bereits durchspielen und verrät ganz Spoiler-frei, was euch erwartet.
Wer meinen Test zu Kingdom Come: Deliverance 2 gelesen hat, der weiß: Das Rollenspiel von Warhorse hat sehr gute Chancen, mein Spiel des Jahres 2025 zu werden. Ich hatte mit Heinrich sogar so viel Spaß, dass ich mich seit ihrer Ankündigung auf die Story-DLCs des RPGs freue – normal können mich solche Inhaltspakete nur selten zurückholen, sobald ich ein Spiel erst einmal durchgespielt habe.
Einer dieser DLCs – „Das Vermächtnis der Schmiede“ – erscheint für Kingdom Come: Deliverance 2 am 9. September 2025 für PC, Xbox Series S|X, PS5 und PS5 Pro, und ich konnte die Story-Inhalte des Pakets bereits durchspielen.
Wer das ebenfalls tun möchte, braucht entweder die Gold- oder Sammler-Edition von Kingdom Come 2, den auf Steam aktuell 22,50 teuren Erweiterungspass oder den DLC als Einzelkauf (der genaue Preis von „Das Vermächtnis der Schmiede“ ist in den Stores aktuell noch nicht einsehbar; der vorherige DLC „Begegnungen mit dem Tod“ kostet ohne Rabatt 5,99 Euro).
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Zurück zu den Wurzeln
Im neuen DLC erwartet euch eine Reise in die Vergangenheit von Heinrich beziehungsweise seinem Ziehvater Martin. Der war bekanntlich Schmied und hatte in Kuttenberg seine Eisen-formenden Skills gelernt. Die einst berühmte Schmiede ist jedoch einem Brand zum Opfer gefallen. In den Ruinen lebt heute nur noch eine alte Frau mit dem Namen Magdalena.
Wenn ihr mit Heinrich die verfallene Schmiede im Südosten von Kuttenberg besucht, aktiviert ihr automatisch die erste Story-Sequenz des neuen DLCs. Im Gespräch mit Magdalena ergibt sich für euch eine spannende Option: die Schmiede, in der Heinrichs Vater sein Handwerk gelernt hat, wieder aufzubauen und ihren alten Glanz wiederherzustellen.
Dazu gehört es, dass ihr ein vergrabenes Projekt des alten Schmiedemeisters wieder ans Licht holt, von dem alle Menschen in Kuttenberg profitieren würden, das seinerzeit aber aufgrund von Verrat und Egoismus zum Scheitern verurteilt worden ist.
Hier seht ihr den Trailer zum neuen DLC:
Autoplay
Ran an den Schmiedehammer
All das könnt ihr jedoch nicht einfach so in die Tat umsetzen. Nur Mitglieder der hiesigen Handwerksgilde dürfen eine Schmiede in Kuttenberg führen. Außerdem braucht ihr Geld, einen hervorragenden Ruf als Schmied und Hilfe bei der Umsetzung des Projekts. Es gibt also viel zu tun!
Wer schon im Hauptspiel nicht gern geschmiedet hat, dürfte mit „Das Vermächtnis der Schmiede“ jedoch kaum Spaß haben. Sowohl beim Eignungstest der Gilde als auch beim täglichen Betrieb in eurer neuen Schmiede müsst ihr den Hammer schwingen, um Schwerter, Äxte und Hufeisen herzustellen.
Für diejenigen, die Kingdom Come noch nie gespielt haben: Das Schmieden ist mit einer Art Minispiel verknüpft, in der man verschiedene Arbeitsschritte abarbeitet und dabei unter anderem auf Schlagrhythmus, Hitze des zu formenden Objekts und Schlagposition achten muss.
Die Erfüllung der Kundenwünsche bringt euch nicht nur Geld ein, sondern steigert auch euer Ansehen in der Stadt. Gleiches gilt für die anderen neuen Aktivitäten, die mit dem DLC nach Kuttenberg kommen. Mal sollt ihr euren neuen Gildenkollegen dabei helfen, gestohlene Güter zurückzubringen. Oder es warten freundliche Duelle mit dem Schwert, im Faustkampf, beim Bogenschießen oder Würfeln auf euch.
Ihr könnt euren Ruf aber auch durch Spenden für die Kirche oder anstehende Turniere steigern, oder den bekannten Nasen aus dem Rattenloch bei manch einer Nacht-und-Nebel-Aktion zur Seite stehen. Jeden Tag steht euch dabei nur eine Auswahl von Aufgaben zur Verfügung, die morgens durchrotiert.
Übrigens konnte nicht nur Karsten den DLC spielen, auch Kollegin Jasmin hatte die Chance, in den neuen Inhalt reinzuschnuppern:
Ein mühsamer Grind, der sich lohnt
Es zahlt sich aus, Heinrichs Ansehen als Schmied in Kuttenberg in die Höhe zu treiben. Je höher euer Ansehen, desto mehr Möglichkeiten besitzt ihr, eure Schmiede sowie das zugehörige Grundstück zu renovieren und auszubauen.
Dem Haupthaus verpasst ihr so mit der Zeit ein Schindeldach, eine Kalkstein-Fassade, schmückende Trauben-Kletterpflanzen und ein einladendes Ladenschild. Weiter geht’s dann im Garten, mit steinernem Brunnen, Stall mit Kühen, einem gepflasterten Weg und einem Tor mit Eisenverzierung. Und auch eure Kammer braucht eine Komplettüberholung, mit schicken Möbeln und einem wärmenden Kachelofen.
