Nach 10.000 Stunden in Spielen wie LoL zieht mich ausgerechnet ein neues Dragon-Ball-MOBA auf Steam in seinen Bann

MOBAs wie League of Legends, DotA 2 oder Deadlock zählen für MeinMMO-Autor Nico Scheibel zu den besten Spielen überhaupt. Jetzt gibt es ein neues Spiel auf Steam, was sein geliebtes Genre mit Dragon Ball verbindet und ihn direkt in den Bann gezogen hat.

Nach fast 13 Jahren und über 10.000 Stunden im MOBA-Genre, war ich skeptisch, ob ich von einem neuen MOBA gefesselt werden kann, oder dieses neue Dragon-Ball-Spiel lediglich ein kleiner Fischkutter neben den Luxusdampfern wie LoL oder DotA 2 bleibt. Doch zuerst die harten Fakten:

Um welches Spiel geht es? Dragon Ball Gekishin Squadra ist ein kostenloses 4vs4-MOBA und wurde am 10. September 2025 auf Steam veröffentlicht. Neben dem PC ist es außerdem für PlayStation, Switch und auf dem Smartphone (iOS, Android) verfügbar.

Als einer von 22 Charakteren aus Dragon Ball kämpft ihr in einer Arena mit zwei Lanes. Während des Matches müsst ihr gegen NPC-Gegner sowie besondere Bosse kämpfen und eure vier Feinde schließlich besiegen, um den titelgebenden Dragon Ball zu erreichen und einzusammeln.

Hier seht ihr den Trailer zu Dragon Ball Gekishin Squadra:

Finde alle sieben Dragon Ball und deine Wünsche werden wahr, aber zuerst wartest du auf ein kleines Monster

Wie jedes neues Spiel startete ich mit dem Tutorial. Nach dem Vertrautwerden mit der Steuerung, wie das Laufen mit WASD, welches LoL gerade auf ihren Testservern ausprobiert, oder dem angreifen mit Linksklick, wurden mir die ersten Grundmechaniken des Spiels beigebracht. Wo sind die Türme? Wie zerstöre ich sie? Was gibt es auf der Karte zu beachten? Das alles erklärt das Spiel schnell und ich konnte direkt in eine Übungsrunde starten.

Dragon Ball Gekishin Squadra setzt auf eine typische Rollenverteilung von DPS (Schaden), Tank (Verteidiger) und Support (Unterstützer). Zum Anfang besitzt jede Rolle einen Helden, den ihr in eurer Sammlung willkommen heißen dürft. Zudem gibt es einige kostenlose Charaktere, welche ihr spielen könnt, ohne sie zu besitzen. Weitere Charaktere werden über die sogenannte „Sternesammlung“ freigeschaltet, welche ihr aufleveln könnt, indem eure Helden verbessert werden.

In der ersten Runde angekommen, ging es fast sofort los. Das Team bestehend aus vier Spielern teilt sich mit je zwei Charakteren auf die obere und untere Lane auf. Auf dem Weg zur Sammelstelle für verrückte Helden, die sich gerne prügeln möchten, befinden sich einige NPC-Monster, um im Level aufzusteigen. An zwei Türmen (Götter der Zerstörung) vorbeigelaufen, treffe ich mit meinem Teammate auf unsere Gegner der Lane und der erste Kampf startete, um den besonderen NPC zu besiegen und einen Vorteil zu erhalten.

Der Anfang einer Runde und das erste Gefecht gegen die Lane-Gegner

Da merkte ich schon, dass sich Dragon Ball im Gegensatz zu anderen bekannten MOBAs leicht unterschiedlich spielt. Der größte Punkt, der mir sofort auffiel: Es gibt keine Minions, die von der Base aus auf die Lane laufen und als Kanonenfutter herhalten müssen. Somit gibt es keine Möglichkeit, die Lane traditionell zu pushen.

Das heißt, ihr müsst auf einen kleinen Helfer (Zen-Oh) warten, der in Intervallen über die Lane zum nächsten Turm fliegt. Dieser Helfer kann nicht angegriffen oder aufgehalten werden. Ist Zen-Oh angekommen, startet ein Zeitfenster, bei dem der Turm gepusht werden kann. Verschiedene besondere Techniken (Fähigkeiten), die während des Zeitfensters verfügbar sind, machen mehr oder weniger Schaden an den Türmen und zerstören sie.

Habt ihr alle Türme zerstört, könnt ihr Richtung Dragon Ball gehen, ihn nach einer letzten Hürde berühren und somit das Spiel gewinnen.

Majin-Boo ergattert den Dragon Ball und gewinnt die Runde

Eine schöne Lernkurve ohne hunderte Items

In Dragon Ball Gekishin Squadra wird auf ein Item-System verzichtet. Das heißt, was in anderen MOBAs eines der größten Spielelemente ist, fällt hier weg. Doch das ist keineswegs schlecht und hilft Veteranen, sich schnell ins Spiel einzufinden. Neulinge hingegen werden nicht allzu sehr verschreckt und können sich erstmal auf ihren Helden konzentrieren, ohne gleich von hunderten verschiedenen Items überfordert zu werden.

