Against the Storm – im Test (Xbox Series X)

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Spiel:Against the StormPublisher:Hooded HorseDeveloper:Eremite GamesGenre:StrategieGetestet für:XSXErhältlich für:PS4, PS5, Switch, XOne, XSXUSK:12Erschienen in:8 / 2025

Bizarre Genre-Kombinationen haben wir schon einige erlebt. Dass jemand eine Städtebau-Simulation mit einem Roguelite verschmelzen lässt, ist dann aber doch eher ungewöhnlich. Umso erfreuter waren wir, wie gut der Mix von Eremite Games aus dem polnischen Breslau dieses Wagnis umsetzt. Thematischer Aufhänger von Against the Storm ist ein sogenannter ”Peststurm”, der eine Fantasy-Welt heimsucht und nichts bringt außer Zerstörung. Vergleichsweise sicher sind die Bewohner der Welt lediglich in der Schwelenden Stadt, die von der Verbrannten Königin mit eiserner Hand regiert wird. Als Vizekönig erhaltet Ihr zu Spielbeginn den Auftrag, das stark bewaldete, von mysteriösen, vernebelten Lichtungen gespickte Umland nach wertvollen Ressourcen sowie Hinweisen zu durchsuchen, um die Schwelende Stadt erneut aufzubauen und den verheerenden Peststurm zu stoppen.

Letzteres gelingt allerdings nur, wenn Ihr nacheinander zahlreiche Siedlungen in Richtung bestimmter Knotenpunkte auf der Weltkarte baut. Das Knifflige dabei: Ihr errichtet jede Kolonie auf einer zufallsgenerierten ­Karte mit wechselnden Ereignissen, Gegnern, Rohstoffquellen und Wetterbedingungen. Vor allem der immer wieder einsetzende Regen macht Euren Untertanen das Leben dabei schwer und bedroht – Frostpunk lässt grüßen – das Wärme spendende Feuer im Zentrum der Siedlung. Nicht aus dem Blick verlieren solltet Ihr zudem die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse Eurer Bewohner, die vier verschiedenen Start­gattungen angehören. So haben die in Landwirtschaft und Brauwesen erfahrenen Menschen zum Beispiel eine Vorliebe für Kekse, Fischgerichte und Bier sowie den Wunsch nach Religion und Sauberkeit. Die in Holzverarbeitung, Handwerk und Bergbau glänzenden Biber lieben dagegen Trockenfleisch, Pies und ebenfalls Bier, während sie sich gleichzeitig nach Bildung und Luxus sehnen. Befriedigen müsst Ihr darüber ­hinaus die wechselnden Launen der Verbrannten Königin. Haltet Ihr ihre Vorgaben nicht ein, wächst ein roter Unzufriedenheitsbalken. Wird die Leiste komplett gefüllt, verliert die Königin die Geduld mit Euch und das Level gilt als gescheitert. Typisch Roguelite: Das Anlegen manueller Savegames ist nicht vorgesehen, das Spiel speichert automatisch – auch wenn Ihr mal versagt habt. Damit es trotzdem motivierend bleibt, winken nach jedem Siedlungs-Run neue, permanente Belohnungen in Form weiterer Gebäude, Upgrades etc., die Euer Handlungsspektrum kontinuierlich erweitern und Euch dem Ziel wieder einen kleinen Schritt näherbringen. Grafisch reißt Against the Storm im Vergleich zu Optik-Schwergewichten wie Anno 117 keine Bäume aus, ist aber musikalisch umso atmosphärischer vertont, gelungen übersetzt und in puncto Schwierigkeitsgrad hervorragend ausbalanciert.

Meinung

Sönke Siemens meint: Schon die Tatsache, dass von mehr als 28.600 Steam-Bewertungen der PC-Fassung 95% äußerst positiv sind, hat mich als Städtebau-Fan der ersten Stunde auf diesen Test neugierig gemacht. Und die Entwickler enttäuschen auch auf Konsole nicht! Die Pad-Steuerung klappt nach einiger Zeit wie am Schnürchen, die zentrale Motivationsschleife fesselt und die einzelnen Partien sind mit einer Spielzeit von 60 bis 90 Minuten ideal für zwischendurch. Mit dem kostenpflichtigen ”Keepers of the Stone”-DLC, der unter anderem noch zwei frische Biome, neue Gebäude sowie die auf Steinmetzarbeiten spezialisierten Frösche einführt, haben die Polen zudem eine wirklich gelungene Erweiterung geschaffen, die die 40- bis 50-stündige Kern-Kampagne um zusätzliche 10 Stunden bereichert. Gespannt sein darf man auch auf den bereits angekündigten Gratis-DLC, der Fledermäuse als weitere Spezies bringt. Ein Indie-Juwel, das klar ein Must-have verdient hat!

Wertung

mischt gelungenen mehrere Genres
6 Biome, Hunderte Modifikatoren
verpackte Fassung enthält den DLC

Faszinierender Städtebau-­Roguelite-Mix mit jeder Menge Spieltiefe, hervorragendem Flow und gelungener Pad-Steuerung – lohnt sich!

Singleplayer89MultiplayerGrafikSound

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