Einen Mutanten aus Marvel habe ich immer unterschätzt, doch durch eine neue Geschichte habe ich sie lieben gelernt

Wenn man an die X-Men aus dem Marvel-Universum denkt, dann denken viele sofort an Wolverine, Professor X oder Cyclopse. Doch auch andere Mutanten verdienen Aufmerksamkeit. Das zeigt eine mächtige Göttin, die MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes überzeugt hat.

Um wen geht es? Wer nur die X-Men-Filme von 20th Century Fox gesehen hat, der kennt die Heldin Storm, die dort von Halle Berry gespielt wurde. Dort war sie nur eine Nebenfigur, und ich habe sie jahrelang unterschätzt. Viel cooler fand ich schon als Kind immer Wolverine, Magneto oder Cyclopse.

Storm war für mich immer ein unscheinbarer Nebencharakter. Sie hatte coole Kräfte, immerhin konnte sie das Wetter manipulieren, doch wirklich wahrgenommen habe ich sie nur in Kampfspielen wie Marvel vs. Capcom 2. Das lag aber hauptsächlich an ihren Moves.

Der neue Comic Storm – Im Sturm des Todes hat mich aber eines Besseren belehrt. Die Mutantin gehört jetzt zu meinen liebsten Marvel-Figuren, weil sie alles vereint, was ich an den X-Men liebe.

Auch in der Zeichentrickserie hat sie tolle Momente:

Eine Göttin im Marvel-Universum

Was ist das für ein Comic? Am 12.08.2025 erschien der erste Band von Storm mit dem Untertitel Der Sturm des Todes bei Panini. Dabei werden die ersten 5 Hefte von Storm aus 2024 zusammengefasst, die von Murewa Ayodele geschrieben und von Lucas Werneck gezeichnet wurden. Panini hat uns ein redaktionelles Rezensionsexemplar des neuen Sammelbands zugeschickt.

Als ich gesehen habe, dass Storm einen Sammelband bekommt, war mein Interesse direkt geweckt. Ihre Folge in der Zeichentrickserie gefiel mir gut, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine Solo-Serie für die Heldin aussieht. Doch ich war auf jeder Seite gefesselt.

Worum geht es in dem Comic? Die Reihe zeigt Storms Rolle nach der langen Krakoa-Saga der X-Men. Krakoa war eine Insel nur für Mutanten, die aus ihnen eine Supermacht gemacht hat. Mittlerweile ist Storm ein Mitglied der Avengers und ein wichtiges Aushängeschild für Mutanten.

Nach der Rettung eines Kindes vor seinen eigenen Kräften stirbt Storm langsam. Um ihren Tod zu verhindern, trifft sie Mr. Voodoo, der sie zwar rettet, aber nur unter einer Bedingung. Sie muss sieben Tage aushalten, ohne ihre Kräfte einzusetzen.

Während sie bei ihren alten X-Men-Freunden wartet, erscheint ein neues Problem: Der mächtige Dr. Doom, der jetzt der Sorcerer Supreme (die Rolle von Dr. Strange) ist, will ein Treffen, um über die Zukunft der Mutanten zu sprechen. Doch Dr. Doom ist kein netter Diplomat.

Schon der erste Band zeigt: Storm hat alles, was eine gute Heldin und Mutantin braucht, und auch ihre göttliche Seite wird hervorgehoben.

Das Cover von Storm – Im Sturm des Todes

Die X-Men sind einfach die beste Gruppe von Marvel

Was macht die Geschichte so gut? Zum einen beginnt es direkt mit einem Dilemma, das die Mutanten-Probleme gut einfängt. Ein junger Mutant erweckt seine Kräfte, doch tötet damit viele Menschen. Storm steht vor der Frage, ob sie das veröffentlichen wird. Tut sie es nicht, wird die Schuld auf Unschuldige geschoben; tut sie es, stehen Mutanten wieder schlecht im Rampenlicht.

Das sieht man aus der Sicht einer Person, die bei den Avengers ist, also zu den großen Helden der Welt gehört. Die Mutanten im Marvel-Universum waren schon immer eine Analogie zur echten Welt, und das sieht man auch an einem späteren Beispiel: Storm rettet eine Schiffscrew, doch als sie verletzt auf dem Schiff liegt, wollen sie sie loswerden. Sie haben zu viel Angst, dass sie alles zerstört.

Man fühlt mit Storm mit und versteht aus dieser sehr persönlichen Ebene das Dilemma, in dem Storm steckt. Sie ist nicht nur eine Heldin, sie repräsentiert eine ganze Bevölkerungsgruppe. Hierbei sind die X-Men ein ziemlich guter Kontrast. Dort fühlt sich nicht nur Storm wohl. Beim Lesen fiel der Druck ab und es entsteht eine freundschaftliche Atmosphäre, die im Lesefluss eine nette Abwechslung ist.

Man sieht mehrfach, wie sie mit der Götterwelt interagiert, und das gibt ihr eine mystische Ebene, die perfekt zu ihren Fähigkeiten (Wettermanipulation) passt. Sie wird als Avatar einer Geisterwelt gezeigt, und dadurch hatte ich beim Lesen ein mystisches Element, das sonst in Superheldengeschichten fehlt.

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Stark gezeichnet, vor allem die Hintergründe

Wie ist Storm – Im Sturm des Todes gezeichnet? Insgesamt wird Storm gut in Szene gesetzt, ihre göttliche Ebene wird hervorgehoben und sie wird elegant gezeichnet. In jedem ihrer Panels hat sie eine gewisse Präsenz und viele, vor allem die größeren Panels, sind dabei echt schön, auch wie mit Wettereffekten gearbeitet wird.

Manchmal hätte ich mir bei den mystischen Szenen etwas mehr Mut zur Surrealität gewünscht, aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau. Auch die Kampfszenen sind spannend inszeniert, insbesondere durch die Hintergründe und Wettereffekte.

Der Comic endet mit einem schönen Finale, auch wenn ein größerer Story-Plot mich skeptisch werden lässt, dass man, comictypisch, etwas zu Großes erzählen möchte. Für X-Men-Fans und Leute, die eine starke Darstellung einer Marvel-Göttin sehen wollen, ist der erste Sammelband von Storm aber eine ziemlich gute Geschichte.

Wie kann ich Storm aus 2024 lesen? Der neue Band von Panini (Im Sturm des Todes) ist wohl der beste Einstieg. Es hilft zwar, Informationen zur Krakoa-Saga zu haben, durch den Fokus auf Storm ist das aber für die Geschichte nicht essenziell. Falls ihr danach weiterlesen, aber nicht auf einen neuen Sammelband warten wollt, gibt es auf Englisch auch die Einzelhefte. Die gibt es für Kindle digital oder man importiert sie aus dem Ausland. Eine weitere Comicempfehlung findet ihr hier: Ein Schurke schaffte es, Superman zu erledigen, ohne ihn zu berühren – Doch ausgerechnet das ist eine seiner besten Geschichten

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