Toxisches Verhalten und freundschaftliche Albernheiten sind in World of Warcraft nah beieinander. Dabei könnte es so einfach sein.
Je nachdem, wen man fragt, kann World of Warcraft ganz unterschiedliche Erfahrungen bieten. Für die einen ist es das sozialste Spiel der Welt, bei dem man gemeinsam an Zielen arbeitet und Herausforderungen bewältigt. Für andere ist die Teilnahme an einer Dungeon-Gruppe wie das Eintauchen in eine toxische Klärgrube, bei der sich alle gegenseitig anfeinden.
Beide Seiten haben vermutlich recht und ein Comic zeigt auf simple und doch so treffende Weise, warum das der Fall ist.
Autoplay
Was ist das für ein Comic? Die Webcomic-Reihe „Dark Legacy Comics“ („DLC“) gibt es schon seit vielen Jahren. Sie parodiert die Geschehnisse in World of Warcraft und zeigt dabei nicht nur lustige Seiten, sondern auch Missstände in der Community mit einem Augenzwinkern auf. Gerade der neuste Comic, die Nummer 963, zeigt dabei ein Erlebnis, das wir wohl alle kennen:
Eine vorgefertigte Gruppe aus 4 Freunden nimmt einen unbekannten Spieler mit in einen Dungeon. Der „Random“ scheitert, liegt besiegt am Boden und wird von allen angegangen. Sprüche wie „Was für ein Trottel“ oder „Lasst uns ihn kicken“ fallen. Im Anschluss sind die meisten auch noch gereizt, weil der Dungeon-Lauf ruiniert ist. Das Spiel fühlt sich mit Randoms eher „nach Arbeit“ an und man hofft, dass man doch bald eine Gruppe ohne zufällige Mitspieler aufstellen kann.
Genau so kommt es dann auch – und die Szene wiederholt sich. Wenn ein Gildenmitglied oder Freund die exakt gleiche Situation erlebt und die gleichen Fehler macht, ist die Stimmung meistens viel angenehmer. Zwar fallen auch einige Beleidigungen, aber das sind die normalen Frotzeleien unter Freunden – obwohl das Ergebnis, also das Scheitern des Dungeons, identisch ist.
Freunde haben in WoW mehr Narrenfreiheit
Der Comic scheint manchen aus der Seele zu sprechen und ihnen auch ein bisschen den Spiegel vorzuhalten. Denn was man Freunden verzeiht und worüber man im Kreis der Gilde lachen kann, würde bei Randomgruppen häufig zu Frust und toxischem Verhalten führen.
Es würde helfen, wenn man auch Randoms einfach erlaubt, ein paar Fehler zu machen und ihnen die gleiche Prise Narrenfreiheit zukommen lässt, die Freunde und Gildenkollegen genießen würden. Das ist schwer – aber man kann es sich vornehmen.
Cortyn meint: Ganz ehrlich gesagt war der Comic ein kleiner „Ich bin in dem Bild und es gefällt mir nicht“-Moment, weil ich mich da wiedergefunden habe. Auch ich erwische mich dabei, dass ich äußerst genervt darüber bin, wenn einem „Random“ ein Fehler geschieht, der uns am Ende den erfolgreichen Abschluss des Dungeons kostet.
Bei der exakt selben Situation bin ich allerdings deutlich lockerer drauf, wenn es dem Click-To-Move-Pandaren aus meiner Gilde passiert. Das lässt sich gar nicht gänzlich vermeiden, weil man die emotionale und soziale Bindung zu Freunden und Gildenkollegen eben nicht ausblenden kann.
Allerdings neige ich auch nicht dazu, andere dann im Gruppenchat zu beleidigen oder anzugehen, sondern grummel leise in mich hinein (oder höchstens zu anderen Leuten im Discord).
Eine einfache Lösung für dieses doch so simple Problem gibt es wohl nicht, außer „Seid halt auch bei Randoms lockerer drauf“ – aber das ist leichter gesagt als getan. Und es reicht ja schon eine einzige negativ eingestellte Person, um das Erlebnis aller anderen nachhaltig zu schädigen. Ein bisschen mehr Freundlichkeit hilft, damit auch Neulinge merken: WoW ist gar nicht so toxisch, wie viele immer sagen.
Der Beitrag WoW: Ein Comic zeigt, warum Dungeon-Gruppen toxisch sind und die Lösung ist simpel erschien zuerst auf Mein-MMO.
