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Der Name Mado Monogatari dürfte hierzulande nur den wenigsten ein Begriff sein, wurde doch keines der Rollenspiele für japanische Heimcomputer und Mega Drive bisher übersetzt und selbst der englisch lokalisierte Ableger Sorcery Saga: Curse of the Great Curry God für die Vita erschien nicht in Deutschland. Weit bekannter ist da schon die Puyo Puyo-Reihe, die tatsächlich aus den alten Mado Monogatari-Spielen hervorging. Ein paar Puyos lassen sich auch im neuesten Ableger der Reihe ausmachen, gepuzzelt wird hier aber nicht.
Stattdessen drückt Ihr die Schulbank einer magischen Akademie, wo Ihr nach einem höchst chaotischen Semesterauftakt gemeinsam mit den größten vermeintlichen Rowdys in eine Klasse gesteckt werdet. Aber gerade diese Truppe rückt im Verlauf des Abenteuers mehr und mehr zusammen, tatsächlich glänzt das Spiel am meisten in der Interaktion zwischen den zwar nicht allzu originellen, aber doch sympathischen und witzigen Charakteren. Weniger überzeugend ist dagegen die Erkundung der zufällig generierten Dungeons. Die sind ihrer Natur gemäß nicht allzu spannend gestaltet, Fallen und Hindernisse sind meist arg offensichtlich und kaum herausfordernd. Auch die Kämpfe sind eher durchwachsen: Monster haut Ihr in einem chaotischen Mix aus rundenbasierten Elementen und Echtzeit-Action. Immerhin legt Ihr durch die Klassenwahl selbst fest, welche Rolle Fia im Kampf übernehmen soll. Über magische Bücher baut Ihr derweil Eure Fähigkeiten aus und auch gelevelt wird natürlich kräftig. Daneben gibt es zahlreiche weitere Aktivitäten – der mittlerweile fast schon obligatorische Ackerbau fehlt hier genauso wenig wie das seit den 1990ern quasi verpflichtende Angel-Minispiel.
Meinung
Thomas Nickel meint: Dass Mado Monogatari grafisch nicht sonderlich viel hermacht – geschenkt. Anderes erwarte ich bei einer Idea-Factory-Produktion schon gar nicht mehr. Dass mich allerdings auch das Kampfsystem weitgehend kaltlässt, finde ich doch schade. Trotzdem ist es kein Totalausfall: Die Schulsequenzen und Interaktion zwischen den Figuren holen gerade Freunde klassischer alberner Fantasy-Animes durchaus ab. Könnt Ihr Euch dafür erwärmen, ist Mado Monogatari einen Blick wert, auch wenn es da draußen zahlreiche bessere Alternativen gibt.
Wertung
zufallsgenerierte Dungeons
Kämpfe laufen in Echtzeit ab
”Mado Monogatari” versucht, spielerische und inszenatorische Defizite mit Humor und netten Charakteren auszugleichen.
Singleplayer63MultiplayerGrafikSound
