Die wohl härteste Geduldsprobe in World of Warcraft wurde nun geschafft. Ein Spieler ist Stufe 60 – und das nackt. Nur mit Fäusten hat er die Reise überstanden.
World of Warcraft Classic ist kein schweres Spiel. Das haben inzwischen auch die Letzten begriffen. Das ändert sich jedoch drastisch, wenn man versucht, das Spiel im „Hardcore“-Modus zu spielen, wo jeder Charakter nur ein Leben hat und danach unspielbar wird.
Doch manchen ist selbst das noch nicht genug Herausforderung. Ein Krieger wollte offenbar die maximale Dosis Schmerz und hat nun das schier unglaubliche geschafft: Er hat Level 60 ohne fremde Hilfe erreicht. Ohne Waffen. Nackt.
Damit ist „Onepunchwarr“ für viele WoW-Fans zu einer (über)lebenden Legende geworden.
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Was waren die Regeln? Die Regeln für diese besondere Herausforderung waren die folgenden:
Es darf keine Rüstung getragen werden, einschließlich Schmuckstücken oder Ringen.
Es darf keine Waffe verwendet werden. Nur unbewaffnete Angriffe, also der Faustkampf, ist erlaubt.
Alle Inhalte müssen ohne eine Gruppe gespielt werden.
Alle Gegenstände müssen selbst beschafft werden – also hergestellt oder gefarmt.
Handel mit anderen Spielern ist verboten.
Wenn man sich die Zeiten anschaut, die der Krieger auf den einzelnen Stufen verbracht hat, kann man bereits erahnen, wie monoton das Ganze gewesen sein muss. Zwischen den einzelnen Stufenaufstiegen liegen auf 10 oder noch mehr Stunden, in denen Onepunchwarr ohne Unterlass die immer gleichen Feinde bezwungen hat – und immer nur einen gleichzeitig, denn zwei davon hätten rasch zu einem Tod und damit zum Scheitern der Challenge führen können.
In seinem neuesten Video erklärt der Spieler, welche Schwierigkeiten es auf dem Weg gab und wo er gefarmt und gegrindet hat:
Besonders anstrengend empfand er es, die Konzentration zu behalten. Denn nachdem man 4 oder 5 Stunden im gleichen Gebiet farmt und dabei kompletter Monotonie ausgesetzt ist, passieren einfach Fehler. Kleine Fehler kann man noch korrigieren, doch jeder größere Fehlpull kann der Letzte sein.
Auch nervig wurden zunehmend andere Spieler, die ihn absichtlich stören wollten, indem sie ihm etwa die Mobs „wegtaggten“ – also die Feinde schnell angriffen, bevor Onepunchwarr eine Attacke landen konnte. Gerade bei schweren „Named“-Gegnern hat das oft mehrere Minuten Planung ruiniert.
Wie lange hat das Ganze gedauert? Insgesamt hat das Leveln ganze 15 Tage und 3 Stunden Spielzeit in Anspruch genommen, verteilt über 9 Monate. Während einige Level innerhalb weniger Stunden bewältigt wurden, dauerten die späteren Stufenaufstiege auch mal 10 oder 15 Stunden. Wenn man nun bedenkt, dass er oft 3 Level am gleichen Ort gegrindet hat, dürfte klar sein, dass Onepunchwarr bestimmte Feinde in seinem Leben nun nie wieder sehen will.
Community feiert ihren Helden: In der Community von WoW Classic ist der Onepunchwarr bereits ein kleiner Held. Er bekommt viel Lob dafür, dass er das Ganze bis zum Ende durchgezogen hat. Ein paar skeptische Kommentare gibt es zwar auch, ob denn das Ganze wirklich Spaß bringen kann, doch die überwiegende Mehrheit ist positiv. Einige Auszüge daraus:
„Holy Hell, jeder Mob ist grün und bringt dich trotzdem auf 20 % HP runter, die ganze Zeit so zu spielen muss extrem zehrend sein.“ – Wisniaksiadz
„Ich respektiere den Erfolg, aber das muss doch so arschlangweilig gewesen sein.“ – G00SFRABA
„Jetzt, wo du das erledigt hast, wie wirst du mit deiner neu gewonnenen Freizeit umgehen? Schaust du Farbe beim Trocknen zu? Soweit ich weiß, soll es auch sehr fesselnd sein, die alle Fasern der Kleidung zu zählen.“ – Bio-Grad
Schon vor Onepunchwarr wurden manche Spieler in World of Warcraft zu lebenden Legenden. Ebenfalls bekannt ist der Pandaren, der noch heute neutral ist und trotzdem das Maximallevel erreicht hat. Er hat die Start-Insel der Pandaren niemals verlassen und levelt dort über das Farmen von Kräutern und Erzen: Doubleagent.
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