Borderlands 4 im Splitscreen belebt das klassische „Lass ne Runde zocken“-Gefühl wieder, das heute viel zu wenig Spiele haben

MeinMMO-Autor Max Handwerk spielt Borderlands 4 aktuell nur im Splitscreen. Was macht Spaß? Und was eher weniger?

Ich bin ein typischer Konsolen-Zocker, schon immer. Mein Bruder und ich haben nach dem Gameboy zusammen angefangen, auf der PS2 Videospiele zu spielen – eigentlich immer mit zwei Controllern. Das man sich zu zweit vor einen Bildschirm setzt und daddelt, das ist eigentlich mein ursprüngliches Grundverständnis von Videospielen.

Das hat sich in den letzten Jahren natürlich geändert. Zum einen, weil man schlichtweg anfängt, mehr unterschiedliche Spiele zu spielen. Aber eben auch, weil die „2-Personen-an-einer-Konsole-Spiele“ immer rarer wurden. 

Ausnahmen gibt es zwar immer wieder, sowas wie Split Fiction, Baldur’s Gate 3 oder verschiedene Switch-Spiele. Aber eben auch: Borderlands 4. Diese Spielereihe ist für mich eine der besten, wenn es darum geht, zu zweit am Bildschirm zu zocken.

Logisch also, dass auch Borderlands 4 bei mir zu Hause bislang ausschließlich im Splitscreen läuft – diesmal im Duo mit meiner Frau. Und was soll man sagen? Borderlands 4 macht im Splitscreen einfach übelst Spaß. Auch, wenn es ein paar Probleme gibt.

Was macht Borderlands 4 im Splitscreen so gut?

In erster Linie sind es die Aspekte, die auch als Solo-Spieler dafür sorgen, dass man Spaß an Borderlands 4 hat. Wer das Borderlands-Gameplay vorher mochte, wird es auch in Teil 4 mögen. Und aus meiner Sicht ist es sogar noch ein bisschen besser.

Borderlands 4 ist dank seinem verbesserten Movement verdammt schnell und es ist dank seiner Waffen- und Fähigkeiten-Vielfalt abwechslungsreich. Die Main-Story holt mich spannungsmäßig genug ab, dass ich wissen will, wie es weitergeht, und in den Nebenstorys gibt es den ein oder anderen Lacher.

Und das Beste im Splitscreen: Man teilt das ganze miteinander. Man kann zusammen darüber lachen, wenn lustige Sprüche fallen, und man kann gemeinsam mitfühlen, wenn Claptrap in einer Nebenmission mit seiner Vergangenheit abschließt – oder einer Rakete dabei hilft, ihre Bestimmung zu erfüllen.

Man muss nicht zwingend alles gemeinsam machen

Was mir extrem gut gefällt, ist, dass man die offene Welt trotz Splitscreen auch einfach im Alleingang erkunden kann. Man macht mal hier und da sein eigenes Ding, und trifft dann wieder zusammen, um gemeinsam die nächste große Mission anzugehen oder einen der Weltbosse in ihren Kuppeln herauszufordern.

Ganz oft haben wir diesen „Guck mal hier, ich habe was cooles gefunden“-Moment. Dann teleportiert man sich einfach rüber, um gemeinsam zu schauen, was sich dort versteckt. Das ist übrigens auch nützlich, wenn der Rucksack voll ist und man Kram verkaufen will. Dann kann eine Person zum Automaten schnellreisen und danach einfach wieder zum Mitspieler zurückteleportieren.

Dazu kommt, dass manche Gameplay-Aspekte auch darauf ausgelegt sind, zu zweit zu spielen. Wir spielen Amon und Vex und können uns gegenseitig mit bestimmten Fähigkeiten supporten – das macht einfach Spaß. Ebenso ist es gut, wenn man sich im Kampf gegenseitig wieder hochhilft und so vermeiden kann, dass der ganze Kampf resettet wird. Spannung kommt auf, wenn ein Boss einen von uns platt macht (meistens mich), und droht, den anderen Kammerjäger auch zu erledigen. Dann heißt es immer „Beeilung“, um schnell wieder in den Kampf einzusteigen.

