Mit einer regionalen Preisgestaltung wollte Valve für mehr Fairness bei den Preisen zu Spielen auf Steam sorgen. Doch genau diese „Fairness“ sorgt für Frust bei Spielern, die die Preise in manchen Ländern absolut gar nicht „fair“ empfinden.
Was beinhaltet die regionale Preisgestaltung auf Steam? Die regionale Preispolitik von Steam wurde entwickelt, um die Kosten der Spiele auf der Plattform der Kaufkraft eines Landes anzupassen. Damit wollte Valve ihre Spiele durch „fairere“ Preise für Gamer in verschiedenen Volkswirtschaften auf der ganzen Welt zugänglicher machen.
Das sorgte dafür, dass Spiele in unterschiedlichen Ländern teilweise einen anderen Normalpreis besitzen, als in den Vereinigten Staaten. Denn nicht überall sind die Durchschnittseinkommen und die Lebenshaltungskosten gleich.
Das klingt zunächst wie ein sinnvolles und faires System, doch trotzdem sind Spieler von dieser Einführung aus dem Jahr 2020 noch bis heute frustriert – denn Valve hat die Wechselkurse nicht im Blick behalten.
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„Das regionale Preissystem sollte Spiele erschwinglich machen, nicht teuer“
Wie wirkt sich die regionale Preisgestaltung auf viele Spieler aus? Spieler aus verschiedenen Teilen der Welt berichten, dass einige Spieler in ihren Ländern zwischen 20 und 30 % mehr kosten, als das Äquivalent in US-Dollar.
Der YouTuber Water CS2 erklärt in seinem Video auf YouTube mit dem Titel „Steam hat ein Preisproblem“, dass die Daten, die Valve für die Preisgestaltung nutzte, Schuld an diesem Problem sind.
Laut dem YouTuber hat Valve die Wechselkurse für die Umrechnung der empfohlenen Preise seit 2022 nicht mehr aktualisiert, wodurch kein aktuelles Abbild der wirtschaftlichen Lage betroffener Länder geschaffen werden kann – und das, obwohl Valve versicherte, dass sie „diese Empfehlungen, jährlich genau prüfen und entsprechende Anpassungen vornehme“ (via YouTube).
Wie gehen betroffene Länder mit diesem Problem um? Spieler aus Polen, die aufgrund des schwankenden Kurses ihrer lokalen Währung in genau diesem Zeitraum besonders mit der mittlerweile unfairen Preisgestaltung zu kämpfen haben, sehen es nicht mehr ein, so viel mehr Geld für Spiele ausgeben zu müssen.
Als Beispiel nennt Water CS2 das Spiel „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“, das in den USA 69,99 $ kostet. Polnische Spieler müssen für das gleiche Spiel 369,99 Złoty zahlen, was mit dem aktuellen Umrechnungskurs 101,08 $ ergibt, also ca. 31 $ und 44 % mehr.
Um entgegenzuwirken, wurde die Kampagne #PolishOurPrices von der polnischen Gaming-Community ins Leben gerufen, die bereits Studios wie CD Projekt Red kontaktieren konnte, um die polnischen Preise auf Steam anzupassen. Denn die Kampagne warnt selbst: „Wenn Ihre Steam-Preise zu hoch sind, werden sich polnische Spieler an Key-Reseller oder Piraterie wenden“ (via YouTube).
Water CS2 erwähnt das, was vielen frustrierten Spielern womöglich durch den Kopf geht: „Sie sollten das eigentlich gar nicht tun müssen, da die von Valve empfohlenen Preisgestaltung einfach funktionieren sollte.“
Polnische Spieler verlangen eine Lösung für das Problem, die in dem Video des YouTubers eigentlich bereits dargelegt wurde. Denn nun ist Steam selbst ein Teil der unfairen Preisgestaltung, der Valve eigentlich entgegenwirken wollte. Ein Nutzer (@Reversed2137) reagiert unter Water CS2s Video darauf mit einem aktuellen Hinweis, der das unfaire System hervorhebt: „Es sollte nicht normal sein, auf einen Sale zu warten, nur um ein Spiel zum regulären Preis zu kaufen“: Die besten MMORPGs auf Steam sind gerade im Angebot, nur Amazon macht nicht mit
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