Das neue große Strategiespiel zu Warhammer 40.000 kommt aus Deutschland – Der Chef erklärt, wie das passieren konnte

Mit Dawn of War 4 bekommt die düstere Welt von Warhammer 40.000 einen neuen Teil für eine beliebte Strategiespiel-Reihe – und einen Nachfolger, mit dem kaum jemand gerechnet hat. Entwickler ist das deutsche Studio King Art, das sich eigentlich mit Abenteuer-Spielen einen Namen gemacht hat. Im Gespräch erklärt der Mitgründer, wie es zu alledem kam.

Was ist das für ein Spiel?

Dawn of War zählt zu den besten Strategiespielen aller Zeiten. Der erste Teil ist sogar das am besten bewertete Spiel zu Warhammer auf Steam.

Mit verschiedenen Fraktionen tretet ihr in klassischer Echtzeit-Strategie gegeneinander an: Basen bauen, Truppen ausbilden, Zielpunkte einnehmen oder den Gegner vernichten. Die unterschiedlichen Völker bieten einen perfekten Einstieg in die Welt von Warhammer.

Nach über 8 Jahren und einem gefloppten dritten Teil hat King Art zur gamescom 2025 aus dem Nichts Dawn of War 4 angekündigt. Dass es dazu kam, war eine Glückssache.

Das sagt der Chef: Im „DevPlay“-Podcast auf YouTube unterhalten sich die Chefs dreier erfolgreicher deutscher Studios über ihre Spiele: Antony Christoulakis von Keen Games (Enshrouded), Björn Pankratz von Pithead (Cralon, früher Gothic) und Jan Theysen von King Art (Dawn of War 4).

Theysen ist Co-CEO und Mitgründer von King Games. Das Studio hat früher Spiele entwickelt wie The Book of Unwritten Tales, ein Point-and-Click-Adventure. In den RTS-Bereich sind sie mit Iron Harvest eingestiegen.

Mit genau diesem Spiel sind sie schließlich auch zu Dawn of War 4 gekommen. Durch ein wenig Material zu ihrer Engine und was sie so alles mit ihren Spielen bieten können, seien schließlich die Macher von Warhammer selbst auf sie zugekommen:

Das muss irgendjemand bei Games Workshop gesehen haben. Als wir noch an Iron Harvest gearbeitet haben, haben die uns kontaktiert und gesagt: „Hey, wenn es ein Dawn of War 4 geben würde, was würdet ihr denn damit machen?“ […]

Dann haben wir ein Konzept gemacht, haben eine Präsentation gemacht und dann aber nicht damit gerechnet, dass da noch was kommt. Das war mehr so: „Kann man ja mal machen, schaden wird’s ja nicht.“ Dann auf einmal, als Iron Harvest veröffentlicht wurde und gut angekommen ist, haben sie uns dann wieder kontaktiert und gefragt: „Was ist denn jetzt? Wollen wir da mal ernsthaft drüber sprechen?“

Jan Theysem auf YouTube (etwa Minute 12:35)

Zusammen mit Deep Silver habe man sich dann dazu entschieden, das Projekt anzugehen – ein „ganz schöner Sprung“, wie Theysen erklärt. Iron Harvest sei schon groß gewesen, aber an Dawn of War hingen dann viel größere Erwartungen: „Eine Riesen-Schippe oben drauf.“

Warhammer 40.000: Dawn of War 4 – Beliebte RTS-Reihe bekommt nach 8 Jahren eine Fortsetzung


Autoplay

„Du konkurrierst mit der Erinnerung der Leute“

Mit Dawn of War arbeite King Art zum ersten Mal an einem Spiel, das vorher schon Fans hatte, zumindest in dieser Größenordnung. Warhammer sei eine IP, bei der „Hunderttausende“ draufschauen würden, was das Studio da so mache: „Die haben alle ‘ne Meinung und alle Ahnung vom Thema.“

King Art versuche, laut Theysen, mit Dawn of War 4 mehr an den ersten Teil anzuknüpfen. Die Reihe hat sich über die Jahre und Iterationen stark verändert, ist vom Basenbau weg und hat sich zu einer Scharmützel-Simulation entwickelt.

Theysen erklärt, dass man mit der Vision arbeite, wieder mehr zu den Wurzeln zurückzukehren, und das habe seine eigenen Schwierigkeiten:

Wir haben ganz klar gesagt, wir nehmen Dawn of War 1 als Vorbild. Es ist so eine Art Neuinterpretation oder Evolution von Dawn of War 1. Und dann hast du natürlich auf einmal das Problem, dass du nicht wirklich mit dem Spiel von damals konkurrierst, sondern mit der Erinnerung der Leute an das Spiel.

Jan Theysen auf YouTube (etwa Minute 16:06)

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Die beiden anderen Veteranen stimmen hier zu: Nostalgie sei bei solchen Projekten ein großer Faktor.

Noch gibt es nicht viel Gameplay zu Dawn of War 4, allerdings konnten einige Besucher der gamescom schon eine erste Mission anzocken – darunter ich. Und was ich bisher gesehen habe, deckt sich ganz klar mit dem, was Theysen so erzählt: Ich habe nur 30 Minuten lang Warhammer 40.000: Dawn of War 4 gespielt aber bin jetzt schon so begeistert wie seit Jahren nicht mehr

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