Ein Film, der seit seinem Erscheinen viele Fans gewonnen hat, musste sich vor einigen Jahren vor Gericht behaupten: Es ging um den Vorwurf des Plagiats.
Um welchen Film geht es? Das Fünfte Element ist ein Film des französischen Regisseurs Luc Besson, der 1997 in die Kinos kam und auf einer kindlichen Idee basierte. Über die Jahre hinweg wurde der Streifen mit Bruce Willis und Milla Jovovich in den Hauptrollen zu einem modernen Klassiker und hat eine treue Fangemeinde hinter sich geschart.
Die Geschichte spielt in der Zukunft und erzählt vom Taxifahrer Korben Dallas, der der Verkörperung des titelgebenden fünften Elements begegnet. Gemeinsam geben sie ihr Bestes, dem Widersacher, in Form von Antagonist Jean-Baptiste Emanuel Zorg (gespielt von Gary Oldman), die Stirn zu bieten und die Welt zu retten.
Der Film war ein großer Erfolg, der laut the-numbers.com bis heute weltweit rund 225 Millionen € einspielte – und das bei einem Budget von rund 90 Millionen €. Doch der Film und sein Regisseur Luc Besson mussten sich mit einer Rechtsstreitigkeit vor Gericht auseinandersetzen. Zwei Personen waren nämlich der Meinung, der Film wäre ein Plagiat.
Autoplay
Von einem Comic gestohlen?
Was war der Vorwurf? Der Comic-Zeichner Jean Giraud, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Moebius, und der Filmemacher Alejandro Jodorowsky verklagten Luc Besson damals, weil sie der Meinung waren, dass er für seinen Film bei einer Comic-Reihe namens „Der Incal“ gestohlen habe.
Sie erschien zum ersten Mal im Jahr 1980 und entstand, nachdem Jodorowsky daran gescheitert war, den Roman „Dune“ zu verfilmen. Auch Moebius war Teil dieses größenwahnsinnigen Projekts. Die beiden arbeiteten daraufhin weiter zusammen und schufen die Comic-Reihe, die ebenfalls eine SciFi-Geschichte erzählt.
Dazu werden andere Genres wie Krimi, Märchen oder Liebesgeschichte gemischt. Der Protagonist ist ein Privatdetektiv, der an einen Incal, ein wertvolles Artefakt in Form einer Pyramide, gelangt.
Moebius und Jodorowsky waren der Meinung, dass Besson sich visuell und inhaltlich an „Der Incal“ bedient hätte, ohne um Erlaubnis zu fragen. Das Ergebnis war eine Klage. Moebius verlangte 13 Millionen € wegen unlauteren Wettbewerbs und weitere 9 Millionen als Schadenersatz. Jodorowsky verlangte vergleichsweise wenig, nämlich „nur“ 700.000 €, aufgrund angeblicher inhaltlicher Parallelen. Insgesamt ergab das eine Menge von knapp 23 Millionen €.
Interessant ist vor allem der Umstand, dass Moebius selbst an Das Fünfte Element beteiligt war. Er wurde im Vorfeld von Besson engagiert, steuerte einige Konzeptzeichnungen bei und prägte somit den Look des Films. Das dürfte auch vor Gericht entscheidend gewesen sein: Die Klage wurde abgewiesen, da die Ähnlichkeiten zwischen der Comic-Reihe und dem Film nur winzig wären. Moebius beeinflusste mit seinem Stil übrigens auch noch andere SciFi-Filme, wie etwa Blade Runner.
Luc Besson versuchte daraufhin selbst, Moebius und Jodorowsky zu verklagen, weil sie ihn umsonst vor Gericht gezerrt hatten. Doch auch dieses Unterfangen scheiterte. Am Ende bleiben in erster Linie zwei eindrucksvolle Werke, eine Comic-Reihe und ein Film, die beide nebeneinander existieren können und auf ihre Weise großartig sind. Marco vom Kanal Nerdkultur hat sich genauer mit dem Film beschäftigt: Danach siehst du Das fünfte Element mit anderen Augen
Der Beitrag Ein Comic-Zeichner verklagte einen bekannten Sci-Fi-Film mit Bruce Willis, obwohl er selbst daran mitgearbeitet hat erschien zuerst auf Mein-MMO.
