Ein Spieler bekommt einen Ziegelstein anstatt einer Grafikkarte. In Zukunft soll es solche Fälle deutlich seltener geben. Zumindest will Amazon eine umstrittene Praxis, das „Commingling”-Programm, jetzt einstellen.
Was ist dem Spieler passiert? Ein Spieler berichtet auf Reddit, dass er sich eine neue RTX 5080 auf Amazon bestellt hat. Für die Grafikkarte zahlt ihr in Deutschland mindestens 1.000 Euro (via Geizhals.de). Auf Reddit postete er einen Screenshot, wo man die geöffnete Verpackung sehen kann.
In der Verpackung befindet sich jedoch keine teure Grafikkarte, sondern stattdessen ein (teurer) Ziegelstein. Der Spieler hofft jetzt darauf, dass Amazon ihm den Scam erstatte und ihm zumindest sein Geld wiedergebe. Wie der Stein in die Verpackung gekommen ist, lässt sich nicht einwandfrei belegen. Nutzer vermuten, dass es sowohl ein Amazon-Mitarbeiter als auch ein anderer Käufer gewesen sein könnte, der die Ware für die Retoure ausgetauscht hat.
Amazon will zumindest jetzt eine umstrittene Praxis beenden, das sogenannte „Commingling”-Programm. Jahrelang kritisierten Käufer und Verkäufer Amazon deswegen.
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Amazon ändert umstrittene Praxis, um Produkte rückverfolgbar zu machen
Was ändert sich bald bei Amazon? Amazon stellt sein langjähriges „Commingling”-Programm ein. Das erklärte die Firma auf der jährlichen Verkäuferkonferenz in Seattle (via modernretail.co).
Hinter „Commingling” stand eine Praxis, die immer unter Verkäufern als umstritten galt: Amazon fasste bisher identische Artikel verschiedener Verkäufer unter einem Barcode zusammen. Amazon argumentierte mit schnellerem Versand und weniger Platzverbrauch im Lagerhaus. Durch die Praxis ließen sich jedoch einzelne Produkte nicht mehr einwandfrei nachverfolgen, da alle den gleichen Barcode getragen haben.
Jahrelang beklagten sich Firmen darüber, dass es durch das „Commingling“ schwierig gewesen sei, Probleme auf bestimmte Verkäufer oder Käufer zurückzuführen. Denn sie warfen Amazon vor, dass ihr Ruf Schaden nehme, wenn Kunden Fälschungen erhalten würden und Amazon nicht genug dagegen täte, um den Verkauf beschädigter oder abgelaufener Waren durch Dritte einzudämmen.
In Zukunft soll jedes Produkt seinen eigenen Barcode erhalten und damit auch rückverfolgbar sein. Damit kommt Amazon auch vielen Händlern entgegen.
Kann man sich gegen solchen Scam schützen? Viele Personen geben mittlerweile den Tipp, ein Video zu machen, wenn ihr besonders teure Hardware auspackt:
Wenn ihr dann gefälschte Ware oder einfach ein falsches Produkt in den Händen haltet, dann habt ihr zumindest den Beweis auf eurer Seite.
Obendrein könnt ihr dann beweisen, dass ihr die Ware nicht ausgetauscht habt, sondern dass vor euch schon jemand an dem Paket gewesen sein muss.
Solche Beweise müssen jedoch nicht immer helfen, wie eine Geschichte eines Familienvaters zeigt. Denn er hatte ebenfalls eine falsche GPU auf Amazon erhalten, doch Amazon hatte eine Erstattung verweigert: Gamer kauft Grafikkarte auf Amazon, bekommt Fake-Produkt – Händler verweigert Erstattung bis zur Rückgabe des „richtigen“ Artikels
Der Beitrag Spieler bestellt eine Grafikkarte für 1.000 Euro, bekommt einen Ziegelstein geschickt – So will Amazon den Scam jetzt verhindern erschien zuerst auf Mein-MMO.