Toll: Viele der Anschaffungen liefern euch handfeste Vorteile. Wer unter einem Kronleuchter Bücher wälzt, steigert die Lesequalität in der Kammer und gewinnt effizienter Schmiederuf. Bienenkörbe versorgen euch hingegen täglich mit Honig. Wer sich einen Alchemieanbau gönnt, kann im Eigenheim Tränke brauen.
Auf die Art aus der abgebrannten Ruine ein so gemütliches wie nützliches Zuhause für Heinrich aufzubauen, motiviert und befriedigt ungemein. Und es ist für Veteranen von Kingdom Come 2 eine tolle Möglichkeit, die im Laufe der Zeit angehäuften Reichtümer in ein schönes Nebenprojekt zu investieren. So eine Stallung mit Schweinekoben kostet schon mal 1.200 Geldstücke.
Eine Geschichte fürs Herz
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum sich das Steigern vom Ansehen lohnt! Nicht nur die Ausbaustufen des Eigenheims sind mit eurem Schmiedeansehen verknüpft, sondern auch andere Inhalte, darunter wichtige Meilensteine der neuen Geschichte. Ihr müsst teils einige Tage lang die neuen Aktivitäten grinden, um euer Ansehen hoch genug zu bringen, damit die Story weitergeht.
Das soll verhindern, dass ihr in kürzester Zeit bereits alles gesehen habt. Bei mir sorgte diese künstliche Hürde jedoch dafür, dass ich mich an zwei Stellen ziemlich ausgebremst gefühlt habe. Da half es auch nicht, dass sich viele der neuen Aufgaben recht generisch (und damit nach Arbeit) anfühlen.
Kein Wunder: Die meisten Aktivitäten der Schmiedekarriere werden prozedural generiert. Nur hinter ein paar wenigen der Nebenquests stehen Geschichten, die der Rede wert sind und gut unterhalten. Die klaren Highlights sind aber die Abschnitte der Hauptgeschichte des DLCs.
In diesen erfahren wir nicht nur mehr über Heinrichs Vater, sondern auch über andere Bewohner Kuttenbergs, die Berührungspunkte mit der Schmiede hatten und denen das Leben im Laufe der Jahre nicht allzu gut mitgespielt hat. Einige dieser gebrochenen Persönlichkeiten finden durch Heinrich eine erfüllende Aufgabe, eine Chance auf Wiedergutmachung oder ein neues Zuhause.
Alle Handlungsfäden laufen dann nach einigen Stunden in einem Gute-Laune-Ende zusammen, wenn das Großprojekt für Kuttenberg schließlich erfolgreich abgeschlossen ist und sich alle Helfer im Applaus der Stadtbewohner sonnen können. Klingt vielleicht kitschig, ist aber ein herzerwärmend schöner Moment, wenn man bedenkt, was viele der Figuren durchgemacht haben.
Was bringt der DLC noch?
Abseits der neuen Inhalte rund um die Schmiedekarriere landen vor allem technische Verbesserungen in Kingdom Come 2:
ein neuer HDR-Modus für entsprechende Monitore
ein adaptives HUD-System, mit dem ihr dynamisch bestimmte Interface-Elemente ausblenden könnt
ein erweiterter Fotomodus mit noch mehr Optionen
Unterstützung von Intel XeSS, eine neue Upscaling-Technologie, die ähnlich wie Nvidias DLSS-SR funktioniert, aber vor allem Intel-GPUs voll ausreizt
Lohnt sich „Das Vermächtnis der Schmiede“?
Auch wenn ich mich über das Ausbremsen in der neuen DLC-Story zeitweise geärgert habe und die teils ziemlich generischen Schmiedeaktivitäten etwas mühsam fand, hatte ich doch einige Stunden Spaß mit dem neuen Abenteuer von Heinrich.
Kingdom Come 2 ist halt einfach ein tolles Rollenspiel, und der DLC berührt trotz des Fokus aufs Schmiedehandwerk viele ganz unterschiedliche Bereiche wie das Kämpfen, Würfeln, Bogenschießen, Rätsel, Faustkämpfe, Einbrüche und mehr.
Zudem bekommt ihr zumindest bei den Hauptquests sowie ausgewählten Nebenaufgaben mit all den Stärken in Berührung, die schon die Geschichten des Hauptspiels so unterhaltsam gemacht haben: erinnerungswürdige Figuren, launige Situationskomik und gut geschriebene sowie eingesprochene Dialoge. Wer all das schon beim Hauptspiel toll fand und keine Allergie gegen Schmiedearbeit hat, schlägt zu!
Im 4. Quartal wird es übrigens noch ein weiteres Mal spannend, denn dann erscheint der vielleicht spannendste DLC für Kingdom Come 2. Es geht ins Kloster – Veteranen vom ersten Teil der Rollenspielreihe wissen, was das bedeuten könnte! Mehr Details dazu erfahrt ihr hier: Kingdom Come Deliverance 2: Roadmap kündigt neue Kloster-Quest an
Der Beitrag Mein Spiel des Jahres bekommt einen DLC fürs Herz, der sich zeitweise nach echter Arbeit anfühlt – aber das passt wie Hammer auf Amboss erschien zuerst auf Mein-MMO.