WoW soll mit Midnight einfacher werden, denn die „kognitive Last“ der Klassen ist zu hoch

World of Warcraft ist viel zu komplex für den Einstieg. Das sagen nicht nur Spieler, sondern auch Blizzard. Daher gibt es große Änderungen.

Viele sagen, World of Warcraft wäre ein leichtes Spiel. Schon seit über 18 Jahren hört man immer wieder Stimmen, dass WoW über die Jahre „ver-casualt“ sei und sämtliche Schwierigkeit aus dem Spiel entfernt worden sei. Hämisch zeigt man dann auf Features wie die „1-Tasten-Rotation“ und verkennt dabei, dass es Funktionen wie diese nur deshalb gibt, weil die Klassen im Spiel inzwischen so ungemein komplex sind, dass sie für Neulinge kaum noch zu begreifen sind. Besonders deutlich wird das, wenn man durch ein Addon mal anzeigen lässt, wie viele Effekte auf eine einzelne Fähigkeit einwirken können.

Für die kommende Erweiterung Midnight haben die Entwickler deswegen einen klaren Plan: WoW soll zugänglicher werden und alle Klassen sollen sich leichter spielen lassen.

Was wurde gesagt? Im Zuge des Alpha-Starts von Midnight hat Blizzard zahlreiche Artikel veröffentlicht und die Gedanken der Entwicklerinnen und Entwickler zur Design-Philosophie des Spiels offengelegt. In einem dieser Blog-Einträge auf der WoW-Website heißt es:

Eine Sache, die wir oft hören, ist, dass es ein hohes Maß an Komplexität im Klassen- und Kampf-Design von WoW gibt. Klassen haben viele Fähigkeiten, die man beherrschen muss und es kann schwer werden, für alle davon angenehme Tastenbelegungen zu finden. Während des Kampfes gibt es viele Buffs und Debuffs, die man im Blick behalten muss, was ein kritischer Aspekt ist, um gut zu spielen und eine Menge Konzentration erfordern kann.

Spieler:innen, die sich an neuen Spezialisierungen („Specs“) versuchen, berichten auch, dass die Talentbäume einschüchternd sein können. Selbst nachdem man den Zweck jedes Talents gelernt hat, gibt es noch immer subtile Interaktionen zwischen diesen, die nicht offensichtlich sind und viele Spieler:innen haben das Gefühl, dass sie nicht richtig verstehen, welche Boni und Kombinationen für den Erfolg wichtig sind. […]

Diese Komplexität beträfe nahezu alle im Spiel auf unterschiedliche Art und Weise. Ohne stundenlanges Lesen von Guides oder die Anleitung eines erfahreneren Veteranen der entsprechenden Klasse, kann es nahezu unmöglich sein, einen Zugang zur jeweiligen Spezialisierung zu finden.

Oder anders gesagt: Das Gameplay vieler Klassen ist extrem komplex und das soll geändert werden.

Weniger Fähigkeiten, klare Effekte, leichterer Einstieg

Wie soll das erreicht werden? Mit Midnight plant Blizzard große Überarbeitungen vieler Klassen. Das zugrunde liegende Kern-Gameplay und Gefühl der Klassen soll sich kaum verändern, doch eine Reihe von Anpassungen soll sicherstellen, dass das Spiel zugänglicher wird. Darunter fallen:

Die visuell schönsten und beeindruckendsten Fähigkeiten sollen den größten Einfluss auf das Spiel haben und am effizientesten sein.

Informationen wie ausgelösten Effekte („Procs“) sollen visuell klar ersichtlich sein, ohne dass dafür Addons benötigt werden. Die Anzahl der Procs jeder Klasse wird reduziert.

Die „kognitive Belastung“ aller Klassen soll ein wenig geringer werden. Darunter fallen zumeist gleichzeitig anfallende Aufgaben, wie das Beobachten der eigenen Auren und Buffs, das rasche Wählen der korrekten Fähigkeit, das Merken von langen Sequenzen. Bei einigen Klassen wird das allerdings noch stärker als bei anderen sein, denn diese kognitive Belastung ist für manche Spezialisierungen auch Teil ihrer Identität.

Fähigkeiten ohne bedeutsames Gameplay, wie etwa temporäre Buffs, die man zumeist mit exakt einer bestimmten anderen Fähigkeit in Kombination benutzt, werden entfernt oder verschmolzen.

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Ob und wie gut diese Pläne von Blizzard funktionieren, wird sich wohl erst in den nächsten Wochen zeigen, wenn die Alpha noch mehr geöffnet wird und auch alle Talente sämtlicher Klassen auf der Maximalstufe getestet werden können. Klar scheint jedoch zu sein, dass sich das Spielgefühl und die Komplexität des Einstiegs in die Klassen drastisch ändern soll. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, denn solche Pläne hatte Blizzard auch in der Vergangenheit immer wieder geäußert. So gibt es quasi zu jedem Addon-Release eine Überarbeitung des Heiler-Gameplays und am Ende ist doch alles wieder exakt wie zuvor.

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