Jeder Charakter hat verschiedene Techniken und diese können nach eigenem Bedarf oder vom Spiel automatisch aufgewertet und verbessert werden. Alle Helden, die ich bisher gespielt habe, fühlen sich einzigartig an und hatten schöne und herausfordernde Spielstile.

Piccolo ist etwa ein typischer DPS und kämpft am liebsten mit genügend Reichweite zum Feind. Einige seiner Angriffe richten mit mehr Distanz zum Gegner ordentlich Schaden an, dafür ist er ein leichtes Ziel für Charaktere, die im Nahkampf glänzen. Das hört sich im ersten Moment sehr normal und einfach an, jedoch besitzt Piccolo eine Technik, mit der er sich an eine Wand heranziehen kann, um Gegner zu verfolgen oder ihnen zu entkommen.

Ultimate-Animation von Piccolo

Durch solche Mechaniken haben die verschiedenen Charaktere eine gewisse Spieltiefe und eine gute Lernkurve, bei der ich ein Item-System nicht vermisst habe.

Obwohl es keine Items gibt, hat das Spiel eine Möglichkeit seine Helden anzupassen, wenn auch nur leicht. Mit den Götterkombo-Karten, die ihr während einer Runde erhaltet, könnt ihr kleinere Zusatzeffekte nutzen. Zum Beispiel richtet der erste Angriff nach dem universellen Ausweichschritt mehr Schaden an oder ihr erhaltet Lebensregeneration, nachdem ihr Schläge eingesteckt habt und unter einen gewissen Wert fallt.

Gleiche Arena mit unterschiedlichen Effekten

Jede Runde von Dragon Ball Gekishin Squadra wird in derselben Arena gespielt. Jeweils links und rechts gibt es die „Basis“, in der ein Dragon Ball wartet von euch berührt zu werden. Zwischen den beiden Basen liegen zwei Lanes, auf denen jeweils zwei Götter der Zerstörung (Türme) stehen. Außerhalb der Lanes gibt es kleine Kampfplätze, bei denen größere Bosse spawnen und beim Besiegen unterschiedliche Buffs geben.

Eine der interessantesten und spaßigsten Ideen von dem MOBA ist die Götterhand-Funktion. Vor jeder Partie werden zufällig zwei von ihnen ausgewählt und bringen kleinere Zusatzregeln ins Spiel, wodurch jede Runde, trotz gleicher Arena, anders ist. So können beispielsweise besiegte Gegner explodieren, welche andere Feinde wegschleudern oder die Götter der Zerstörung spawnen Büsche zum Verstecken.

Übersicht der Götterhand und die Minimap

Kleine Cutscenes im Multiplayer-Game? Was soll das denn?

Eine weitere Funktion des Spiels sind kleine Cutscenes (nur sehr wenige Sekunden), die zu bestimmten Momenten im Kampf spielen. Zuerst empfand ich diese als störend, jedoch stellte sich heraus, dass sie nicht nur für das Anime-Main-Character-Feeling sind, sondern eine weitere Mechanik ist. Solltet ihr einen Todesstoß ausführen, so wird das mit einer kleinen coolen „Finisher“-Sequenz gezeigt und gewährt euch einen Bewegungstempobonus.

Genau wie den Todesstoß gibt es den Schubangriff. Bewegen sich zwei Charaktere mit Höchstgeschwindigkeit aufeinander zu, so kann der erste Angreifer den Schubangriff ausführen. Auch hier wird eine kleine Sequenz gezeigt und der Gegner fängt danach an zu taumeln und die eigene Abklingzeit von Techniken reduziert sich. In den Sequenzen erhält man totale Immunität, um nicht währenddessen von Gegnern besiegt zu werden. Nach der Information, dass diese Sequenzen einen Bonus geben, fand ich sie richtig cool und hatte Spaß daran, sie auszulösen.

Son Goku führt einen Schubangriff aus

Ein schönes MOBA für Anfänger und Veteranen

Dragon Ball Gekishin Squadra hat zwar nicht die extreme Spieltiefe wie andere MOBAs, allerdings gibt es genug Mechaniken und Gameplay-Elemente, die auch einen lang eingesessenen Spieler fesseln können. Neulinge des Genres bekommen ein schönes MOBA, das nicht allzu komplex und schnell zu lernen, aber schwer zu meistern ist.

Auch Fans von Dragon Ball werden nicht enttäuscht. Es gibt eine ausreichende Auswahl an verschiedenen ikonischen Charakteren und die Optik bringt ein richtiges Dragon-Ball-Feeling rüber. Die kleinen Zwischensequenzen, wenn die Runde startet oder ihr mit eurem Teammate den Todesstoß gemeinsam ausführt, sind schön anzusehen und machen ordentlich Spaß.

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Neben Dragon Ball Gekishin Squadra gibt es noch eine Menge anderer Spiele aus dem Dragon-Ball-Universum. Das Kampfspiel Dragon Ball Z: Budokai 3 ist schon etwas älter, allerdings finden sich dort in den Reihen der Zuschauer einige Charaktere aus anderen Franchisen, die dort eigentlich nicht reingehören: In einem Spiel von Dragon Ball tauchen Naruto, Ruffy und andere Anime-Charaktere auf, feuern euch beim Kämpfen an

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