Manche Schauspieler nehmen viel Arbeit in Kauf, um ihre Figuren auf der Leinwand zum Leben zu erwecken. Im Fall eines Films auf Netflix hat der Hauptdarsteller für eine einzige Szene gleich mehrere Jahre lang trainiert.
Um welchen Schauspieler geht es? Bradley Cooper ist Schauspieler, aber auch Regisseur. In beiden Funktionen war er am Film Maestro aus dem Jahr 2023 beteiligt. Darin geht es um den berühmten Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein, der zwischen 1918 und 1990 lebte und sich in dieser Zeit einen hervorragenden Ruf erarbeitete.
Neben seiner Arbeit als Dirigent komponierte er zahlreiche Musikstücke, darunter bekannte Musicals wie etwa West Side Story. Der Film Maestro zeigt einen Ausschnitt aus Bernsteins Leben und erzählt viel von der Beziehung des Dirigenten zu seiner Frau.
Bradley Cooper führte selbst Regie und spielte die Hauptrolle. Das allein wäre schon eine große Herausforderung, doch Cooper zeigte sich ehrgeizig und wollte wirklich alles perfekt machen. Das führte zu einer Szene, die mit jahrelanger Vorbereitung verbunden war.
Autoplay
Jede Bewegung muss sitzen
Um welche Szene geht es? Einer der Höhepunkt des Films ist eine Sequenz, die in der Kathedrale von Ely in Großbritannien spielt. Dort dirigierte der echte Bernstein im Jahr 1973 ein aufwändiges Konzert mit dem London Symphony Orchestra. Gespielt wurde die 2. Symphonie von Mahler.
Bradley Cooper war es bei seinem Film wichtig, diesen Moment detailgetreu nachzustellen. Die Szene dauert im fertigen Streifen sechs Minuten und 21 Sekunden. Darin ist zu sehen, wie Cooper als Bernstein das Orchester dirigiert. Und zwar mit voller Hingabe.
Er scheint völlig in die Musik vertieft und vergisst alles um sich herum. Cooper dirigiert mit ausladenden Gesten und wirkt hoch konzentriert. Im Interview mit Indiewire erzählte der Schauspieler von seiner Arbeit an der Szene:
„Diese Szene hat mir solche Sorgen bereitet, weil wir sie live gedreht haben. Das war das London Symphony Orchestra. Ich wurde live aufgenommen und musste sie dirigieren. Und ich habe sechs Jahre lang gelernt, wie man sechs Minuten und 21 Sekunden Musik dirigiert.“
Bradley Cooper
Cooper sah sich lange vor den Dreharbeiten eine Aufnahme der originalen Aufführung an und konnte so jede noch so kleine Bewegung des echten Leonard Bernstein studieren. Dass so ein Vorhaben viel Zeit kostet, ist klar. Sechs Jahre sind aber dennoch eine beeindruckende Zahl, und nicht viele Schauspieler geben sich einer Rolle so sehr hin. Regisseure sind hingegen oftmals regelrecht besessen von einer Szene, wie etwa Kubrick bei The Shining.
Dass Cooper ein echtes, professionelles Orchester dirigieren musste, ist nicht ohne, und erklärt, was für ein Druck dabei auf ihn lastete. Falls ihr Interesse daran habt, könnt ihr euch hier einen Vergleich des echten und gespielten Bernstein ansehen:
Hat sich das lange Training gelohnt? Ob einem die Darstellung eines Schauspielers gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Wer sich Maestro ansieht, wird jedoch bald vergessen, dass es sich hier um Bradley Cooper handelt. Dafür sind das Make-up und die schauspielerische Leistung einfach zu gut.
Hollywood belohnte den großen Einsatz dann sogar mit einer Oscar-Nominierung. Bradley Cooper war auch für zahlreiche andere Preise nominiert, unter anderem auch für seine Arbeit am Drehbuch und die Regie. Habt ihr den Film gesehen und findet, der Aufwand hat sich bezahlt gemacht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Zu den erfolgreichsten Filmen auf dem Streamingdienst gehört Maestro leider nicht: Die 10 meistgesehenen Filme aller Zeiten auf Netflix im Ranking
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