Ganz gut ist es tatsächlich, dass Loot nun instanziert ist und jeder seinen eigenen Kram bekommt. So braucht man nicht darüber streiten, wer die coole, neue Kanone jetzt benutzen darf. 

Insgesamt merke ich einfach, dass wir abends gerade oft wieder dieses „komm, wir zocken noch schnell ne Runde“-Gefühl haben. Ob es eine kleine Nebenmission ist, die gemeinsam erledigt wird, eine größere Story-Mission oder einfach nur einer der Punkte in der offenen Welt, der erobert werden will: Für uns ist BL4 im Splitscreen ein Spiel, das man mal spontan eine halbe Stunde, aber auch einen ganzen Abend lang spielen kann. Und das schaffen heutzutage viel zu wenig Spiele.

Wo liegen die Probleme im Splitscreen?

Ich möchte das direkt einschränken: Bei den Borderlands-Teilen konnte ich Artikel darüber schreiben, wie hakelig der Borderlands-Splitscreen ist und dass der Spaß dadurch stark getrübt wird. Das ist, aus meiner subjektiven Sicht, dieses Mal tatsächlich nicht so. Also auch hier erstmal Lob:

Das Menü ist deutlich übersichtlicher in Borderlands 4, als es in Borderlands 3 oder Wonderlands der Fall war. Platz wird gut ausgenutzt, ohne zu viele Infos zu verlieren.

Man kann direkt von Anfang an vertikalen oder horizontalen Splitscreen spielen. Wir tendieren zum vertikalen, und der fehlte anfangs in Borderlands 3.

Für mich reicht die Leistung völlig aus und trübt den Spielspaß nicht. Mehr dazu gleich.

Die Probleme sehen hingegen so aus:

Untertitel gibt es nur für eine Seite

Der Sound ist an nur einen Spieler gebunden. Das nervt tatsächlich hart. Wenn Vex eine neue Quest annimmt oder generell mit NPCs spricht, hören wir nur was davon, wenn Amon danebensteht.

Untertitel können nur auf einem der Splitscreens angezeigt werden. Auch ätzend, gerade angesichts von Problem Nummer 1. Denn das bedeutet: Man kann der Storys schlichtweg schlechter folgen.

Dann natürlich die Übersicht. Das muss man aber wohl durchgehen lassen, schließlich ist’s ja auch nur ein halber Bildschirm.

Und dann: die Leistung. Wir haben deutlich weniger FPS im Vergleich zum Solo-Modus. Das stört auf dem kleinen Split-Bildschirm zwar weniger, als auf der vollen Breite, aber es ist doch bemerkbar.

Gerade anfangs hat das noch gestört, man gewöhnt sich aber schnell dran. Ich hatte im Netz den Tipp gelesen, man solle die Session auf „lokal“ stellen, um stabilere bessere Leistung zu erreichen. Ich bin mir zwar nicht hundertprozentig sicher, ob das geholfen hat, aber „gefühlt“ ist das Spiel seitdem tatsächlich stabiler.

Das sind so Sachen, bei denen ich mich freuen würde, wenn im Laufe der kommenden Updates noch Verbesserungen dazukommen. Aber: Insgesamt ist Borderlands 4 für mich ein Spiel, das im Splitscreen einfach brutal Spaß macht. So viel sogar, dass ich es bislang hintenan geschoben habe, es mal so richtig solo zu spielen.

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Natürlich muss man Borderlands 4 nicht unbedingt an einem Bildschirm gemeinsam zocken. Es geht auch online! Wie ist eure Erfahrung mit dem Borderlands-Mulitplayer? Erzählt es uns in den Kommentaren! Und wenn ihr generell mehr Infos dazu wollt, welche Optionen es in Borderlands 4 gibt, um zusammenzuspielen, dann schaut hier vorbei: Borderlands 4: Alles zu Crossplay, Koop und Splitscreen

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