Mini-PCs sind längst keine Exoten mehr, doch ein neues Projekt auf Kickstarter sorgt gerade für ordentlich Gesprächsstoff. Der Wee Beastie Super Mini Fishtank PC will beweisen, dass Power nicht von Größe abhängt. Das Gerät ist kleiner als ein Toaster, soll Cyberpunk 2077 in Full-HD mit bis zu 100 FPS packen und das Ganze ab einem Preis von 595 Euro.
Was steckt drin? Der PC misst nur 217 × 200 × 110 mm und kommt damit auf 4,75 Liter Volumen. Zum Vergleich: Ein normaler Gaming-Tower wie z.B. das Corsair iCUE LINK 9000D ist deutlich größer mit einem Volumen von 149 Litern. Trotz der winzigen Maße hat der Wee Beastie einiges unter der Haube:
Grafikkarte: Modifizierte RTX 4070 mit 12 GB VRAM (fest verbaut, nicht austauschbar)
Prozessor: Intel Core i7-13700H oder Intel Core Ultra 7 255H
Arbeitsspeicher: 32 GB DDR5-SODIMM, erweiterbar bis 128 GB
Speicher: 1 TB NVMe SSD
Netzteil: 400 Watt im Gehäuse integriert
Kühlung: 13 kleine Lüfter, laut Hersteller „flüsterleise“
Dazu gibt’s Extras wie USB 4, Wi-Fi 7 und 5-Gbps-LAN. Außerdem lassen sich bis zu 6 Monitore gleichzeitig anschließen, ungewöhnlich viel für einen PC dieser Größe.
Orientiert man sich an Benchmarks vergleichbarer Systeme, wären beim „Wee Beastie“ in Cyberpunk 2077 theoretisch bis zu 100 FPS in Full-HD drin.
Autoplay
Aquarium-Look mit RGB-Show – Highlight oder Spielerei?
Seinen Namen „Fishtank“ trägt der Mini-PC nicht ohne Grund: Dank transparenter Flächen und bunter RGB-Beleuchtung erinnert er tatsächlich an ein kleines Aquarium. Auf Hersteller-Bildern sieht man sogar Figuren, die Nutzer im Inneren präsentieren können.
Mit nur 3,8 Kilogramm Gewicht und den winzigen Außenmaßen ist der PC außerdem so klein und leicht, dass er problemlos ins Regal oder auf den Schreibtisch passt. Optisch wirkt er damit eher wie ein Dekoobjekt als ein High-End-Rechner.
Die Macher preisen ihren Mini-PC als „Gaming & AI PC“ an. Wenn man sich die Benchmarks der RTX4070 anschaut, sollten aktuelle Titel wie Cyberpunk 2077 in WQHD mit bis zu 100 FPS möglich sein. Ob der winzige PC diese Leistung in der Praxis wirklich erreicht, muss sich aber erst noch zeigen.
Was solls kosten? Der Mini-PC ist aktuell über Kickstarter erhältlich und hat sein Finanzierungsziel bereits übertroffen. Kickstarter rechnet die Preise direkt um und gibt folgende Preise für die verschiedenen Modelle an. Zwei Versionen stehen zur Auswahl:
Core-Modell: ab 595 Euro
Pro-Modell: ab 765 Euro
Im Pro-Modell steckt schnellere Hardware als im Core-Modell: Das Pro-Modell setzt auf einen neueren Prozessor, die Grafikkarte bleibt hingegen identisch.
Damit liegt der Preis deutlich unterhalb vieler Tower-PCs mit vergleichbarer Hardware. Ein klassischer Gaming-PC mit ähnlicher Ausstattung kostet in der Regel rund 1.500 Euro. Das macht das Projekt für viele Technik-Fans besonders interessant.
Aufrüsten? Bei dem Mini-PC bleibt dafür kaum Spielraum
Wo liegt der Haken? Ganz ohne Einschränkungen geht es aber nicht. Die verbaute RTX 4070 ist eine mobile Variante und fest verlötet, ein späteres Upgrade fällt also flach und damit ein wichtiger Aspekt eines üblichen Gaming-PCs.
Außerdem gilt: Crowdfunding bleibt ein Risiko. Wer hier Geld investiert, unterstützt eine Idee.Es gibt bei Kickstarter-Projekten keine Garantie, dass am Ende wirklich ein funktionierendes Produkt geliefert wird.
Trotzdem ist der Wee Beastie Mini-PC ein echter Hingucker. Klein, auffällig und auf dem Papier ziemlich stark.
Was ist das für Hardware? Die verbaute RTX 4070 ist eine Mittelklasse-Grafikkarte, die sich an Spieler richtet, die in WQHD oder in Full-HD mit hohen FPS spielen wollen. In der Regel schafft diese GPU alle aktuellen Titel.
Ob die bis zu 100 FPS in Cyberpunk 2077 wirklich drin sind, muss sich erst zeigen: So erklärt etwa das deutschsprachige Magazin ComputerBase, dass die RTX 4070 in Full-HD 104 FPS schaffen soll, in WQHD sind es noch rund 70 FPS. Am Ende kommt es aber auch darauf an, wie die gesamte verbaute Hardware miteinander harmoniert.
Allerdings bietet die Karte nur DLSS 3.0, auch die beiden angebotenen CPUs sind mobile Versionen, nicht besonders effizient und mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht ohne weiteres aufzurüsten.
Ein weiteres mögliches Problem: Die fest verbaute Grafikkarte ist bereits jetzt nicht mehr aktuell und nicht ohne weiteres aufrüstbar. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der PC frühestens im Februar 2026 ausgeliefert wird.
Für wen eignet sich der Mini-Gaming-PC? Der Wee Beastie richtet sich klar an Gamer, ohne technische Vorkenntnisse, die ein günstiges Plug & Play System wollen, welches kompakt und stylisch ist. Aber auch hier ist fraglich, ob man in diesem Fall nicht einen vorkonfigurierten Gaming PC kauft, bei dem man am Anfang ggf. ein paar Euro mehr in die Hand nehmen muss, allerdings jederzeit aufrüsten kann.
Wäre so ein Mini-PC für euch eine echte Alternative – kompakt, stylisch und sofort einsatzbereit – oder setzt ihr weiterhin lieber auf den klassischen Tower, weil ihr dort mehr Platz für Upgrades und eigene Anpassungen habt?
Linus Tech Tips gehört zu den bekanntesten Tech-Kanälen auf YouTube. Er hat einen winzigen PC ausprobiert, der rund 160 Euro kostet. Der sogenannte „Pantera Pico PC“ wirkt auf den ersten Blick wie ein Spielzeug, entpuppt sich aber als überraschend brauchbar.
Tech-YouTuber testet winzigen PC für 160 Euro, ist nicht größer als eure Hand – „Ziemlich überzeugend.“
Der Beitrag Ein neuer Gaming-PC ist kleiner als ein Toaster, soll selbst Cyberpunk 2077 mit 100 FPS schaffen und nur 595 Euro kosten erschien zuerst auf Mein-MMO.
