Um im Feld der Doppelstick-Shooter, das in der Xbox Live Arcade inzwischen reichhaltig gefüllt ist, noch aufzufallen, muss ein Neuling etwas Besonderes bieten – Rocket Riot erfüllt diese Bedingung. Ihr knallt Euch hier nicht mit einem anonymen Raumschiff und klassischer Robotron-Steuerung durch düstere Weltall-Szenarien. Stattdessen übernehmt Ihr die Kontrolle eines kleinen Stumpenmännchens, das aus großen Pixeln zusammengebaute Retro-Welten aufmischt.
Der eigenwillige Grafikstil begeistert nicht nur Nostalgiker, denn die erfolgreiche Symbiose aus Klassik-Look und moderner Technik wirkt wie aus einem Guss: Euer Charakter flitzt durch kunterbunte Levels, die durch das leichte Kippen der Kameraperspektive nicht wie herkömmliches 2D wirken, sondern etwas Tiefe besitzen. Alles, was Ihr auf dem Bildschirm seht, kann demoliert werden: Treffen Eure Schüsse Feinde, platzen diese in spektakulären Pixelexplosionen; auch die Landschaft zerfetzt es in kleine Stücke, die physikalisch korrekt durch die Gegend fliegen. Die stilvolle Inszenierung beherbergt ein herkömmliches Spielprinzip (knallt andere ab, bevor sie Euch erwischen), das stark von der Präsentation profitiert. Solospieler haben 80 Levels vor sich, die zum Glück mit anderen Aufgaben aufgelockert werden: Zerstört bestimmte Bauwerke, findet eine Zielperson mittels Heißer-/Kälter-Hinweisen oder bringt einen Football ins Ziel, ohne Euch derweil wehren zu können. Ein Haufen Extras sorgt für noch mehr Rabatz oder skurrile Störeffekte, die vor allem bei den chaotischen Mehrspieler-Runden mit bis zu acht Teilnehmern (vor der heimischen Glotze vier) für Gaudi sorgen.
Ebenso chaotische wie unterhaltsame Action-Knallerei mit toller Retro-Optik.
Singleplayer80MultiplayerGrafikSound
